Waschmaschine laut beim Schleudern – was tun?
Im Schleudergang erreicht jede Waschmaschine eine hohe Anzahl an Umdrehungen, sodass eine Funktionsstörung zumeist schnell auffällt – und sich in Form von ungewöhnlichen Geräuschen äußert. Dafür kommen gleich mehrere Gründe und mögliche Übeltäter infrage, sodass Sie sich auf Fehler- und Spurensuche begeben sollten. Die gute Nachricht: Die meisten Ursachen für die laute Geräuschkulisse lassen sich ganz einfach selber beheben.
Nicht selten liegt der Grund schlichtweg an Fremdkörpern im Bottich oder im Flusensieb, die Sie direkt entfernen können. Allerdings kommen auch Defekte an fest verbauten Teilen infrage, zu denen etwa die Trommel, die Mitnehmerrippen, die Antriebswelle, die Riemenscheibe, die Federn oder die Stoßdämpfer gehören. Gehen Sie die einzelnen Bauteile am besten Schritt für Schritt durch.
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Macht Ihre Waschmaschine nur bei bestimmten Schleudergängen Geräusche, können lose Teile in der Wäsche Schuld daran sein. Dann kann es sich lohnen, in ein Wäschenetz zu investieren – und Beschädigungen im Inneren der Trommel vorzubeugen. Achten Sie bei der Auswahl auf die Anzahl der Säcke, die Größe und den Verschlussmechanismus.
Bei diesem Wäschenetz handelt es sich um ein Set, das aus 9 Säcken in unterschiedlichen Größen (je dreimal 30 x 20 cm, 40 x 30 cm und 50 x 40 cm) besteht. Diese sind mit farbigen Reißverschlüssen gekennzeichnet. Die automatische Reißverschlussverriegelung verhindert, dass sich Wäsche darin verhaken kann – so sind BHs, Stumpfhosen, Socken und Co. bestens geschützt.
Anleitung: In 6 Schritten den Fehler bei einer laut schleudernden Waschmaschine finden
- Evtl. Ersatzteile
- Schraubenzieher
1. Verfangene Kleinteile finden
Zu den häufigsten Gründen für ein unregelmäßiges Geräusch beim Waschgang gehören Kleinteile, die sich zwischen dem Wäschebottich und der Wäschetrommel verfangen können. Dazu gehören vor allem Socken, Münzen, Knöpfe und sogar BHs. Für das Entfernen muss die Waschmaschine teilweise auseinandergebaut werden. Dabei können Sie sich an den folgenden Arbeitsschritten orientieren:
Waschmaschine abklemmen. Da die Waschmaschine geöffnet werden muss, darf sie sich nicht mehr an der Strom- und Wasserversorgung befinden. Klemmen Sie das Gerät zuerst ab, bevor Sie sich an die nächsten Schritte wagen. Das beugt etwaige Beschädigungen der Maschine und sogar Verletzungen vor.
Wäschebottich leeren. Entfernen Sie nun etwaiges Restwasser im Gerät. Dafür befindet sich an den meisten Waschmaschinen ein Schlauch, der modellabhängig an der Unterseite eines Frontladers zu finden ist. Lassen Sie das Wasser mit dem Schlauch ab, um eine Überschwemmung des Badezimmers zu verhindern.
Waschmaschine umdrehen. Darüber hinaus wird für das Entfernen von Kleinteilen ein Zugriff zur Rückseite der Waschmaschine benötigt. Drehen Sie das Gerät dafür einfach vorsichtig um.
Klappe an der Rückseite abschrauben. An der Rückseite des Gerät finden Sie üblicherweise eine Klappe, hinter der die Trommel verbaut ist. Die Klappe kann entweder mit einem Klickmechanismus gelöst oder mit einem Schraubenzieher demontiert werden.
Heizelement ausbauen. In einem nächsten Schritt wird der Heizstab der Maschine ausgebaut, der entweder über die Vorder- oder die Rückseite erreichbar ist. Befindet sich dieser an der Vorderseite, muss zumeist die gesamte Front ausgebaut werden. Dokumentieren Sie alle Schritte mit einem Foto, woran Sie sich beim späteren Zusammenbau orientieren können.
Kleineteile aus Wäschebottich entfernen. Sobald das Heizelement ausgebaut ist, können Sie bei den meisten Modellen auf den tiefsten Punkt des Wäschebottichs zugreifen. Fischen Sie nun nach losen Kleinteilen und „verschluckten“ Wäschestücken. Ein gebogener Draht kann helfen, diese wieder ans Tageslicht zu befördern.
Waschmaschine zusammenbauen. Sobald die Kleinteile entfernt wurden, kann die Waschmaschine wieder zusammengebaut werden. Reversieren Sie dafür alle Schritte der Demontage und greifen Sie auf die vorher gemachten Fotos zurück. Bringen Sie außerdem die Verkleidung und die Klappe an der Rückseite wieder an.
2. Lagerschaden an der Trommel suchen
Klappert und/oder quietscht die Waschmaschine nach dem Entfernen der Kleinteile immer noch, sollten Sie Ihre Suche nach der Ursache erweitern. Prüfen Sie zunächst auf einen Lagerschaden. Dieser lässt sich recht leicht erkennen, indem Sie die Wäschetrommel einige Millimeter anheben. Ein metallischer Widerstand am hinteren Ende deutet auf eine Beschädigung hin.
3. Lockere Mitnehmerrippen befestigen
Die Mitnehmerrippen sind ein Teil der Wäschetrommel und sorgen beim Schleudern dafür, dass die Kleidungsstücke mitbewegt werden. Sie sind in den meisten Fällen nur eingeklickt und können sich unter Umständen lösen – auch dann kann ein lauter Schleudergang entstehen. Wackeln Sie kurz an diesen Bauteilen, um sie zu überprüfen.
4. Antriebswelle und Riemenscheibe überprüfen
Die Antriebswelle bewegt die Wäschetrommel über die Riemenscheibe, sodass beide Bauteile beim Schleudern in ständiger Bewegung sind. Deswegen können sie nach einer gewissen Zeit verschlissen sein und die Schwingungen nicht mehr optimal übertragen. Dann ist ein Austausch notwendig, da ansonsten ein Abbruch des Schleudervorgangs drohen kann.
5. Kleinteile aus dem Flusensieb fischen
Nicht nur der Wäschebottich, sondern auch das Flusensieb kann Kleinteile wie Socken, Münzen, Knöpfe und Co. auffangen, was die Geräuschkulisse der Waschmaschine negativ beeinträchtigt. Allerdings steigt die Lautstärke in diesem Fall eher beim Abpumpen als beim Schleudern, da die Kleinteile das Abflussrohr blockieren können.
6. Federn und Stoßdämpfer der Aufhängung kontrollieren
Weitere potentielle Übeltäter sind die Federn und Stoßdämpfer der Aufhängung. Diese können nach einiger Zeit ausleiern und dafür sorgen, dass die Maschine sowohl unrund läuft als auch ungewohnte Geräusche erzeugt. Tauschen Sie die Bauteile dann einfach gegen Ersatzteile des Herstellers aus.
Mögliche Probleme & Lösungen
Obwohl viele der hier aufgezeigten Schritte selber durchgeführt werden können, sollten Sie bei einer neuen Waschmaschine lieber auf professionelle Hilfe setzen. Oftmals besteht für das neue Gerät eine Garantie, die entsprechende Schäden und Probleme abdeckt. Dann ist die Beauftragung eines Spezialisten durch den Hersteller kostenlos – und spart Ihnen mühsame Reparaturen.
FAQ
Wieviel kostet die professionelle Reparatur einer Waschmaschine?
Die Kosten für eine Waschmaschinenreparatur hängen natürlich davon ab, wie umfangreich der Schaden ist. Hinzu kommen individuelle Kosten des Handwerkers (man denke an die Anfahrt oder die Ersatzteile). So können die Kosten schnell zwischen 10 und 250 Euro liegen.
Was tun, wenn die Waschmaschine beim Schleudern quietscht?
Ein Quietschgeräusch beim Schleudern wird oftmals durch den Keilriemen verursacht, der sich zwischen dem Motor und der Trommel der Waschmaschine befindet. Ist dieser lose, kann er selber ausgetauscht werden. Auch Fremdkörper oder Lagerschäden können die Ursache des Quietschens sein.
Wie erkennt man einen Lagerschaden in der Waschmaschine?
Bei einem Lagerschaden sind metallische Geräusche in der Rotation zu hören, was zumeist das erste Indiz darstellt. Auch lässt sich die Trommel händisch für einige Millimeter nach oben bewegen und klackert weiter, wenn Sie sie per Hand drehen.
Woran liegt es, wenn die Waschmaschine beim Schleudern laut ist?
Für die erhöhte Lautstärke kommen gleich mehrere Ursachen infrage, weshalb Sie sich auf Fehlersuche begeben sollten. Neben verfangenen Kleinteilen im Wäschebottich und im Flusensieb kommen auch Beschädigungen an der Trommel, der Antriebswelle, der Riemenscheibe oder den Federn und Stoßdämpfern infrage.