Zunächst müssen Sie von den Vorteilen der Wandheizung überzeugt sein
Bevor Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie zunächst Vorteile und Nachteile der Wandheizung gründlich abwägen. Wenn Sie sich dann über die Wandheizung ausführlich informieren, werden Sie feststellen, dass es hier hohe Anforderungen gibt, damit eine Wandheizung ihre Vorteile überhaupt ausspielen kann. Ein Blick auf die Möglichkeiten im Trockenbau offenbart dann, dass es hier zahlreiche Lösungsansätze gibt, die einfach und preiswert umzusetzen sind.
Unterschiedliche Prinzipien beim Raumheizen
Doch dazu müssen Sie zunächst das Funktionsprinzip einer Wandheizung verstehen. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Techniken, die zum Heizen angewandt werden können:
- Strahlungswärme (Abstrahlung von Wärme)
- Konvektionswärme (das Erwärmen der Raumlufttemperatur)
Die Konvektionsheizung ist so etwas wie die klassische Heizung. Es sind die typischen Heizkörper, die im Bestandsbau in den meisten Gebäuden zu finden sind.
Zahlreiche Vorteile durch die Wandheizung
Bei dieser Heizung wird die Raumluft erwärmt. Dadurch kann die Raumluft nun auch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Grundsätzlich steigert also eine herkömmliche Heizung das Risiko von Schimmel. Dagegen ist eine professionell umgesetzte Wandheizung gegen Schimmel geradezu prädestiniert.
Die Energieeinsparung ist deutlich
Denn bei der Wandheizung wird die Abstrahlung von Wärme genutzt. Diese erwärmt nun nicht mehr die Raumluft, sondern angestrahlte Körper und Gegenstände. In einem Raum mit 18 Grad Raumlufttemperatur haben Sie daher das Gefühl, dass es tatsächlich 21 Grad Celsius wären. Hier zeigt sich auch der bedeutendste Vorteil der Wandheizung. Mit einer Konvektionsheizung entsteht ein Energiemehrbedarf von sechs bis sieben Prozent für jedes weitere Grad an Wärme, das Sie über 18 Grad erreichen wollen, während bei der Wandheizung die 18 Grad völlig ausreichend sind.
Die thermischen Eigenschaften bestimmen Position und Aufbau
Nun muss noch ein Blick auf die thermischen Eigenschaften einer Wandheizung erfolgen, denn diese bestimmen den Aufbau der Wandheizung maßgeblich. Vornehmlich werden angestrahlte Körper und Gegenstände erwärmt. Etwas Konvektionswärme entsteht aber doch. Diese Wärme steigt an der Wand mit der Wandheizung nach oben. Sie wird hier förmlich angezogen von dem Bereich des Raums, der am kühlsten ist. Meist ist das eine andere Wand.
Hier kühlt die erwärmte Luft weiter ab und fällt immer schneller Richtung Boden. Dann wird sie durch die an der Wandheizung erwärmte und aufsteigende Luft wieder angesaugt – der Kreislauf beginnt erneut.
Mangelnde Dämmung ist bei einer Wandheizung problematisch
Angenommen, Sie wollen die Wandheizung in einem Altbau ohne Wärmedämmung (Wärmedämmung der Außenwand bzw. Fassade) vornehmen, dann würde hier sehr viel Wärme nach außen abgestrahlt werden. Das würde die Heizkosten deutlich nach oben treiben.
Die Wandheizung sollte daher stets an der Außenwand montiert werden
Alternativ dazu die Wandheizung an einer Innenwand zu installieren bedeutet zwangsläufig, dass die nicht gedämmte Außenwand damit die kühlste Wand ist. Und zwar so kühl, dass die Luft hier sehr stark abkühlt. Diese stark abgekühlte Luft zieht dann über den Boden zur Wand mit der Wandheizung. Damit stellt sich ein dauerhaftes Gefühl kalter Füße ein. Der Effekt der behaglichen Wärme durch eine Wandheizung wird so völlig zerstört.
Weitere Besonderheiten der Wandheizung
Das ist die eine Seite. Die andere Seite zeigt, dass die Wandheizung technisch in vielen Bereichen von einer gewöhnlichen Warmwasserheizung abweicht. Der Leitungsquerschnitt ist deutlich geringer bei gleichzeitig erheblich längeren Leitungen. Dadurch ergeben sich bei einer Wandheizung beim Entlüften ebenfalls andere Anforderungen.
Die Wandheizung sollte in mehrere Einzelbereiche unterteilt werden. Diese sind dann an einen Verteiler in Reihe anzuschließen. Das erfolgt so, dass jeder Kreislauf oder jedes Register einzeln abgestellt werden kann. Über diesen Verteiler erfolgt dann auch das Entlüften. Danach wird das Entlüften weitgehend automatisiert, denn am Erwärmer sollte ein Gasabscheider sein, der dem Wasser die restliche Luft entzieht. Gegebenenfalls muss nur noch Wasser nachgefüllt werden.
Grundsätzliche Anforderungen an die Wandheizung
Die Dämmung hinter der Wandheizung (nach außen) muss also sehr gut sein. Entweder wird die Außenwand innen gut gedämmt oder ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) an der Fassade montiert. An der Vorderseite darf der Putz nicht zu dick aufgetragen werden, denn er verhält sich wie eine Speicherschicht. Das Heizsystem wird dadurch in der Reaktion deutlich träger. Übrigens sollte auch ein zu hoher Zementanteil im Putz vermieden werden, da dieser bei den zu erwartenden Temperaturen zur starken Rissbildung neigt.
Die Wandheizung im Trockenbau bei all diesen Herausforderungen besser umsetzen
Im Trockenbau können all diese Systeme nicht nur vermieden, sondern sogar hervorragend gelöst werden. Sie können entweder den Trockenbau vollständig selber durchführen, also den gesamten Aufbau Trockenbau und Wandheizung, aber auch auf fertige Bauteile zurückgreifen. Das wären Trockenbauelemente mit Wandheizungselementen.
Vorteile Wandheizung in Trockenbauweise
In jedem Fall bietet der Trockenbau einen erheblichen Vorteil. Zunächst kann die Außenwand ausgesprochen gut gedämmt werden. Dann wird die Wandheizung montiert. Die nun folgenden Trockenbauplatten sind dünn und damit gut wärmedurchlässig.
Die Wandheizung wird also eine schnelle Reaktionszeit besitzen. Darüber hinaus bestehen Putze im Trockenbaubereich zumeist auf Basis von Gipsen. Gips ist hervorragend geeignet, da es keine Spannungsrisse gibt und der Gipsputz auch dünn aufgetragen werden kann.