Was ist Splintholz?
Splintholz ist das junge, aktive Holzgewebe eines Baumes, das sich direkt unter der Rinde befindet und von der Wachstumsschicht, dem Kambium, abgegrenzt wird. Es ist typischerweise heller und hat eine Breite von etwa drei bis fünf Zentimetern, abhängig von der Baumart und dem Alter des Baumes. Hauptaufgaben des Splintholzes sind der Transport von Wasser und Nährstoffen von den Wurzeln bis in die Baumkrone sowie die Speicherung von Zucker und Stärke. Aufgrund des hohen Wasser- und Nährstoffgehalts ist Splintholz anfälliger für Pilz- und Insektenbefall im Vergleich zum Kernholz. Viele Baumarten sehen Splintholz wegen seiner geringeren Festigkeit und Feuchte als weniger belastbar an.
Die Aufgaben des Splintholzes
Splintholz erfüllt mehrere essenzielle Aufgaben, die für das Wachstum und Überleben eines Baumes notwendig sind. Eine der primären Funktionen besteht im Transport von Wasser und gelösten Mineralien von den Wurzeln bis in die Baumkrone. Dieser Transport erfolgt über spezielle Leitgewebe, die als Kapillaren bezeichnet werden.
Zusätzlich dient Splintholz als Speicherort für Reservestoffe wie Zucker und Stärke, die im Parenchymgewebe gespeichert werden. Diese Stoffe stehen dem Baum bei Bedarf als Energiequelle zur Verfügung, beispielsweise während des Austriebs im Frühjahr oder bei Schäden.
Somit übernimmt Splintholz sowohl die Versorgung als auch die Energiepufferung des Baumes und spielt eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel.
Zusammensetzung und Aufbau des Splintholzes
Splintholz bildet die äußere Zone des Baumstammes, die direkt unter der Rinde liegt und das Kambium umgibt. Im Vergleich zum Kernholz ist es weicher und feuchter, da es aktiv an der Wasser- und Nährstoffleitung beteiligt ist. Diese Zone besteht aus lebenden Zellen, deren Struktur und Größe je nach Baumart variieren können.
Die Zellstruktur des Splintholzes ist locker, da die Zellen größer und weniger dicht gepackt sind als im Kernholz. Dadurch kann das Splintholz effizienter Wasser und Nährstoffe transportieren. Der hohe Feuchtegehalt des Splintholzes, der in Extremfällen bis zu 67 Prozent betragen kann, macht es anfälliger für Pilz- und Insektenbefall, was seine Dauerhaftigkeit und Nutzungsmöglichkeiten beeinflusst.
Verkernung: Die Umwandlung von Splintholz zu Kernholz
Mit fortschreitendem Alter des Baumes nimmt die Aktivität des Splintholzes ab, und es wandelt sich bei vielen Baumarten in Kernholz um. Dieser Prozess wird als Verkernung bezeichnet. Während der Verkernung sterben die Zellen im Splintholz ab, und die dadurch entstehenden Hohlräume füllen sich mit verschiedenen Substanzen wie Harz, Gummi oder Gerbstoffen, je nach Baumart. Dies führt zu einer Verfärbung des Holzes, die oft erst nach dem Fällen des Baumes sichtbar wird.
Die Verkernung erhöht die Härte und Festigkeit des Holzes und verringert dessen Neigung zum Arbeiten, was es für Bau- und Möbelkonstruktionen besser geeignet macht.
Splintholzbäume: Bäume ohne Kernholzbildung
Einige Baumarten bilden kein Kernholz aus und behalten die Eigenschaften von Splintholz im gesamten Stamm. Diese Bäume werden als Splintholzbäume bezeichnet. Typische Beispiele sind Birke, Erle, Spitz- und Bergahorn sowie Zitterpappel.
Das Holz dieser Bäume muss oft chemisch geschützt werden, wenn es im Außenbereich verwendet werden soll, da es anfälliger für Pilz- und Insektenbefall ist. Es arbeitet stärker und reduziert seine Maße durch das Trocknen, was sorgfältige Trocknungstechniken und Verarbeitung erfordert, um Verformungen zu vermeiden.
Eigenschaften von Splintholz
Splintholz unterscheidet sich deutlich von Kernholz durch seine physikalischen Eigenschaften. Es ist heller, weicher und weniger fest, was es für viele Bauvorhaben ungeeignet macht. Der hohe Feuchtigkeitsgehalt macht es anfälliger für Pilz- und Insektenbefall. Insbesondere Bläuepilze befallen häufig das Splintholz von Nadelbäumen, was dessen ästhetische Qualität mindert, jedoch nicht immer die mechanischen Eigenschaften beeinträchtigt.
Splintholz besitzt keine natürliche Dauerhaftigkeit und muss häufig mit Holzschutzmitteln behandelt werden, um seine Lebensdauer im Außenbereich zu verlängern. Diese Eigenschaften variieren jedoch je nach Holzart.
Verwendung von Splintholz
Splintholz wird vor allem im Möbelbau genutzt, da es bei einigen Holzarten, wie Nadelhölzern, trotz seiner geringeren Dauerhaftigkeit stabil und optisch ansprechend ist. Einsatzgebiete umfassen:
- Möbelbau: Geeignet für Tische, Schränke und Bettgestelle.
- Sportgeräte: Besonders das Splintholz von Eschen für die Fertigung von Sportgeräten.
- Holzböden: Verwendung bei Böden aus Eiche, Nussbaum und Lärche.
Für Außenanwendungen ist Splintholz weniger geeignet, da es aufgrund seines hohen Wassergehalts und seiner Anfälligkeit für Pilz- und Insektenbefall mit speziellen Holzschutzmitteln behandelt werden muss.
Der Mondring: Kein Splintholz, sondern fehlerhaft verkerntes Holz
In den Holzstrukturen von Eichen und anderen Baumarten treten oft helle, konzentrische Zonen innerhalb des Kernholzes auf, die als Mondringe bekannt sind. Diese werden oft irrtümlich als eingeschlossenes Splintholz angesehen. Tatsächlich handelt es sich jedoch um fehlerhaft verkerntes Holz, das durch Schädigungen im Parenchymgewebe während starker Fröste und Astabbrüche im Winter entsteht. Diese Bereiche bleiben heller und weicher als das umgebende Kernholz und haben eine geringere natürliche Resistenz gegen äußere Einflüsse.
Die fehlerhafte Verkernung kann die Verwendbarkeit des Holzes einschränken, da seine Haltbarkeit und Optik beeinträchtigt werden können. Erkennen und Berücksichtigen solcher Holzmerkmale ist für die Verarbeitung wichtig.