Was ist an Fertigparkett bereits fertig?
Der auffälligste Unterschied zwischen Fertig- und Echtholzparkett ist die bereits vorhandene Oberflächenversiegelung. Nach dem Verlegen kann der Bodenbelag sofort ohne weitere Arbeitsschritte genutzt werden. Die meist mit Nut und Feder versehenen Dielen, Elemente oder Paneele lassen sich einfach und schnell verlegen. Dabei kann das Fertigparkett schwimmend oder vollflächig verklebt montiert werden. Der geringere Holzbedarf gegenüber Echtholzparkett führt zu günstigeren Anschaffungskosten.
Aus welchen Materialien besteht Fertigparkett?
Je nach Hersteller und Produkt liegt die einige Millimeter starke obere Dekorschicht aus Echtholz auf ein bis zwei Schichten aus anderem Material. Folgende Unterbaumaterialien kommen zum Einsatz:
- Faserplatte
- HDF
- Nadelholz
- Spanplatte
- Sperrholz
Der mehrschichtige Aufbau sorgt für höhere Maßhaltigkeit, da die verleimten Bestandteile weniger stark auf Feuchtigkeits- und Temperatureinflüsse reagieren. Dazu kommt bei einigen Fertigparkettarten die mechanische Funktion eines auf der Unterseite verleimten Gegenzugs aus Holz, der Quellen und Schwinden durch „kontern“ ausbalanciert.
Kann Fertigparkett aufgefrischt werden?
Fertig- oder Mehrschichtparkett hat eine Dekorschicht aus echtem Holz, die unterschiedliche Stärke aufweist. Gegenüber dem Echtholzparkett ist einer der Nachteile von Fertigparkett, dass es sich seltener abschleifen lässt. Da die Versiegelung bereits werkseitig aufgebracht wurde, braucht neues Fertigparkett keinen Erstschleifgang. Die Stärken der Dekorschichten variieren produktabhängig zwischen zwei und sechs Millimetern. Bis etwa vier Millimeter kann Fertigparkett ein bis zwei Mal abgeschliffen werden, bei fünf und sechs Millimetern zwei bis drei Mal.
Welche physikalischen Eigenschaften hat Fertigparkett?
Die höhere Maßhaltigkeit durch geringeres Quellen und Schwinden bringt vor allem in Räumen mit Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen (Badezimmer, Fußbodenheizung, Wintergarten) Vorteile. In trockenen Wohnräumen ist Quell- und Schwindverhalten nahezu nicht bemerkbar, insbesondere bei vollflächiger Verklebung. Empfehlenswert ist allerdings eine schwimmende Verlegung, da die begrenzte Aufarbeitungsmöglichkeit früher oder später einen Austausch notwendig macht. Eine Trittschalldämmung in Plattenform (Filz, Hartschaum, Mineralwolle) sollte unbedingt unter Fertigparkett verlegt werden, was nicht nur die Geräuschentwicklung mindert, sondern durch unterbundenes Schwingen ein Auffrischen vereinfacht.
Welche Qualitätsmerkmale gibt es für Fertigparkett?
Die Qualität von Fertigparkett lässt sich am auffälligsten an der Art des Holzes und der Stärke der Nutzschicht ablesen. Zu den günstigeren Gehölzen zählen Birke, Buche, Eiche, Esche und Nadelgehölz. Hochwertiger ist eine Nutzschicht aus Hartholz wie Ahorn, Kirsche, Nussbaum und Teak. Die Nutzschichtstärke beginnt ab zwei Millimetern. Je stärker diese Dekorschicht ist, desto hochwertiger ist das Fertigparkett. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Abriebfestigkeit der werkseitig aufgebrachten Versiegelung, die von glänzend bis matt reicht.