Wichtige Teile bei Standardanschlüssen
Bei Waschbecken mit Standardanschlüssen befinden sich im Abfluss folgende Teile, in der Reihenfolge von oben nach unten:
- Ablaufventil
- Formring
- Ventilunterteil
- Tauchrohr
- Siphon
- Anschlussstück zur Abwasserleitung
Die ersten drei Teile (Ablaufventilkelch, Formring und Ventilunterteil) werden in der Fachsprache auch als „Einlaufarmatur“ bezeichnet.
Der Ablauf in dieser Form wird jedoch nur bei Waschbecken verwendet. Bei Küchenspülen kommen eine Reihe weiterer Teile hinzu und auch der Ablauf von Bade- und Duschwannen besteht aus verschiedenen Teilen.
Einlaufarmatur
Bei der Einlaufarmatur befindet sich nur das Ablaufventil (bei modernen Waschbecken in Verbindung mit einem so genannten Ablaufverschluss) im Becken. Formring und Ventilunterteil befinden sich unterhalb des Waschbeckens.
Ein Verschluss mit Gummistopfen, wie er bei Edelstahlspülen zu finden ist, ist bei Waschbecken heute nicht mehr üblich. Stattdessen wird ein sogenannter Ablaufverschluss verwendet. Er wird in den meisten Fällen über einen Hebelmechanismus bedient, der den Stöpsel hebt oder senkt.
Im ganz abgesenkten Zustand kann kein Wasser abfließen und das Becken füllt sich. Wird der Hebel in die entgegengesetzte Richtung betätigt, hebt sich der Verschluss und das Wasser kann darunter abfließen. Dadurch wird auch verhindert, dass größere Gegenstände in den Abfluss gespült werden und diesen verstopfen.
Tauchrohr
Das sogenannte Tauchrohr verbindet das Ventilunterteil mit dem Siphon. Die Länge des Tauchrohres ist wichtig, um die richtige Höhe zum Abwasseranschluss zu erhalten. Deshalb sollte man beim Messen sehr genau sein und immer alle Teile probeweise zusammenstecken, um die richtige Länge zu ermitteln.
Rohre richtig zuschneiden
Ist die benötigte Länge richtig markiert, können die Abflussrohre (oft als komplettes System mit Siphon erhältlich) mit einer Metallsäge zugeschnitten werden. Die Metallsäge eignet sich wegen ihrer feinen Zahnung am besten zum Sägen von HT-Rohren (temperaturbeständig auch bei höheren Temperaturen und Standard für Abflüsse).
Anschließend muss der entstandene Grat vorsichtig mit einem Messer oder Cutter entfernt werden. Die Schnittkante sollte zusätzlich mit einer Feile leicht angeschrägt werden.
Siphon
Ein Siphon ist ein Geruchsverschluss, der verhindert, dass unangenehme Gerüche aus dem Abfluss oder der Abwasserleitung aufsteigen und durch das Ablaufventil in den Raum gelangen.
Ein Geruchsverschluss besteht in der Regel aus einem gebogenen Rohrstück, das zwischen dem Tauchrohr und dem Anschluss an die Abwasserleitung eingebaut wird. Ein solcher Siphon wird auch als Röhrensiphon bezeichnet.
Bei beengten Platzverhältnissen kann auch ein sogenannter Flaschensiphon eingebaut werden. Solche Siphons werden auch (und vor allem) bei sehr niedrigen, oft bodengleichen Duschwannen eingesetzt. Tauchwandverschlüsse und Glockengeruchsverschlüsse sind dagegen in der Regel nur sehr selten anzutreffen.
Siphon regelmäßig kontrollieren
Siphons sind eine der Hauptursachen für Verstopfungen in der Kanalisation. Am Boden des Siphons sammeln sich Ablagerungen, die mit der Zeit einen zähen, übel riechenden Schlamm bilden.
Diesen regelmäßig zu entfernen, ist eine sehr gute Vorbeugung gegen Verstopfungen. Auch versehentlich ins Waschbecken gespülte Gegenstände finden sich oft im Siphonschlamm wieder.
Anschlüsse am Siphon
Der Geruchsverschluss wird mit dem Tauchrohr und dem Anschlussstück an die Abwasserleitung verbunden. Dazu wird eine einfache Ringdichtung verwendet. Die zu- und abführenden Rohrstücke werden in den Siphon geschoben, die Dichtung liegt am Rohrende an. Diese Verbindung wird auch als Pressverbindung bezeichnet.
Anschließend wird die Verbindung mit einer Überwurfmutter gesichert, die auf das Gewinde des Siphonstückes geschraubt wird. Um das Einschieben der Rohre in die Siphonstücke zu erleichtern, sollte ein geeignetes Gleitmittel verwendet werden.
Die Rohre dürfen nie bis zum Anschlag in die Fittings geschoben werden. Es muss noch ein sogenannter Dehnungsausgleich (ca. 10 mm) eingehalten werden. Darauf ist bei der Montage immer zu achten, ebenso auf ein möglichst festes Anziehen der Überwurfmuttern.
Anschlussstück zur Abwasserleitung
Das Anschlussstück zur Wasserleitung kann auch als beweglicher Schlauch ausgeführt werden. Dies erleichtert in der Regel die Anpassung des Anschlusses.
In jedem Fall ist darauf zu achten, dass das Anschlussstück weit genug in die Wasserleitung hineinragt und nicht zu kurz ist. Das Rohr kann in gleicher Weise wie das Tauchrohr abgelängt werden. Achten Sie auch auf eventuell unterschiedliche Rohrdurchmesser und verwenden Sie ggf. passende Anschluss- und Übergangsstücke.
Freilegen der verlegten Rohrleitung
Bei Verstopfungen sollten immer zuerst mechanische Methoden angewendet werden. Empfehlenswert ist eine Rohrspirale, alternativ kann man es zunächst mit einer Saugglocke („Pümpel“) versuchen.
Auf Abflussreiniger, insbesondere anorganische Mittel (als Granulat oder Flüssigkeit), sollte wegen ihrer Gefährlichkeit und ökologischen Bedenklichkeit möglichst verzichtet werden. Weitere Mittel zur Reinigung des Abflusses finden Sie auch in diesem Artikel.