Warmwasser über die Heizung oder per Strom erzeugen – was ist sinnvoller?
Die hierzulande konventionellen Methoden, das Leitungs-Trinkwasser zu erwärmen, sind der Anschluss eines zentralen Warmwasserspeichers an die Heizungsanlage oder die Installation eines zentralen oder mehrerer dezentraler elektrischer Durchlauferhitzer. Wenn Sie zwischen der Heizungsanschluss- und der Durchlauferhitzer-Variante schwanken, sollten Sie folgende Faktoren gegeneinander abwägen:
- Wie hoch ist Ihr Warmwasserverbrauch?
- Womit wird Ihre Heizung betrieben?
- Wie günstig ist der Strom zu bekommen?
Wassererwärmung über die Heizung bei großen Abnahmemengen und ökonomischer Heizung
Das wichtigste bei der Entscheidung ist sicherlich Ihr individueller Warmwasserverbrauch. In einem mehrköpfigen Haushalt, in dem täglich mehrere Leute duschen, ist es tendenziell immer ökonomischer, das Warmwasser über die Heizung in einem Vorratsspeicher bereitzuhalten. Immer da, wo häufiger größere Mengen auf einmal abgenommen werden, ist das Speicherprinzip sinnvoller als das Durchlauferhitzungsprinzip. Gerade wenn regelmäßig viel Warmwasser entnommen wird, fallen Wärmeverluste durch Auskühlung und Neuerhitzung kaum ins Gewicht.
Noch günstiger bzw. empfehlenswerter ist die Wassererwärmung im Speicher über die Heizung, wenn die Heizung besonders effizient betrieben wird: etwa mit Scheit- oder Pelletholz, noch besser mit einer Wärmepumpe. Von den Einsparungen an Kosten und Umweltbelastungen kann und sollte dann tunlichst auch die Warmwasserbereitung profitieren.
Warmwasserbereitung per Strom eher nur bei kleinen Abnahmemengen
Ein elektrischer Durchlauferhitzer für die zentrale Warmwasserbereitung ist eher nur bei grundsätzlich niedrigem Warmwasserverbrauch sinnvoll.
Kleinere Haushalte, in denen wenig geduscht wird, können sich diese Variante durchaus leisten – in Großfamilien mit täglichen Dusch- oder sogar Baderoutinen sollte allerdings besser auf die Heizungsanbindungs-Option setzen oder zumindest auf ein elektrisches Speicherprinzip. In 2-4-köpfigen Haushalten mit kürzeren Duschroutinen kann ein dezentraler Boiler mit um die 150 Litern Fassungsvolumen durchaus reichen. Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass zur Legionellenvermeidung die Temperatur hoch genug eingestellt werden muss, was wiederum mehr Energie beansprucht.
Die Strompreise und die möglichen (noch anzuschaffenden) Geräte sollten bei der Frage nach elektrischer Warmwasserbereitung auch mit einbezogen werden. Mittlerweile gibt es durchaus energieeffiziente Durchlauferhitzer mit elektronischer Regelung, die nicht mehr unbedingt als Stromfresser bezeichnet werden müssen.