Die Wandheizung – modern, aber nicht wirklich neu
Wenngleich die Wandheizung erst in den letzten Jahren an Popularität gewinnt, ist es ein Heizprinzip, welches bereits die alten Römer nutzten. Auch der großflächige Kachelofen greift auf dieses Prinzip zurück. Herkömmliche Warmwasserheizungen mit gewöhnlichen Heizkörpern funktionieren über Konvektionswärme.
Die Wandheizung im Badezimmer
Dabei wird die Luft im Raum erwärmt. Gerade im Badezimmer bedeutet daher eine herkömmliche Heizung auch immer sehr feuchte Raumluft, da Luft mit zunehmender Temperatur bekanntlich mehr Wasser aufnehmen kann. Diese Luftfeuchte kondensiert dann häufig an der Außenwand, da diese am kältesten ist.
Vorteile der Wandheizung gegenüber anderen Heizungsanlagen
Die Wandheizung dagegen funktioniert nach dem Prinzip der Strahlungswärme. Das heißt, nicht die Raumluft, sondern die angestrahlten Körper werden erwärmt. Der wichtigste Vorteil: ein auf 18 Grad temperierter Raum wird durch die direkte Anstrahlung als 21 Grad warm wahrgenommen. Gleichzeitig würden für die Erwärmung ab 18 Grad Celsius für jedes weitere Grad sechs bis sieben Prozent mehr an Heizenergie benötigt werden. Die Wandheizung bietet also zahlreiche Vorteile:
- weniger Heizkosten möglich
- behaglichere Wärme
- weniger Staubentwicklung (Staub wird nicht durch erwärmte Luft so stark wie bei Konvektionsheizung aufgewirbelt)
- weniger Luftfeuchtigkeit (gerade im Badezimmer ein Aspekt)
Allerdings sollte die Wandheizung vorzugsweise in der Außenwand montiert werden. Weshalb, erläutern wir im verlinkten Beitrag ausführlich.
Integrationsmöglichkeiten der Wandheizung im Bad
Beliebt ist die Wandheizung im Bad neben der Außenwand gerade in kleinen Badezimmern auch im Duschbereich und an Wänden mit Spiegeln (weniger beschlagen). Es ist jedoch wieder zu berücksichtigen, dass die Wände mit Wandheizung einerseits möglichst nicht zugestellt werden sollten (Strahlungswärme erreicht sonst nicht die zu wärmenden Körper). Andererseits ist höchste Vorsicht beim Einschlagen von Nägeln oder dem Bohren von Löchern für übel geboten, um die Wandheizung nicht zu beschädigen.
Fliesenwände und Wandheizung
Fliesen an der Wand mit der Wandheizung sind grundsätzlich kein Problem. Jedoch muss beim Fliesenkleber die starke thermische Ausdehnung berücksichtigt werden. Hochwertiger Flexfliesenkleber ist also eine wichtige Voraussetzung. Bei Schäden an der Wandheizung ist zudem zu berücksichtigen, dass die Wand geöffnet werden muss. Es sollten also entsprechend Ersatzfliesen vorhanden sein. Außerdem sind stark zementhaltige Wandbeläge und Putze eher ungeeignet, da Zement zu starker Rissbildung führ. Kalk-, Gips- und Lehmputze sind dünn aufgetragen gut geeignet.
In der Außenwand ist die Wandheizung besonders wichtig
Bei kleinen Badezimmern wird die Wandfläche an der Außenwand oft zusätzlich signifikant durch die Fensterfläche verkleinert. Dabei ist eine großflächige Auslegung der Wandheizung ebenfalls sehr wichtig. Wie aber bereits erwähnt, kann die Wandheizung gerade im Bad sehr gut auf weitere Wände wie Spiegelwand und eine Duschwand erweitert werden und bietet sogar zusätzlichen Nutzen.