Mögliche Materialien und Werkstoffe
Je nach persönlichem Geschmack und baulichen Gegebenheiten ist der Eigenbau eines Waschtischs im Vorhinein oder nachträglich möglich. Während der Trockenbau eines Waschtischs dem selber machen eines Möbelstücks gleicht, ist bei Nassbau wie dem Mauern höherer Aufwand erforderlich.
Wenn Beton oder Stein als Material für den Waschtisch verwendet wird, bieten sich direkte Verbindungen zum Mauerwerk an. Durch das Aufmauern von Konsolen und Unterkonstruktion wird der Waschtisch selbst gemacht zum Teil des Mauerwerks. Vorteil ist neben der optischen Harmonie die Stabilität und fugenfreie Dichtigkeit.
Im Trockenbau wird ein Waschtisch meist aus Holz selber gebaut. Ein Materialmix ist problemlos möglich und erhöht die Flexibilität bezüglich des Bau- und Montageaufwands. Der Waschtisch kann nur aus einer Platte bestehen, unter der freiliegend die Anschlüsse verlaufen. Typische Werkstoffe sind neben Holz Beton und Naturstein.
Maßgenaue Lösungen
Badezimmer in Bestandsbauten sind besonders in älteren Häusern oft nicht großzügig oder gar weitläufig umgesetzt. Mit dem Eigenbau eines Waschtischs lassen sich oft spezielle Flächenschnitte und Mauerverläufe effizienter nutzen als mit einem Fertigprodukt. Selbst gemacht können Nischen und Vorsprünge ausgefüllt und ansonsten brachliegende Stauräume erschlossen werden.
Bei der Anleitung und Planung muss die mittel- bis langfristige Festlegung des Waschtischs zukünftige Entwicklungen wie Bewohnerwechsel oder Familienzuwachs berücksichtigen. Durchdachte Lösungen schaffen die Voraussetzung, auch die notwendigen Anschlüsse gegebenenfalls baulich anzupassen.
Teilweise oder vollständiger Eigenbau
Durch die Begutachtung des vorhandenen Platzangebots für den Waschtisch kann zwischen mehreren Konstruktionsarten abgewogen werden. In vielen Fällen schafft eine individuell zugeschnittene Waschtischplatte beispielsweise aus einer Küchenarbeitsplatte bereits die Grundlage. In diesem Fall sind Wandbefestigungen wie Metallwinkel oder ein Auflagerahmen empfehlenswert.
Da der Platz unter einem Waschtisch gut als Stauraum für Badutensilien genutzt werden kann, ist der zusätzliche Eigenbau eines Waschtischunterschranks oft die beste Lösung. Die Konstruktion und Anleitung kann von zwei Stützbeinen mit dazwischen aufgehängtem Vorhang bis zu einem Möbelstück mit Klappen und Schubladen reichen.
Technische Konstruktionsbedingungen
Naturgemäß steht die Nutzung fließenden Wasser im Mittelpunkt der Waschtischnutzung. Daher müssen sowohl verwendete Materialien als auch die Dichtigkeit Nässe und Feuchtigkeit dauerhaft widerstehen. Holz muss entsprechend geschützt werden, wobei neben Vollversiegelungen auch späteres Ölen und Wachsen in höherer Frequenz ausreichen können. Beton und Naturstein brauchen polierte Oberflächen, die möglichst unempfindlich auf Wasserspritzer reagieren.
Alle Verbindungen und Materialübergänge sind neuralgische Schadstellen an einem Waschtisch. Die Fugen zur Wand und die Abdichtung der Aussparungen, in denen sich Becken und gegebenenfalls Armaturen befinden, müssen fachgerecht abgedichtet werden. Das Gleiche gilt für alle Anschlüsse des Waschtischs an Wasserzulauf und Abfluss.
Funktionssichernde Eigenschaften selber machen
Trotz individueller Maßanfertigungen müssen einige technische Standards und Normen beachtet werden, um eine einwandfreie Funktion zu sichern. Die Maße des Waschtischs müssen in Höhe und Größe die Notwendigkeiten zwischen Nutzungskomfort und Wasserflussfunktion ausbalancieren.
Endgültige und eher massive Aufbauten wie gemauerte Varianten müssen den Zugang zu den Installationen freilassen. Sollen sie versteckt oder verblendet werden, sind entsprechende Revisionsöffnungen einzuplanen. Strom- und Wasserkreisläufe sind sicher und strikt zu trennen.
Montagestabilität und Abdichtung
Wenn der Waschtisch montiert und die Waschtischplatte befestigt wird, muss die statische Stabilität sichergestellt werden. Bei der Auflagerung von schweren Materialien wie Naturstein oder Beton müssen die Eigengewichte und die dazukommenden Auflegegewichte der Nutzer berücksichtigt werden.
Wenn die Waschtischplatte ohne Unterbau montiert werden soll, helfen beispielsweise Haltedreiecke aus Stahl, die den Haltern von Regalböden ähneln. Beim Einpassen eines Waschtischs in Nischen oder Ecken kann die zwei- oder dreiseitige Befestigungsmöglichkeit für die notwendige Belastungsfähigkeit sorgen.
Je nach Bereitschaft und Möglichkeit des baulichen Aufwands ist ein Einschieben der Waschtischplatte in ausgestemmte Mauerwerksrinnen die stabilste und wasserdichteste Befestigungsart. Bei der Montage sollte darauf geachtet werden, mindestens perfekt horizontalen oder leicht zur vorderen Abschlusskante geneigten Oberflächenverlauf sicherzustellen. Andernfalls kann sich Stauwasser am Befestigungswinkel zwischen Mauerwerk und Waschtischplatte bilden.
Waschbeckenform selbst gemacht
Wenn auch die Waschbecken selber modelliert werden, müssen die Ablaufbedingungen in Volumina und Geschwindigkeit beachtet werden. Die gemauerten und verkleideten Innenbecken oder Harzgussmodelle müssen bezüglich des Wasseraufnahme- und Abflussverhaltens geprüft werden. Zu geringe Tiefen und unpassende Beckeninnenneigungen führen zu einem verlangsamten Ablauf, der bei schneller Wasserzuführung Rückstau und Überlaufen provozieren kann.
Ungeeignete Neigungen in den Wasseraufprallzonen im Becken unter dem Wasserauslass der Armatur führen zu Spritzern, die den Benutzer treffen. Den gleichen Effekt können zu flache Becken entwickeln. Vor der endgültigen Montage sollte der Wasseraufprall simuliert werden, um eventuelle Schwachstellen zu erkennen.