Das ist Halbleinen
Laut Definition müssen bei Halbleinen die Kettfäden (die längs gespannten Fäden auf dem Webstuhl) aus Baumwolle bestehen, während für die Schussfäden (mit denen quer zwischen den Kettfäden hindurchgewoben wird) Leinen verwendet wird. Außerdem ist wichtig, dass der Gewichtsanteil der Leinenfäden am ganzen Stoff mindestens 40 % beträgt. Der Leinenanteil muss also nicht ganz „halb“ sein, auch wenn der Produktname das nahelegt.
Eigenschaften von Halbleinen
Nicht jeder hat schon einmal ein Hemd oder eine Hose aus Leinen getragen. Diese sind zumindest am Anfang viel starrer als Kleidungsstücke aus Baumwolle und besitzen kleine Knubbel, die von den Hanffasern stammen. Erst mit dem Tragen und Waschen werden die Leinenfasern weich. Halbleinen ist von Beginn an weicher als Leinen, wegen des Baumwolle-Anteils. Allerdings hat Leinen einige Liebhaber, die lieber nicht auf Halbleinen zurückgreifen, sondern das volle Produkt bevorzugen. Ein Grund dafür ist beispielsweise, dass man in Leinen weniger schwitzt, bzw. der Schweiß nicht so stark riecht.
Baumwolle nicht so strapazierfähig wie Leinen. Bei Halbleinen verliert die Leinenfaser etwas von ihrer Stabilität, während die Baumwollfäden verstärkt werden. Das ist typisch für ein Mischgewebe.
Allerdings hat Halbleinen auch Vorteile, beispielsweise bei Bettwäsche oder Geschirrtüchern. Das Material ist nämlich saugfähiger als reines Leinen, fusselt aber nicht so stark wie Baumwolle und ist, wie oben beschrieben, stabiler als reiner Baumwollstoff. Allerdings müssen Sie beim Waschen die Anweisungen auf dem Zettelchen beachten. Der Leinenanteil ist empfindlicher als die enthaltene Baumwolle.