Sofortmaßnahmen: Sicherheit geht vor!
Wenn Ihr Keller durch Starkregen überflutet wird, sollten Sie als erstes für Ihre Sicherheit sorgen, bevor Sie weitere Schritte einleiten.
- Stromkreisläufe unterbrechen: Trennen Sie unverzüglich die Stromzufuhr im gesamten betroffenen Bereich, um das Risiko von Stromschlägen zu vermeiden. Nutzen Sie dafür den Sicherungskasten im Erdgeschoss oder einer höher gelegenen Etage.
- Das Wasser nur mit Schutzausrüstung betreten: Wasser im Keller kann kontaminiert sein. Verwenden Sie Gummistiefel, wasserdichte Handschuhe und ggf. eine Atemschutzmaske, besonders wenn das Wasser trüb oder stark verschmutzt ist.
- Gefährdete Bereiche evakuieren: Sollten gefährliche Stoffe wie Heizöl, Chemikalien oder Farben im Keller gelagert sein, verlassen Sie das Gebiet sofort und informieren Sie die Feuerwehr über die gelagerten Substanzen.
- Kontaminiertes Wasser vermeiden: Wenn das Wasser sichtbar verschmutzt ist, verzichten Sie auf jeglichen Kontakt und alarmieren Sie die Feuerwehr, die entsprechend ausgerüstet ist, um das Wasser sicher abzupumpen.
- Situation dokumentieren: Machen Sie umfassende Aufnahmen von der Überflutung und dem Wasserstand, um die Schadenslage für Ihre Versicherung zu dokumentieren. Diese Bilder sind entscheidend für spätere Versicherungsansprüche.
Diese Sicherheitsmaßnahmen sind essenziell, um in der ersten Phase der Überflutung die Lage unter Kontrolle zu behalten und Ihre Gesundheit zu schützen.
Erste Schritte zur Schadensbegrenzung
Nachdem Sie die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben, sollten Sie den entstandenen Schaden so gering wie möglich halten.
- Abdichtungen vornehmen: Dichten Sie undichte Stellen wie Fenster oder Türen mit Handtüchern oder Lappen ab. Fangen Sie austretendes Wasser, etwa aus einem Leck oder Riss, mit einem Eimer auf, um die Ausbreitung zu verhindern.
- Vollständige Dokumentation: Bevor Sie mit weiteren Maßnahmen beginnen, dokumentieren Sie umfassend den aktuellen Zustand mit Fotos und Videos. Halten Sie den Wasserstand und betroffene Bereiche fest. Diese Dokumentation ist für spätere Versicherungsansprüche unerlässlich.
- Kontaminationskontrolle: Achten Sie auf sichtbare Verunreinigungen im Wasser. Bei Verdacht auf Gefahrstoffe alarmieren Sie sofort die Feuerwehr. Handeln Sie nur, wenn das Wasser klar ist.
- Erste Sanierungsmaßnahmen: Wischen Sie kleine Pfützen auf und trocknen Sie leicht feuchte Bereiche. Nutzen Sie Lüfter zur Verbesserung der Luftzirkulation und beschleunigen Sie die Trocknung. Entfernen Sie alle nassen Gegenstände aus dem Keller, um eine weitere Feuchtigkeitsverbreitung zu verhindern.
Mit diesen Schritten können Sie die Auswirkungen der Überflutung begrenzen und größere Schäden vermeiden. Stellen Sie sicher, dass die Trocknung und Sanierung sofort nach der Wasserentfernung fortgesetzt werden, um langfristige Schäden wie Schimmelbildung zu verhindern.
Wasser abpumpen: Professionelle Hilfe ist ratsam!
Bei größeren Wassermengen sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Beachten Sie folgende Punkte:
- Fachunternehmen beauftragen: Bei starken Überschwemmungen empfehlen wir, ein spezialisiertes Unternehmen zu kontaktieren, das über die notwendige Ausrüstung und das Know-how verfügt, um das Wasser sicher und effizient abzupumpen.
- Geeignete Pumpen nutzen: Tauchpumpen oder Schmutzwasserpumpen sind hier besonders geeignet. Diese Geräte können auch grobe Verunreinigungen bewältigen und sind oft im Baumarkt ausleihbar.
- Feuerwehr rufen: Wenn der Wasserstand hoch ist oder es Verdacht auf Kontamination gibt, sollten Sie die Feuerwehr hinzuziehen. Diese kann größere Wassermengen sicher entfernen und vermeiden, dass kontaminiertes Wasser unkontrolliert in die Umwelt gelangt.
Durch die rechtzeitige Einschaltung professioneller Hilfe wird das Risiko weiterer Schäden reduziert.
Nach dem Auspumpen: Keller trocknen und Schäden beseitigen
Nachdem das Wasser abgepumpt ist, sollte schnellstens gehandelt werden, um größere Folgeschäden zu vermeiden.
- Gründliche Reinigung: Entfernen Sie alle Schlammrückstände und Verunreinigungen vollständig. Nutzen Sie hierfür Schaufeln, Besen und Reinigungsmittel.
- Betroffene Gegenstände entfernen: Nehmen Sie alle betroffenen Einrichtungsgegenstände aus dem Keller und trocknen Sie diese gründlich, um Schimmelquellen zu vermeiden.
- Lüften und Luftentfeuchter nutzen: Öffnen Sie Fenster und Türen weit, um die Luftzirkulation zu verbessern. Nutzen Sie Luftentfeuchter und spezielle Bautrocknungsgeräte, um die betroffenen Flächen vollständig zu trocknen.
- Feuchtigkeitsmessungen: Überprüfen Sie regelmäßig die Restfeuchte in Wänden und Böden mit einem Feuchtigkeitsmessgerät. Stoppen Sie die Trocknungsmaßnahmen erst, wenn die Feuchtigkeitswerte optimal sind, um Schimmelbildung zu verhindern.
- Wand- und Bodensanierung: Nach vollständiger Trocknung beginnen Sie mit der Sanierung der Wände und Böden. Lassen Sie bei Bedarf Fachfirmen die Ausführung übernehmen.
- Elektrische Anlagen überprüfen: Lassen Sie die gesamte Elektrik im Keller von einem qualifizierten Elektriker überprüfen, bevor sie wieder in Betrieb genommen wird.
- Langzeitbeobachtung: Behalten Sie die betroffenen Bereiche weiterhin im Auge und handeln Sie sofort bei Anzeichen von Feuchtigkeitsrückständen oder Schimmel.
Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Wasserschäden
Um zukünftige Wasserschäden im Keller zu verhindern, sind präventive Maßnahmen entscheidend. Hier einige Schritte:
- Regelmäßige Inspektionen der Kellerabdichtungen: Lassen Sie die Abdichtungen des Kellers regelmäßig überprüfen und reparieren Sie kleine Risse oder Schwachstellen umgehend.
- Regenrinnen und Fallrohre reinigen: Halten Sie die Regenrinnen und Fallrohre sauber, um eine ordnungsgemäße Wasserableitung zu gewährleisten.
- Entwässerungssysteme installieren: Überlegen Sie, in ein Sumpfpumpensystem zu investieren, das Grundwasser automatisch abpumpt, bevor es in den Keller eindringt.
- Rückstauventil einbauen: Ein Rückstauventil verhindert, dass Abwasser bei starkem Regen in den Keller gelangt. Lassen Sie diese von einem Fachmann installieren und regelmäßig warten.
- Kellerräume gut belüften: Eine gute Belüftung der Kellerräume hilft Feuchtigkeitsbildung zu verhindern und Schimmelbildung zu minimieren.
- Mobile Hochwasserschutzsysteme: Nutzen Sie für problematische Bereiche mobile Hochwasserschutzsysteme wie Sandsäcke oder spezielle Schutzschilde, um im Notfall schnell reagieren zu können.
Diese Maßnahmen helfen, die Wahrscheinlichkeit eines Wasserschadens im Keller zu verringern und Ihr Zuhause bei starkem Regen besser zu schützen.