Hirnholz entsteht an Querschnitten zur Wuchsrichtung
Hirnholz befindet sich an jeder Stirnseite eines längs geschnittenen Holzes. Nach dem Fällen eines Baumes entstehen die ersten beiden Hirnholzflächen, die Baumscheibe des verbleibenden Baumstumpfs und die Unterseite des Baumstamms.
Werden aus dem Stamm in längs in Wuchsrichtung Holzelemente wie Balken oder Bretter herausgeschnitten, bilden die jeweiligen Stirnseiten das Hirnholz, das auch als Kopf- und Querholz bezeichnet wird. Jahresringe sind zumindest in Teilen sichtbar.
Querschnitte natürlich begrenzt
Die Schnittrichtung von Hirnholz beschränkt die Fläche des Holzes auf den Durchmesser des Baumstamms. Sollen beim Sägen rechteckige Querschnitte erzeugt werden, misst das Maximalmaß in der Diagonale so viel wie der Durchmesser des Stamms. Da für Bau- und Möbelholz das äußere Splintholz ganz oder teilweise vom Kernholz getrennt wird, reduziert sich der Querschnitt noch weiter.
Eigenschaften von Hirnholz
Die Hirnholzseiten von Brettern und Balken sind gleichzeitig empfindlicher als auch robuster als die Längsholzseiten. Querschnitte legen die kapillaren Kanäle und Transportwege der Holzstruktur frei. Sternförmig ausgebildete Holz- oder Markstrahlen hat der Baum angelegt, um die Nährstoffe und das Wasser zur äußeren Wachstumsschicht (Kambium) zu leiten. Imprägnierung und Schutz sind aufwendiger als auf den Längsseiten.
Hirnholz ist dichter als Längsholz, was es druckstabiler, härter und strapazierfähiger macht. Das Bearbeiten und Glätten wie beispielsweise durch drechseln und hobeln erfordert deutlich höheren Kraftaufwand als bei Längsholz.
Weitere grundsätzliche Eigenschaften von Hirnholz:
- Herstellung ist aufwendig und führt zu hohen Preisen
- Hirnholz dämmt aufgrund Dichte und Gewicht schall besser als Längsholz
- Hirnholz ist sehr abriebfest
- Hirnholz quillt und schwindet stärker und braucht als Parkett breite Fugen
- Jahresringe bilden ausdrucksstarke Maserung und Textur