Was ist eine RAL-Farbpalette?
RAL-Farben sind normierte Farbtöne, die durch das RAL-Institut festgelegt wurden. Sie haben weltweite Gültigkeit und mit ihnen ist es sehr viel leichter unterschiedliche Wandfarben oder Lacke exakt zu bestimmen und nachzumischen.
Jeder einzelne RAL-Farbton besitzt eine Nummer und eine Bezeichnung, er sieht überall auf der Welt genau gleich aus. Für den einfachen Gebrauch eignet sich die Farbpalette RAL Classic mit ihren 213 verschiedenen Tönen, die ursprünglich für die Bestimmung wasserlöslicher Lacke entwickelt wurden.
Inzwischen gibt es auch eine RAL-Design-Palette mit 1625 Tönen sowie eine RAL-Effect und eine RAL-Plastics-Palette, die aber im Wandfarbenbereich nicht besonders relevant sind. Zum Aussuchen einer passenden Wandfarbe genügt die erstgenannte Farbpalette.
Wie bekomme ich eine solche Farbvorlage?
RAL-Paletten erhalten Sie im Baumarkt oder im Malerfachgeschäft. Es gibt sie allerdings auch im Internet zu kaufen, bei Online-Bestellung erhalten Sie Ihr Farbmuster ganz bequem direkt an die Haustür geliefert.
Meist werden die Farbpaletten in praktischer Fächerform angeboten, sodass sich jeder Ton einzeln hervorholen und mit anderen Farben vergleichen lässt. Ein einfacher Farbfächer kostet um die 12 Euro, damit können Sie sich Ihren Mischton aussuchen und ganz leicht bestellen.
So benutzen Sie den RAL-Farbfächer beim Aussuchen von Farben
Wahrscheinlich schwebt Ihnen bereits ein Grundton vor, den Sie sich für Ihr Zimmer wünschen. Doch diesen gibt es in vielen verschiedenen Changierungen: Welche davon soll es sein?
- Klappen Sie alle in Frage kommenden Nuancen Ihres Farbtons im Fächer auf.
- Vergleichen Sie diese miteinander und entscheiden Sie sich für einen.
- Finden Sie passende Töne, indem Sie weitere Farbkarten ausklappen und nebeneinander halten.
- Überlegen Sie, welche Gewichtung und Verteilung die ausgewählten Farben im Raum haben sollen.
- Beachten Sie: Helle Farben lassen den Raum größer erscheinen, dunkle Farben kleiner.
Auch professionelle Raumausstatter und Malermeister benutzen immer wieder ihre Wandfarben-Palette, um herauszufinden, welche Töne miteinander harmonieren und unter welcher Nummer sie bestellbar sind.
Ein identifizierter und mit einer RAL-Nummer versehener Wandfarbenton kann bei Bedarf immer wieder nachbestellt werden, ganz im Gegensatz zu einer »frei nach Schnauze« selbst angemischten Farbe.
Beispiele aus dem großen Farbkasten: kunterbunte Vielfalt
Um Ihnen einen kleinen Einblick in die große, weite Welt der RAL-Farben zu geben, möchten wir an dieser Stelle einige wichtige Töne tabellarisch darstellen. Vielleicht dient Ihnen unser kleiner Exkurs sogar als Inspiration für die eigene Raumgestaltung.
Grundfarbe | Nuancen nach RAL (Beispiele) |
---|---|
Gelb | Sandgelb, Signalgelb, Goldgelb, Narzissengelb, Zitronengelb, Safrangelb, Olivgelb, Rapsgelb |
Rot | Erdbeerrot, Verkehrsrot, Lachsrot, Oxidrot, Leuchthellrot, Rubinrot, Purpurrot, Weinrot |
Blau | Violettblau, Grünblau, Ultramarinblau, Saphirblau, Schwarzblau, Signalblau, Graublau, Lichtblau |
Grün | Patinagrün, Smaragdgrün, Laubgrün, Tannengrün, Grasgrün, Schwarzgrün, Kieferngrün, Minzgrün |
Orange | Gelborange, Blutorange, Rotorange, Pastellorange, Reinorange, Leuchtorange, Tieforange, Lachsorange |
Grau | Fehgrau, Silbergrau, Signalgrau, Mausgrau, Beigegrau, Steingrau, Blaugrau, Kieselgrau, Quarzgrau |
Braun | Grünbraun, Ockerbraun, Signalbraun, Lehmbraun, Kupferbraun, Rehbraun, Olivbraun, Nussbraun |
Weiß | Cremeweiß, Grauweiß, Signalweiß, Weißaluminium, Reinweiß, Verkehrsweiß, Papyrusweiß |
An dieser Stelle sehen Sie sehr genau, dass Gelb nicht einfach Gelb, Blau nicht einfach Blau und Weiß schon gar nicht einfach nur Weiß ist. Und wir haben nicht einmal annähernd alle Töne des umfassenden RAL-Farbkastens aufgeführt, sondern nur einen kurzen Einblick gewährt!
Wandfarben-Palette konkret: Wie soll mein Zimmer aussehen?
Genug der Theorie! Wenn Sie keine Lust haben, so lange zu warten, bis Ihr RAL-Farbfächer bei Ihnen eingetroffen ist, dann suchen Sie sich die Farbtonpalette erst einmal im Internet heraus. Denken Sie aber daran, dass die einzelnen Töne aus technischen Gründen auf dem Display nie ganz exakt wiedergegeben werden.