Wasserhärte Kategorien
Die Wasserhärte kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Eine Enthärtung ist nur bei Wasser in der Kategorie „hart“ sinnvoll.
Diese Kategorie beginnt ab einem Härtegrad von 14 °dH. Bei geringerem Härtegrad besteht die Gefahr, dass das Wasser durch die Enthärtung zu weich wird. Das kann unter Umständen wiederum Nachteile haben.
Regenwasser braucht nicht enthärtet zu werden. Es hat von Natur aus einen Härtegrad von beinahe Null, da es nicht durch einen mineralischen Boden gedrückt wird wie das Grundwasser.
Zweck der Wasserenthärtung
Eine Wasserenthärtung kann vorgenommen werden, um das Ausfällen von Kalk bei Erwärmung des Wassers zu vermeiden. Ab einer Temperatur von rund 60 °C fällt bei hartem Wasser Kalk aus.
Die Kalkkristalle können sich dann beispielsweise an Heizstäben aber auch im Boiler ablagern und durch die Verkalkung innerhalb kürzester Zeit schwere Schäden verursachen. Bei einem Wasserkocher ist der Schaden noch zu verschmerzen, bei Waschmaschinen und Boilern können Reparaturen bereits sehr teuer werden.
Ein anderer Zweck für die Wasserenthärtung kann sein, die Leitungen zu schonen. Dort können sich im Lauf der Zeit ebenfalls Ablagerungen bilden, wenn das Trinkwasser sehr hart ist. Die Ablagerungen ähneln Dolomit und sind praktisch kaum mehr löslich.
Auch Armaturen und Waschbecken sowie die Toilette können bei hartem Wasser verkalken. Das kann aber durch häufige Reinigung behoben werden. Für die Reinigung sollten möglichst säurehaltige Reiniger oder spezielle Anti-Kalk-Reiniger verwendet werden, um abgelagerten Kalk bei jeder Reinigung sicher zu entfernen.
Gesundheitlich ist Kalk im Trinkwasser unbedenklich. Es handelt sich ohnehin sowohl bei Calcium und Magnesium um Mineralien, die wir in hohem Maß brauchen. Der vergleichsweise geringe Gehalt im Trinkwasser ist sogar so niedrig, dass man ihn bei der Ernährungsplanung selbst bei sehr hartem Wasser außer Acht lassen kann.
Wasserenthärtung durch Zusätze
Die meisten Waschmittel enthalten heute bereits Zusätze, die das Ausfällen von Härtebildnern verhindern sollen.
Die Wirkung der Tenside in modernen Waschmitteln ist zwar nicht mehr von der Wasserhärte abhängig, die meisten Waschmittel enthalten aber dennoch bis zu 30% Zusätze zum Enthärten des Wassers.
Durch die Verhinderung des Ausfällens von Calcium und Magnesium wird auch die Waschmaschine bei hartem Wasser geschont. Lediglich der Waschmittelverbrauch bleibt höher als bei weichem Wasser.
Sie kann alternativ auch mit Regenwasser betrieben werden – für eine derartige Brauchwasseranlage ist aber ein hoher Installationsaufwand notwendig. Außerdem besteht durch die Weichheit des Regenwassers die Gefahr hoher Schaumbildung und ungenügenden Spülens.
Wasserenthärtung durch eine zentrale Anlage
Um auch die Wasserleitungen und den Boiler zu schonen, und ein häufiges Reinigen überflüssig zu machen kann eine zentrale Wasserenthärtungsanlage installiert werden. Hier stehen verschiedene Techniken zur Verfügung.
Ionenaustauscher-Anlagen, wie sie auch in Geschirrspülern Standard sind, entziehen dem Wasser die Calcium und Magnesium Ionen und ersetzen sie durch Natrium. Durch den Tausch der Kationen wird das Trinkwasser enthärtet und „aufgesalzen“. Das hat aber keine schädlichen Nebenwirkungen.
Nach einer gewissen Zeit müssen Ionenaustauscher regeneriert werden. Das geschieht mit Hilfe einer Salzlösung, die die zurückgehaltenen Ca+ und Mg+ Ionen wieder ausschwemmt und das Tauscherelement wieder mit Natrium Ionen auflädt. Das Ausschwemmwasser ist dabei unbrauchbar.
Eine Umkehrosmose-Anlage hat einen hohen Energieaufwand, bietet dabei aber auch Möglichkeiten, nicht nur Kalk sondern auch weitere unerwünschte Stoffe aus dem Wasser zu entfernen. Es wird dadurch auch noch einmal intensiv gereinigt.
Anlagen die auf magnetischem oder elektrophysikalischem Weg arbeiten, werden zwar häufig als hoch wirksam angepriesen – für viele dieser Anlagentypen ist die Wirksamkeit aber nur mangelhaft belegt.
Außerdem entfernen diese Anlagen lediglich die Carbonathärte aus dem Wasser. Die permanente Wasserhärte wird dadurch nicht verringert.
„Wundermittel“ zur Enthärtung von Wasser gibt es nicht – viele der angebotenen Apparate nach exotischen Wirkprinzipien funktionieren in der Praxis nicht oder nur sehr mangelhaft.
DVGW – Siegel
Der Verein für das Gas- und Wasserfach vergibt ein Prüfzeichen für alle Geräte, die vor einer unabhängigen Stelle ihre Wirksamkeit bewiesen haben, und auch bedenkenlos für Trinkwasser verwendet werden können.
Das Prüfzeichen besteht aus einem durchbrochenen Kreis in grau, rot und blau und trägt die Bezeichnung „DVGW product“ und das DIN Zeichen.
Geräte, die nicht mit diesem Prüfsiegel gekennzeichnet sind, sollten in jedem Fall besonders kritisch begutachtet werden. Insbesondere dann, wenn sie angeblich neue und bahnbrechende Technik beinhalten.