Notwendige Leistung des Wasserfilters
Wasserfilter sollen in jedem Fall:
- Bakterien und Keime aus dem Trinkwasser entfernen.
- Gefährliche chemische Stoffe zurückhalten
- Trüb- und Schwebstoffe und grobe Verunreinigungen entfernen, die den Geschmack beeinträchtigen
Gefahren bei Leitungswasser
Bei intakter Hausinstallation (ohne Verkeimung und Mängeln an den Leitungen) ist die Trinkwasserqualität so hoch, dass das Wasser in jedem Fall bedenkenlos getrunken werden kann. Notwendig ist ein Trinkwasserfilter im Haushalt also nicht unbedingt.
In der freien Natur sieht das anders aus, insbesondere dann, wenn man die Quelle des Wassers nicht sieht. Hier können in manchen Fällen sehr gefährliche Keime im Wasser vorhanden sein. Wenn kein transportabler Wasserfilter vorhanden ist, kann man sich unter Umständen selbst behelfen.
Möglichkeit Selbstbau
Industriell hergestellte Wasserfilter sind Hightech-Produkte. Die Filtereinheit ist so ausgelegt, dass größere Moleküle automatisch zurückgehalten werden. Dadurch wird das Wasser gereinigt. Es handelt sich also um um ein Ultrafiltrationsverfahren.
Die Filterporen sind bei den meisten handelsüblichen Outdoor-Filtern zwischen 0,1 und 0,2 µm groß. Damit werden alle größeren Moleküle und auch Bakterien und Einzeller zurückgehalten. Dazu kommen oft auch noch bakterienhemmende Beschichtungen und zusätzliche Aktivkohle-Elemente.
Das lässt sich im Selbstbau aber nicht bewerkstelligen. Die geringe Porengröße kann nur unter Verwendung besonderer Materialien und durch komplizierte technische Herstellungsverfahren erreicht werden.
Behelfsfilter selbst herstellen
Behelfsfilter können eine Hilfe sein, um in Überlebenssituationen in der Wildnis grob verunreinigtes Wasser ohne Bakterienbelastung und ohne darin vorhandene Einzeller trinkbar zu machen.
Sie bestehen aus einer Röhre, die abgekocht werden sollte. In die Röhre werden in Schichten Holzkohle, Sand und Kiesel gefüllt, die man ebenfalls ausreichend lange (etwa 10 Minuten) abkochen sollte. Das untere Ende der Röhre wird dann mit einem Kaffeefilter oder einem Tuch verschlossen. Darunter wird ein Auffangbehälter gestellt.
Wenn das Wasser durch die einzelnen Schichten läuft, wird es von größeren Partikeln gereinigt. An Holzkohle lagern sich auch noch einige chemische Substanzen an, die möglicherweise vorhanden sind.
Das so entstehende Wasser ist aber keinesfalls keimfrei. Wenn eine Bakterien- oder Einzellerbelastung vorhanden ist oder nicht ausgeschlossen werden kann, muss das Wasser vor dem Trinken unbedingt entkeimt werden.
Eine Möglichkeit ist Abkochen, eine andere Möglichkeit bietet UV-Desinfektion. Dafür gibt es stiftgroße, batteriebetriebene Geräte die sehr zuverlässig funktionieren (Steripen).