Was ist eine Zarge?
Eine Zarge ist ein feststehender Rahmen, der die Türöffnung in einer Wand umschließt. Sie stellt das verbindende Element zwischen der Wand und dem Türflügel dar und ermöglicht dadurch das stabile Einhängen und Schwenken der Tür. Eine typische Zarge besteht aus zwei vertikalen Pfosten und einem horizontalen Querbalken am oberen Ende, was für die notwendige Stabilität sorgt.
Hergestellt werden Zargen aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Holzwerkstoffen, Stahl oder Aluminium, abhängig von den Anforderungen an Stabilität, Sicherheit und Design. Der umlaufende Falz der Zarge, in den das Türblatt einpasst, ist oft mit einer Dichtung ausgestattet, die für einen geräuscharmen und dichten Türschluss sorgt.
Neben der stabilisierenden Funktion kann die Zarge auch ästhetische Aufgaben übernehmen. Sie verdeckt die Rohbauöffnung und trägt je nach Design zur Raumgestaltung bei. Die Bandaufnahmen in der Zarge ermöglichen das Einhängen der Türbänder und unterstützen so den Drehmechanismus des Türflügels.
Bestandteile einer Zarge
Eine Zarge setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die jeweils eine spezifische Funktion erfüllen:
- Zierbekleidung: Diese Komponente deckt die Rohbauöffnung und den Spalt zwischen Wand und Zarge ab. Verschiedene Designs und Profilformen ermöglichen eine Anpassung an den Türstil.
- Futterbrett: Es bildet die tragende Struktur und wird direkt an der Wandlaibung befestigt. Es dient als Basis für die Zierbekleidung und ist in der Regel nicht sichtbar.
- Falzbekleidung: Diese befindet sich auf der Seite der Türbänder und enthält das Schließblech für die Schlossfalle.
- Dichtung: Im Zargenfalz eingezogen, sorgt sie für einen geräuscharmen und dichten Türschluss.
- Bandaufnahmen: Diese ermöglichen die Befestigung und Drehbewegung des Türblatts.
- Verstellbereich: Viele Zargen bieten einen Verstellbereich, um die Tiefe der Zierbekleidung an unebene Wände oder variierende Wandstärken anzupassen.
Diese Bestandteile arbeiten zusammen, um eine funktionelle und optisch ansprechende Verbindung zwischen Wand und Tür zu schaffen.
Funktionen einer Zarge
Eine Zarge hat vielfältige Aufgaben:
Tragende Funktion: Sie trägt zur Stabilität der Türanlage bei, indem sie das Gewicht des Türflügels über die Türbänder gleichmäßig auf die Wände verteilt.
Aufnahme der Türbänder: Die Zarge gewährleistet eine sichere Aufnahme der Türbänder, die das Drehen des Türflügels ermöglichen.
Schließmechanismus: Auf der den Türbändern gegenüberliegenden Seite befindet sich das Schließblech innerhalb der Zarge, das für ein zuverlässiges Einrasten von Schlossfalle und Schlossriegel sorgt.
Schall- und Rauchdichtheit: Spezielle Dichtungen im umlaufenden Zargenfalz tragen zur Geräusch- und Rauchdichtheit bei, was besonders bei Brandschutztüren wichtig ist.
Ästhetische und funktionale Abdeckung: Die Zarge verdeckt unschöne Rohbauöffnungen und schützt die Wandlaibung vor Beschädigungen.
Anpassungsfähigkeit bei variierenden Wandstärken: Zargen mit einem Verstellbereich gleichen kleine Abweichungen in der Wandstärke aus.
Einbruchsicherheit: In Kombination mit einem hochwertigen Sicherheitsschloss trägt eine solide Zarge erheblich zur Einbruchsicherheit bei.
Materialien für Zargen
Die Wahl des Materials spielt eine entscheidende Rolle für die Funktionalität und Ästhetik der Zarge:
Holz: Natürlich und warm in der Ausstrahlung, besonders langlebig, jedoch pflegeintensiv.
Holzwerkstoffe: Kostengünstiger als Massivholz, formstabil und pflegeleicht, in vielen Designvarianten erhältlich.
Stahl: Besonders robust und sicher, ideal für stark frequentierte Bereiche und Brandschutztüren.
Aluminium: Leicht und korrosionsbeständig, ideal für moderne Wohnstile und pflegeleicht.
Durch die richtige Materialwahl kann die Zarge optimal an individuelle Anforderungen und den Stil des Zuhauses angepasst werden.
Arten von Zargen
Je nach Verwendungszweck und baulichen Gegebenheiten gibt es verschiedene Typen von Zargen:
Umfassungszarge: Umschließt die Wandlaibung komplett, vielseitig einsetzbar.
Eckzarge: Für Türen, die an einer Wandseite anschlagen sollen, oftmals in Lagerräumen oder Kellern verwendet.
Blockzarge: Besonders stabil, ideal für schwerere Türen wie Wohnungseingangstüren.
Blendrahmenzarge: Kombiniert die Funktionalität eines Blendrahmens mit den Vorteilen einer Zarge.
Rohrrahmenzarge: Aus robusten Materialien wie Stahl und Aluminium, geeignet für erhöhte Anforderungen an Brandschutz und Stabilität.
Durchgangszarge: Für Durchgänge ohne Türblatt, oft in offenen Wohnbereichen oder Büros genutzt.
Ständerwerkzarge: Optimiert für Leichtbauwände im Trockenbau, gewährleistet Stabilität in Ständerwerkkonstruktionen.
Bei der Auswahl der passenden Zarge sollten nicht nur Material und optische Vorstellungen, sondern auch bauliche Gegebenheiten und Einsatzbedingungen berücksichtigt werden.