Wie lässt sich Wasser entkalken?
1. Hitze: Kochen Sie kleine Wassermengen mit einem Wasserkocher ab
2. Filter: Tisch- und Kannenfilter für Ihr Trinkwasser
3. Natron: Natron verhindert die Bildung von Kalkablagerungen
4. Enthärtungsanlage: Professionelle Entkalkung für das gesamte Haus
Welche Techniken gibt es?
1. Wasser mit Hitze entkalken
Wie Sie hartes Wasser am besten entkalken, hängt primär von der erforderlichen Menge und dem geplanten Verwendungszweck ab. Kleinere Wassermengen, die beispielsweise für Tee oder Kaffee verwendet werden sollten, können bereits mit einem Wasserkocher erzeugt werden. Bringen Sie das kalkhaltige Leitungswasser einfach zum Kochen und gießen Sie es danach direkt in die Tasse.
Abgekochtem und weichem Wasser wird nachgesagt, dass es der Geschmacksentfaltung von Tee und Kaffee hilft. Durch die Hitze wird das Calcium im Wasser zu Kesselstein umgewandelt und setzt sich im Inneren des Wasserkochers als Kalkflecken und Ablagerungen ab. Deswegen ist ein regelmäßiges Entkalken dieses Geräts Pflicht.
2. Wasser mit einem Filter entkalken
Für größere Wassermengen (man denke etwa an das tägliche Trinkwasser) ist das manuelle Abkochen von Leitungswasser zu energieintensiv, weshalb Sie sich stattdessen für einen Kannenfilter oder einen Tischfilter entscheiden sollten. Entsprechende Gefäße lassen sich mit Ersatzfiltern versehen – durch den regelmäßigen Austausch wird die Bildung vom Bakterien im Filterinneren verhindert.
Zu den Vorteilen dieser Vorgehensweise bei der Wasserentkalkung gehört es, dass nicht nur Kalk, sondern auch andere feine Partikel aus dem Wasser gefiltert werden. Einige Filter können direkt am Wasserhahn angebracht werden, bestehen aber im Regelfall nur aus einem Aktivkohlefilter. Damit wird die Wasserhärte nicht beeinflusst.
3. Wasser mit Natron entkalken
Auch Natron kann gegen Kalk im Leitungswasser verwendet werden, sofern es danach nicht als Trinkwasser gedacht ist. Lösen Sie einfach eine Messerspitze Natron in einem Liter Wasser und kochen Sie es auf. Das Natriumcarbonat geht mit dem Calcium eine chemische Verbindung ein und setzt sich zusammen ab. Sie können es dann einfach mit einem Kaffeefilter aus dem Wasser herausfiltern.
Diese Vorgehensweise eignet sich insbesondere dann, wenn Sie Kleidung mit hartem Wasser waschen möchten. Zusätzlich können Sie etwas Natron oder Waschsoda zur Wäsche geben, um Kalkflecken zu verhindern. Bereits entstandene Kalkablagerungen lassen sich durch Natron aber nicht lösen.
4. Wasser mit einer Enthärtungsanlage entkalken
Handelt es sich bei dem Wasser in Ihrer Region um extrem hartes und kalkhaltiges Leitungswasser, kann der Einbau einer Wasserenthärtungsanlage sinnvoll sein. Diese Geräte werden direkt an der Wasserzufuhr des Haushalts montiert und filtern Calcium- und Magnesiumverbindungen mithilfe eines Ionentauschers heraus. So reduzieren sich etwa die unschönen Kalkflecken auf den Armaturen, und auch Spül- und Waschmaschine müssen weniger häufig entkalkt werden.
Wasserenthärtungsanlagen lohnen sich bei Härtegraden zwischen 14 und 21 Grad deutscher Härte (°dH), was sich mit Teststreifen und Informationen des Wasseranbieters überprüfen lässt. Die Kosten und Preise hängen vom Wasserverbrauch und von der Größe des Haushalts ab, liegen in der Anschaffung aber oftmals zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
Produktempfehlungen
Wasserenthärter für Pflanzen
Kalkhaltiges Wasser erhöht den Säuregehalt von Blumenerde, was sich negativ auf empfindliche Pflanzen (man denke etwa an Rhododendren, Azaleen und Orchideen) auswirken kann. Setzen Sie für Gießwasser am besten Wasserenthärter für Pflanzen ein, der in flüssiger Form gekauft und einfach mit dem Wasser vermischt werden kann. Prüfen Sie die Herstellerangaben hinsichtlich der Konzentration und Verdünnung des Produktes.
Kannenfilter
Als Klassiker zum Entkalken von Trinkwasser gelten Kannenfilter, die aus einem Gefäß, einem austauschbaren Filter und einem Deckel bestehen. So lassen sie sich etwa im Kühlschrank oder auf dem Tisch lagern. Achten Sie bei der Auswahl Ihres Kannenfilters auf das Fassungsvermögen, ein spülmaschinenfestes Material und die Haltbarkeit der Filterkartusche. Zusätzlich sind Klappdeckel für ein einfaches Befüllen praktisch.
Ersatzfilter
Apropos Kannenfilter – diese Entkalker sind mit austauschbaren Filtern versehen, sodass Sie in passende Ersatzfilter investieren sollten. Wichtig ist, dass die Filter mit Ihrer Wasserkanne kompatibel sind und sich problemlos einbauen lassen. Darüber hinaus sollten die Ersatzfilter frei von BPA sein und eine Haltbarkeit für mindestens 75 Liter Wasser aufweisen können.
Wasserenthärtungsanlage
Für das Enthärten von besonders kalkhaltigem Leitungswasser kann sich der Einbau einer Wasserenthärtungsanlage lohnen. Dafür wird zumeist ein Fachunternehmen benötigt, da die Filteranlagen diversen Richtlinien und Normen entsprechen müssen. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien der Anlage zählen vor allem die tägliche Filterkapazität und die empfohlene Personenzahl des Haushalts. Gleichzeitig sollte ein automatischer Regenerationszyklus integriert sein.
Natron
Auch Natron kann zum Entkalken von Wasser verwendet werden, sofern Sie es nicht als Trinkwasser verwenden möchten. Entscheiden Sie sich am besten für reines Natriumcarbonat ohne Zusatzstoffe, das in reiner Lebensmittelqualität hergestellt wird. So können Sie Reste ganz einfach in der Küche oder im Haushalt weiterverwenden. Prüfen Sie außerdem das Verpackungsvolumen und das Haltbarkeitsdatum.
Anleitung: Wasser in 2 Schritten mit einem Filter entkalken
Wie wird Wasser mit einem Wasserfilter entkalkt?
1. Testen Sie die Wasserqualität in Ihrer Region und bestimmen Sie den Kalkgehalt
2. Entkalken Sie das Wasser mit einem Tischfilter oder entfernen Sie das Kalk durch ein Erhitzen im Wasserkocher
- Leitungswasser
- Tisch- oder Kannenfilter
- Wasserkocher
1. Wasserqualität testen
Um die richtige Filtermethode zu finden, sollten Sie das Wasser in einem ersten Schritt testen. In manchen Regionen in Deutschland ist der Kalkgehalt im Leitungswasser so hoch (über 14 °dH), dass sich eine Wasserenthärtungsanlage am Wasseranschluss lohnt. Dann sollten Sie mit einem entsprechenden Fachunternehmen arbeiten. Bei einem geringeren Kalkgehalt lohnt sich hingegen ein Kannenfilter bzw. ein Tischfilter.
2. Wasser mit Tischfilter oder Hitze entkalken
Filter gegen Kalk werden in vielen Varianten angeboten – beispielsweise als Kannenfilter, als Tischfilter und sogar auf Aufsätze für den Wasserhahn. Diese bestehen zumeist allerdings aus Aktivkohle, was nicht gegen Kalk im Wasser hilft. Bei üblichen Filtern nutzen Sie den Vorteil, dass auch andere Ablagerungen und Feinstoffe herausgefiltert werden. Wechseln Sie den Filter regelmäßig, damit sich dort keine Bakterien ansammeln. Alternativ können Sie das Wasser im Wasserkocher aufkochen.
Mögliche Probleme & Lösungen
Wird das Wasser im Wasserkocher entkalkt, löst sich das Calcium und lagert sich stattdessen als Kalkablagerungen im Inneren des Geräts an – das nimmt Einfluss auf die Heizleistung und kann zu Beschädigungen führen. Daher muss der Wasserkocher regelmäßig selber entkalkt werden. Verwenden Sie dafür zum Beispiel chemische Entkalkungsmittel, Zitronensäure oder Essig.
FAQ
Wie wird der Kalkgehalt im Wasser richtig bestimmt?
Die Wasserhärte wird hierzulande in Grad deutscher Härte“ (°dH) angegeben, was einen Einfluss auf die Leitungswasserqualität nimmt. Ab 14 °dH wird von hartem Wasser gesprochen. Den exakten Wert können Sie entweder mit einem Teststreifen prüfen oder auf der Website Ihres Wasseranbieters nachschauen.
Hat stark kalkhaltiges Wasser Auswirkungen auf die Gesundheit?
Manchmal ist zu hören, dass stark kalkhaltiges Wasser negative Auswirkungen auf Ihre Blutgefäße haben kann – diese würden durch einen Konsum von hartem Wasser verkalken. Dabei handelt es sich allerdings um ein Märchen ohne Wahrheitsgehalt. Stattdessen können Magnesium, Calcium und Co. laut vieler wissenschaftlicher Studien Vorteile für die Gesundheit bieten.
Wie lässt sich Wasser für Pflanzen am besten entkalken?
Wasser zum Gießen von Pflanzen sollte einen möglichst geringen Kalkgehalt haben, um den pH-Wert der Blumenerde nicht unnötig anzuheben. Verwenden Sie beispielsweise flüssige Wasserenthärter für den Garten oder fangen Sie weiches Regenwasser auf. Alternativ können Sie das Gießwasser auch im Verhältnis 1:2 mit destilliertem Wasser mischen, um den Kalkgehalt zu senken.
Wie kann man Wasser entkalken?
Wasser lässt sich auf verschiedene Arten entkalken, zu denen Hitze, Wasserfilter, Natron und Enthärtungsanlagen gehören. Kleinere Mengen Leitungswasser lassen sich schnell behandeln, indem Sie das Wasser durch einen Tischfilter gießen oder mit einem Wasserkocher kurz abkochen.