Größenordnungen von Wasseraufbereitungsanlagen
Wasserwerk
Eine grundsätzliche Aufbereitung von Trinkwasser findet in den Wasserwerken statt. Hier wird nach den geltenden Kriterien der Trinkwasserverordnung zu Trinkwasser aufbereitet.
Mobile Aufbereitungsanlagen
Für den Einsatz von Hilfs- und Katastrophendiensten aber auch allgemein in der Dritten Welt werden häufig mobile Wasseraufbereitungsanlagen verwendet. Sie finden auch im militärischen Einsatz Verwendung.
Diese Anlagen sind transportabel und können auf kleineren LKWs an den Einsatzort gebracht werden. Sie werden unter anderem auch vom THW und vom Roten Kreuz eingesetzt.
Tragbare Wasseraufbereitung für unterwegs
Für Camper, Trekker oder Wanderer gibt es komplexe Filtersysteme, die eine qualitativ sehr hohe Reinigung auch von stärker verschmutztem Wasser erlauben.
Diese Filtersysteme arbeiten oft mit Mikrofiltern, die neben unerwünschten Fremdstoffen auch Bakterien und teilweise sogar Viren entfernen können.
Die Durchflussmengen sind allerdings sehr gering und liegen im Normalfall bei rund 1 – 3 Liter pro Minute. Zusätzlich kann auch noch eine Entkeimung durch UV-Licht durchgeführt werden (Steripen).
Qualitätsverbesserung im Haushalt
Im Haushalt gibt es unterschiedliche Methoden, Trinkwasser aus der Leitung qualitativ noch weiter zu verbessern.
Von Wasserfiltern für den Kanneneinsatz, den Einsatz am Wasserhahn oder für den Hausanschluss bis hin zu Umkehrosmoseanlagen. Umkehrosmose erzeugt ein voll entsalztes, von nahezu allen Fremdkörpern und Verunreinigungen freies Trinkwasser.
Bei unsachgemäßem Gebrauch können Filter aber auch gefährlich sein und zu einer hohen Verkeimung des Trinkwassers führen. Die Notwendigkeit des Einsatzes ist in vielen Fällen fraglich. Bei Osmosewasser gibt es darüber hinaus auch einige gesundheitliche Bedenken, was das dauerhafte Trinken angeht.
Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk
Im Wasserwerk wird das Rohwasser durch verschiedene Methoden zu Trinkwasser nach den geltenden Qualitätsstandards aufbereitet. Das Rohwasser wird entweder aus dem Grundwasser oder aus Oberflächenwasser gewonnen.
Je nach Grad der Verunreinigung des Rohwassers müssen verschiedene Reinigungsverfahren angewendet werden.
Flockung
Flockung wird verwendet, um kolloidale Bestandteile und Schwebstoffe auszufiltern. Sie werden durch Flockungsmittel zu größeren Komplexen zusammengefügt und können so durch Kiesfilter ausgefiltert werden.
Enteisenung und Entmanganung
Zu hohe Eisen- und Mangangehalte werden oxidiert und können dann in einem zweistufigen Filtersystem ausgefiltert werden. Zuvor ist ein Ausblasen der korrosiven Kohlensäure nötig.
Fällung
Einige unerwünschte Stoffe können auch durch Fällung und spätere Filtration aus dem Wasser entfernt werden.
Enthärtung
Weist das Rohwasser eine zu hohe Härte auf, wird schon im Wasserwerk eine Enthärtung durch Zugabe von Kalkmilch vorgenommen. Man kann dabei entweder eine Sofortentcarbonisierung oder eine Langzeit-Entcarbonisierung vornehmen, die carbonathaltigen Schlamm erzeugt. Auch Niederdruckumkehrosmose wird in manchen Fällen eingesetzt.
Selektivaustausch
Uran und Schwermetalle werden mit besonderen Ionenaustauschern aus dem Wasser entfernt. Auch dieser Prozess kommt nur in einigen Fällen zur Anwendung.
Desinfektion
Bei hohem Bakterienaufkommen kann das Trinkwasser durch Chlor oder Ozon desinfziert werden. Ozon hilft dabei gleichzeitig auch bei der Entfernung von Eisen und Mangan. In vielen Fällen wird eine sogenannte Transportchlorierung vorgenommen, um eine Wiederverkeimung des Wassers während des Transports zu vermeiden.
Die meisten Wässer sind so sauber, dass im Wasserwerk nur eine sehr geringe Anzahl an Aufbereitungsmaßnahmen durchzuführen sind. Häufig kann Wasser sogar fast völlig ohne zusätzliche Maßnahmen in die Leitungen gehen.
Mobile Wasserfilter für unterwegs
Um sich auf Wanderungen oder Trekking-Touren mit Trinkwasser aus lokalen Quellen versorgen zu können, sind mobile Wasserfilter optimal. Sie ersparen das Tragen von großen Mengen an Trinkwasser auf Touren.
Die meisten tragbaren Wasserfilter verfügen über ein Keramikfilterelement in Verbindung mit einem Aktivkohle-Element. Eines der bewährtesten Produkte sind Katadyn Wasserfilter. Sie bieten eine Filterleistung von bis zu 1 µm großen Partikeln und halten damit sogar Bakterien zurück. Lediglich Viren können im Wasser verbleiben.
Eines der interessantesten Produkte der neueren Zeit ist das sogenannte „Life Straw“, ein mit einem Filter ausgestatteter Strohhalm, der das direkte Trinken von verschmutztem Wasser gestattet. Die Filterleistung liegt hier ähnlich hoch wie bei Katadyn-Filtern.
Mit dem Steripen lassen sich verkeimte Wässer durch den Einsatz von konzentriertem UV-A Licht keimfrei machen. Die Technik ist mehrfach getestet und hoch wirksam. Für den Einsatz in der Dritten Welt wurde auch die sogenannte SODIS-Technik entwickelt. Sie ist etwas weniger zuverlässig, aber dafür sehr einfach anzuwenden.
Wasserverbesserung im Haushalt
Wasserfilter sind aufgrund der hohen Trinkwasserqualität in Deutschland nicht zwingend im Haushalt notwendig.
Einige von den Wasserwerken aber derzeit nicht entfernbare Reststoffe, wie minimale Medikamenten-Reste, Reste von Pestiziden und Bakterien im Trinkwasser oder zu hohe Wasserhärte können durch verschiedene Wasserfilter oder auch durch Umkehrosmose-Anlagen aus dem häuslichen Trinkwasser noch zusätzlich entfernt werden.