Bereiche, in denen die Wasserhärte wichtig ist
Für die richtige Dosierung des Waschmittels ist die Kenntnis der jeweiligen Wasserhärte nötig. Je weicher das Wasser, desto weniger Waschmittel wird benötigt. Das schont auch die Umwelt und erleichtert die Aufbereitung von Abwasser.
Bei der Überlegung, eine Wasserenthärtungsanlage anzuschaffen, ist eine genaue Bestimmung des tatsächlichen Härtegrads im Vorfeld wichtig. Enthärtungsanlagen sind nur sinnvoll, wenn der Härtegrad des Leitungswassers in die Kategorie „hartes Wasser“ fällt.
Wasserhärte ermitteln
Für die Ermittlung der tatsächlichen Wasserhärte gibt es mehrere Wege.
Anfrage beim zuständigen Wasserversorger
Die Wasserversorger sind verpflichtet, die jeweilige Wasserhärte mit chemischen Methoden zu bestimmen. Im Normalfall erhält man beim Wasserversorger nicht nur Auskunft sondern auch meist kostenlose Aufkleber mit der jeweiligen Wasserhärte.
Wird das Gebiet durch mehrere Brunnen versorgt, werden öffentlich häufig nur Durchschnittswerte für die Wasserhärte angegeben.
Bestimmung mittels Teststreifen
Die Wasserhärte des Leitungswassers kann man näherungsweise mit Teststreifen auch selbst bestimmen. Solche Teststreifen sind zumeist in Apotheken erhältlich.
Auf Nachfrage schickt sie auch der Waschmittelhersteller Calgon kostenlos zu. Die Ergebnisse der Teststreifen-Untersuchung sind für die meisten Zwecke ausreichend genau und zuverlässig.
Chemische Methode der Bestimmung
Auf chemischem Weg wird die Wasserhärte mittels komplexiometrischer Titrationsmethode bestimmt. Zum Einsatz kommt dabei EDTA, das auch unter dem Handelsnamen Titriplex III bekannt ist.
Die Wasserprobe muss zuvor mit einem Puffer aus Ammoniak-Ammoniumacetat und mit Ammoniaklösung versetzt werden. Als Indikator kommt Eriochromschwarz T zum Einsatz. Puffer und Indikator gibt es als Kombination bereits fertig als Tabletten. Das erleichtert den Einsatz.
Der Indikator bildet zunächst mit den Ca und Mg-Ionen einen rot gefärbten Komplex. Durch Zugabe von EDTA, das stabile Chelatkomplexe mit Calcium und Magnesium bildet, wird ein Farbumschlag erzeugt, wenn das Eriochromschwarz T frei vorliegt. Es ist dann blaugrün gefärbt.
Aus der Menge des verbrauchten EDTA kann nun direkt auf den jeweiligen Härtegrad zurückgerechnet werden. Wenn die Probe 100 ml hatte, entspricht ein verbrauchter Milliliter EDTA exakt 5,6 °dH.
Die chemische Methode ist dennoch äußerst aufwendig, und für den Hausgebrauch nicht geeignet, da zumindest eine geeignete Titriervorrichtung zur Verfügung stehen muss. Für die Überprüfung im Haushalt sind Teststreifen oder die Informationen des Wasserversorgers in jedem Fall ausreichend.