Was ist Splintholz?
Die meisten sind über den Begriff hier und da einmal gestolpert, die genaue Definition hat aber kaum jemand parat. Das mag daran liegen, dass der Begriff nicht selbsterklärend ist und auch nicht zwingendermaßen mit seinem Gegenbegriff – dem Kernholz – in einem Atemzug genannt wird, Das würde zumindest eine Bedeutungsherleitung aus dem Kontext heraus erleichtern.
„Splint“ leitet sich wahrscheinlich etymologisch vom norddeutschen Vern „spleißen“ her. Das heißt so viel wie „zerfasern“. Eine zerfasernde Eigenschaft hat Splintholz insofern, als es weicher, feuchter und weniger stabil ist als Kernholz. Es handelt sich dabei nämlich um den äußeren Teil des Baumstamms unter der Rinde, der als Transporteur von Nährstoffen und Wasser aus der Erde fungiert. Seine Kapillaren ermüden mit der Zeit und verkernen dann, werden also zu Kernholz.
Das Kernholz verbleibt im Zentrum des Baumstamms und dient fortan nur noch der Stabilisation. Es ist durch seine abgegebene physiologische Nährstofftransporttätigkeit auch viel härter und trockener als das Splintholz, weswegen es für den Holzbau den wichtigsten, wertvollsten Teil des Baumstamms darstellt.
Wofür kann Splintholz angewandt werden?
Das Splintholz hingegen ist für viele Anwendungen zu weich und zu anfällig für Pilzbefall. Es muss, wenn es verarbeitet wird, deshalb mit Holzschutzmittel behandelt werden. Für stärker belastete Möbel oder Bodenplanken eignet es sich nicht. Deshalb wird es vom Kernholz in der Regel auch abgeschält.
Dennoch ist Splintholz nicht nur Abfall. Für manche Zwecke wird es trotz seiner eher unbvorteilhaften Eigenschaften verwendet. Etwa für:
- Geräte, die elastisch sein müssen
- leichte, kleine Möbelstücke
- als zierender Kontrast zum Kernholz
Vor allem bei Masten und Sportgeräten wird Splintholz gern verwendet. Sie profitieren nämlich von der Elastizität des Splintholzes.
Bei Möbelstücken, die nicht viel aushalten müssen wie etwa kleine Kommoden oder Schränkchen wird Splintholz manchmal zumindest teilweise mitverarbeitet. Vor allem die Optik ist dafür ausschlaggebend. Denn Splintholz ist meist viel heller als das Kernholz eines Baumstamms, wodurch es bei der Mitverarbeitung zu attraktiven Kontrasten kommt. Besonders bei Eiben-, Nussbaum- und Zedernholz wird der Splintholzanteil gern mit einbezogen.