Klassische Defekte an Waschmaschinen
Zwar besitzen Waschmaschinen eine ganze Reihe von Sicherheits-Features. Doch die sind immer nur so „schlau“ wie die dazugehörige Programmierung. So sind an einer Waschmaschine verschiedene Szenarien möglich, die zu größeren Schäden führen könnten:
- Bullaugentüre nicht korrekt geschlossen: Wasser würde permanent einlaufen
- die Waschmaschine wäscht: heißes Wasser höher als der niedrigste Punkt der Ladeluke
- Wasserzulauf immer aufgedreht: immer Druck in den Schläuchen und an Ventilen
Sicherheitssysteme an einer Waschmaschine
Um beispielsweise zu verhindern, dass das Wasser austritt, wenn das Wasser nie abgedreht wird und ein Schlauch platzt, sind moderne Waschmaschinen mit Aquastop ausgerüstet. Was zu tun ist, wenn Aquastop ausgelöst hat, erfahren Sie übrigens hier.
Kindersicherung an der Waschmaschine
Dieses System greift auch, wenn die Ladeluke nicht korrekt verschlossen wurde, die Waschmaschine aber in Betrieb ist. In zahlreichen Haushalten gibt es auch Kinder. Für die ist natürlich eine Waschmaschine eine spannende Angelegenheit. Damit Kinder die Luke nicht versehentlich öffnen können, ist diese im Betrieb zwangsverriegelt.
Zwangsverriegelung der Ladeluke
Viele Menschen geraten zudem in Panik, wenn die Waschmaschine mit Wasser voll ist und plötzlich nicht mehr abpumpt. Einige würden wohl auch eine kleine Überschwemmung in Kauf nehmen und die Waschmaschinentür öffnen, um das Wasser abzulassen. Damit das erst nicht passieren kann, ist der Zwangsverschluss über den Wasserstand gesteuert.
Steuerung über Wasserstandssensor
Ein Sensor erkennt den Wasserstand und verriegelt dann automatisch. Selbst, wenn die Maschine komplett ihr Programm durchwaschen würde und dabei nicht erkennen könnte, dass die Pumpe zwar arbeitet, aber kein Wasser abpumpt, bleibt die Zwangsverriegelung aus diesem Grund bestehen.
So arbeitet der Sicherheitsverschluss
Wo Strom fließt, entsteht auch Wärme. Genau dieses Prinzip nutzen viele Waschmaschinen. Ist ein bestimmter Wasserstand erreicht, wird ein Stromkreislauf geschlossen, der mit einer Bimetallfeder verbunden ist. Diese Bimetallfeder löst den Zwangsverschluss aus. Gleichzeitig speichert die Waschmaschine aber auch sämtliche Daten auf der Platine ab.
Waschmaschine öffnet nicht wegen eines Elektronikproblems
Dort ist auch ein Fehlerspeicher. Ähnlich wie ein Computer können sich auch andere elektronische Geräte aufhängen – ebenso die Waschmaschinenprogrammierung. Daher wäre die erste Maßnahme, den Netzstecker für kurze Zeit zu ziehen und dann die Wählscheibe auf „Abpumpen“ zu stellen.
Den Fehlerspeicher löschen
In den meisten Fällen ist der Fehler nun behoben, die Maschine pumpt das Wasser ab und entsperrt die Verriegelung. Hat die Maschine zwar das Wasser abgepumpt, lässt sich aber dennoch nicht öffnen, ziehen Sie den Stecker ebenfalls für eine Weile und lassen die Waschmaschine dann in einem schnellen Programm durchlaufen. Auch jetzt lässt sich die Maschine meist öffnen, weil der Fehlerspeicher gelöscht wurde.
Zwangsverriegelung aktiv, weil Wasser nicht abgepumpt werden kann
Nun kann es aber ebenso vorkommen, dass die Waschmaschine nicht mehr aufgeht, weil eben Wasser im Gerät steht. Selbst nach dem Ziehen des Netzsteckers arbeitet die Waschmaschine nun weder in Position „Abpumpen“ noch in anderen Programmen. Unter diesen Umständen bewahrt Sie die Zwangsverriegelung nur vor größeren Schäden und unüberlegten Handlungen. Es deutet nämlich alles darauf hin, dass die Waschmaschinenpumpe defekt ist.
Maschine bei defekter Pumpe öffnen
Dabei kann es sich aber ebenfalls um einen temporären Defekt handeln. Klassisch wären beispielsweise Münzen, die versehentlich mitgewaschen wurden und nun das Schaufelrad der Pumpe verklemmen. Daher müssen Sie das Wasser nun zuerst manuell ablassen. In der Gebrauchsanleitung zu Ihrer Waschmaschine finden Sie dabei einen der beiden Punkte: Flusensieb herausnehmen bzw. reinigen oder/und Wasser manuell ablassen.
Das Wasser manuell ablassen
Ältere Waschmaschinen haben zumeist nur einen Verschluss für ein Flusensieb im Sockelbereich der Waschmaschine. Bei neueren Geräten ist der Flusensiebverschluss hintern einer kleinen Klappe im Sockelbereich. Dahinter befindet sich dann nicht nur der Flusensiebverschluss, sondern je nach Modell noch mehr Elemente:
- Kindersicherung, damit sich die Luke überhaupt nicht mehr schließen lässt (geschlitzte Scheibe)
- Notentriegelung oder Notöffnung der Bullaugentür
- Schlauch zum Ablassen des Wassers
- Flusensieb
Vorgehensweise beim Wasserablassen
Ob nun Schlauch oder nur Flusensieb: in beiden Fällen ist es sinnvoll, die Waschmaschine vorab etwas höher zu stellen (Hocker, Kiste usw.). Dann nehmen Sie den Schlauch heraus bzw. öffnen das Flusensieb, nachdem Sie einen ausreichend großen Behälter zum Wasserauffangen untergestellt haben.
Weitreichendes Elektronik- oder Mechanikproblem
Stecken Sie die Waschmaschine jetzt wieder an und warten Sie zwei Minuten. Jetzt sollte sich die Waschmaschine öffnen lassen. Der Wasserstandssensor schaltet ab und gibt die Verriegelung frei. Ist Ihre Waschmaschine aber nach etlichen Minuten noch immer verschlossen, deutet alles auf einen echten Defekt an der Elektrik bzw. Elektronik oder der Mechanik hin.
Notentriegelung betätigen
Für diese Situationen gibt es die Notöffnung neben Flusensieb und Ablassschlauch. Bei den meisten Waschmaschinen ist das eine Öse oder Schlaufe, die nach unten gezogen werden muss. Die genaue Vorgehensweise erfahren Sie in der Gebrauchsanleitung Ihrer Maschine unter „Notöffnung“.
Über die Kindersicherung notentriegeln
In seltenen Fällen fungiert aber auch die Kindersicherung als Notentriegelung. Drehen Sie diese in Pfeilrichtung (meist nur 90 Grad möglich). Nun sollte die Tür aufspringen, denn in dieser Position ist kein Verschließen mehr möglich (Kindersicherung, damit die Maschine nicht eingeschaltet werden kann). Zum Drehen der Scheibe verwenden Sie eine Münze oder einen großen Schraubenzieher.