Kostenbeispiel: Wasseranschluss
Beispielsituation:
- Hausbau: Einfamilienhaus
- durchschnittliche Anschlusslänge
- günstige Anschlussbedingungen für Bauwasseranschluss
- Hausanschluss: Wasser und Abwasser
- Bauwasseranschluss: inkl. Wasserkosten, Nutzung für 6 Monate
- Erschließungskosten nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Bauwasseranschluss | 2.560 EUR |
Hausanschluss | 3.850 EUR |
Gesamtkosten | 6.410 EUR |
Kostenbestandteile
- Bauwasseranschluss
- Hauswasseranschluss #kostenfaktoren
Bauwasseranschluss
Der Bauwasseranschluss ist eine vom Hausanschluss völlig getrennte Einrichtung. Er wird noch vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten eingerichtet und bleibt während dem gesamten Hausbau bestehen. Abgebaut wird er erst, wenn der Hausanschluss fertiggestellt ist. Gewöhnlich erlaubt der Versorger aber eine maximale Nutzungsdauer von 12 Monaten.
Welche Kosten für den Bauwasseranschluss gewöhnlich zu rechnen sind und welche Kostenunterschiede dabei möglich sind, können Sie ausführlich in unserem Artikel Bauwasser: Kosten nachlesen.
Hauswasseranschluss
Die Anschlusskosten für den Hausanschluss setzen sich zusammen aus einer Anschlusspauschale und Meterkosten (je nach benötigter Anschlusslänge, d. h. der Entfernung des Hauses von der Grundstücksgrenze). Gegebenenfalls kommen noch Erschließungskosten (öffentliche Erschließung) hinzu.
Anschlusspauschale. Die Kosten sind je nach zuständigem Wasserbetrieb leicht unterschiedlich, gewöhnlich liegt die verlangte Anschlusspauschale aber bei rund 1.000 EUR. Häufig enthält die Pauschale bereits die Gebühren für ein (meist kürzere) Anschlusslänge.
Meterkosten. Die verlangten Meterkosten liegen je nach zuständigem Versorger unterschiedlich. Als groben Richtwert kann man aber von Kosten zwischen 80 und 120 EUR je lfd. Meter ausgehen. Einige Versorger bieten reduzierte Meterkosten an, wenn Trinkwasser- und Abwasserleitungen gleichzeitig verlegt werden.
Meterkosten fallen nur für die Anschlusslänge an, die über die in der Anschlusspauschale bereits enthaltene Meterlänge hinausgeht.
Schmutzwasser-Übergabeschacht. Für den Schmutzwasser-Übergabeschacht sind beim Einfamilienhaus gewöhnlich Kosten zwischen 400 und 600 EUR zu rechnen. In den meisten Fällen verlangen Versorger auch hier einen festgesetzten Pauschalpreis.
Erdarbeiten. Die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten können im Einzelfall sehr unterschiedlich sein. Neben Bodenbeschaffenheit und Zugänglichkeit spielt auch die Verlegetiefe eine Rolle für die zu erwartenden Kosten. Als groben Richtwert kann man von 100 bis 200 EUR je lfd. Meter als grobem Richtwert ausgehen.
Übliche Gesamtkosten. Für den Trinkwasser- und Abwasseranschluss kann bei üblichen Anschlusslängen und beim durchschnittlichen Einfamilienhaus von Kosten zwischen 3.000 und 5.000 EUR für den Trinkwasser- und Abwasseranschluss ausgegangen werden.
Bei größeren Anschlusslängen (ungünstige Position des Hauses auf dem Grundstück, große Entfernung zur Grundstücksgrenze) können die Kosten im Einzelfall auch deutlich höher liegen.
Zusätzliche Erschließungskosten. Bei Grundstücken, die nicht vollständig erschlossen ist, kann die Kommmune die Kosten für die technische Erschließung zum großen Teil (bis zu 90 % der Kosten) an die Käufer der anliegenden Grundstücke weiterreichen. In welcher Höhe die Kommune die Kosten selbst übernimmt und welchen Prozeentsatz sie die Kosten an die Grundstücksbesitzer weiterreicht, ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. Die Rechnung kann die Gemeinde bis zu 4 Jahre nach dem Grundstückskauf zustellen. #kostenfaktoren
Als Verteilungsschlüssel spielen dabei die Grundflächenzahl (GRZ) und die Geschossflächenzahl (GFZ) der einzelnen anliegenden Grundstücke sowie die an der Straße liegende Grundstücksbreite eine wichtige Rolle. Mehr zu den Erschließungskosten können Sie in unserem Artikel Grundstück erschließen: Kosten ausführlich nachlesen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Hausbau: Einfamilienhaus
- größere Anschlusslänge
- problematische Anschlussbedingungen für Bauwasseranschluss
- Hausanschluss: Wasser und Abwasser
- Bauwasseranschluss: inkl. Wasserkosten, Nutzung für 6 Monate
- Erschließungskosten nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Bauwasseranschluss | 4.820 EUR |
Hausanschluss | 4.470 EUR |
Gesamtkosten | 9.290 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Trinkwasser- und Abwasserleitungen zusammen verlegen lassen
- Eigenleistungen bei den Erdarbeiten
Trinkwasser- und Abwasserleitungen zusammen verlegen lassen
Durch die gemeinsame Verlegung beider Leitungen sinken die Meterkosten bei vielen Versorgern meist deutlich, in jedem Fall sinkt aber der Arbeitsaufwand für das Verlegen der Leitungen. Grundsätzlich lohnt sich das also immer.
Eigenleistungen bei den Erdarbeiten
Die Erdarbeiten stellen einen großen Kostenfaktor beim Verlegen der Anschlüsse auf dem Grundstück dar. Mit etwas Einsatzwillen und Geschick kann man hier deutlich Kosten sparen, besonders bei problematischen Bodenbeschaffenheiten. Den Aufwand für das Herstellen von Verlegegräben sollte man allerdings auch bei vergleichsweise kurzen Strecken nicht unterschätzen. Wer mit einem gemieteten Minibagger gut umgehen kann, ist hier klar im Vorteil.
FAQ
Welche Kosten verursacht der Wasseranschluss beim Haus?
In unserem Beispiel fallen für den Wasseranschluss (inkl. Bauwasser) Kosten von 6.410 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Kosten für den Bauwasseranschluss, die Anschlusspauschale für den Hausanschluss sowie die Meterkosten, die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten und gegebenenfalls zusätzlich zu bezahlende Erschließungskosten. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Als Bauherr kann man die Kosten insbesondere durch Eigenleistungen bei den notwendigen Erdarbeiten deutlich senken. Trinkwasser- und Abwasserleitungen sollten grundsätzlich immer zusammen verlegt werden (geringerer Arbeitsaufwand, häufig Vergünstigungen bei den Meterkosten). Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.