Hohe Arbeitsanforderungen an eine Waschmaschine
Die Anforderungen an eine Waschmaschine sind hoch. Nicht nur, dass das Wasser je nach Programm von kalt bis 95 Grad Celsius reicht. Die einzelnen Arbeitsschritte erfordern hohe Materialgüte und der Verschleiß ist vorprogrammiert. Das sind die wichtigsten Arbeitsgänge einer Waschmaschine:
- Vorspülen
- Lauge mischen und temperieren
- Lauge immer wieder in die Trommel pumpen
- Lauge abpumpen
- Spülwasser einlassen
- mehrfach Spülwasser in die Trommel pumpen
- schleudern der Wäsche bei unterschiedlichen Drehzahlen zwischen 800 und 1.600 U/min
Schleudern fordert einer Waschmaschine viel ab
Im Prinzip stechen zwei wiederkehrende Arbeiten hervor: Das Befüllen und Abpumpen von Wasser, das Drehen der Trommel. Genau daran lassen sich die meisten Fehler festmachen, weshalb eine Waschmaschine nicht mehr schleudert, denn beim Schleudern wird die Trommel in einer Extremsituation gedreht.
Den Fehler nach dem Ausschlussprinzip finden
Als versierter Heimwerker sollten Sie bei der Fehlersuche das Ausschlussprinzip anwenden. Demnach werden zunächst die einfachen möglichen Defekte untersucht, instandgesetzt oder ausgeschlossen. Dazu gehört, dass die Waschmaschine nicht schleudert oder das Schleudern vorzeitig beendet. In diesem Fall stehen die Chancen gut, dass das Wasser nicht abläuft. Das kann unterschiedliche Ursachen haben:
- Ablaufschlauch verstopft
- Fremdköper oder umwickelte Flusen und Haare im Laugenpumpengehäuse am Flügelrad
- verstopftes Flusensieb
Flusensieb oder Verstopfung (Laugenpumpe, Schlauch)
Wie Sie das Flusensieb Ihrer Waschmaschine reinigen, erfahren Sie hier. Befindet sich dagegen ein Fremdkörper in der Laugenpumpe, können Sie so vorgehen wie unter „Waschmaschine pumpt nicht ab“ beschrieben.
Keilriemen überprüfen
Können Sie diese Ursachen als Fehlerquelle ausschließen, müssen Sie nach weitreichenderen Defekten schauen. So ist es keine Seltenheit, dass (bei älteren Maschinen) die Spannfeder für den Keilriemen nicht mehr richtig sitzt. Der Keilriemen sitzt dann zu locker. Er kann sich auch im Lauf der Jahre dehnen, schließlich ist der Keilriemen ein echtes Verschleißteil. Klicken Sie hier, um den Keilriemen Ihrer Waschmaschine zu wechseln.
Abgeschliffene Kohlen schränken die Maximalleistung ein
Eine weitere Ursache kann am Motor selbst zu finden sein. Sind die Schleifkohlen zu weit abgeschliffen, reicht die jetzt noch übertragende Kraft auf die Trommel zwar vielleicht zum Waschen, nicht aber zum Schleudern. Auch kann das Beladungsgewicht dabei eine Rolle spielen. Folglich sollten Sie auch die Schleifkohlen überprüfen. Wie Sie die Schleifkohlen Ihrer Waschmaschine am E-Motor wechseln, erfahren Sie, wenn Sie dem Link folgen.
Kombination aus angehenden Defekten und Lagerschaden
Es kann aber auch das Zusammenspiel angehender Defekte sein, weshalb Ihrer Waschmaschine nicht mehr schleudert. So ist die Trommel über einen Achstummel, auf dem außen das Keilriemenantriebsrad sitzt, angetrieben. Zwischen Trommel und Welle muss ein Lager verbaut werden. Damit kein Wasser in das Lager laufen kann, ist hier ein Gummisimmerring montiert. Der wird im Lauf der Zeit hart oder porös und damit undicht.
Locker sitzender Keilriemen und angehender Lagerschaden
Die Reibung kann so enorm sein, dass der Keilriemen beim Schleudern einfach leer durchdreht, wenn er schon recht ausgedehnt ist. Das müsste sich jedoch wenigstens am entstehenden Brandgeruch (durch die extreme Reibung von dem Kunststoffgeflecht auf der Metallscheibe) erkennen lassen. Eine Anleitung, wie Sie das Lager Ihrer Waschmaschine wechseln (Lager an der Trommel), haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Elektronikprobleme und Fehlfunktion von Sensoren (Unwucht)
Moderne Maschinen wie die Geräte von Siemens haben aber auch Sensoren, um die Unwucht der Trommel zu erkennen. Mithilfe dieser Sensoren wird das Schleudern abgebrochen, die Wäsche neu in der Trommel verteilt und dann das Schleuderprogramm wieder aktiviert. Besteht hier eine Fehlfunktion, kommt es nie zum Schleudern. Dazu müssen Sie mithilfe des Schaltplans entweder die Verkabelung messen oder bei modernen Geräten den Fehlerspeicher auslesen.