Wie lässt sich die Wasserhärte messen?
1. Teststreifen: Schnelle Bestimmung der Wasserhärte für wenig Geld
2. TDS-Messgerät: Elektronische Messmethode für genaue Ergebnisse
3. Titrierlösung: Leitungswasser mit chemischer Flüssigkeit verfärben
4. Wasserversorger: Informationen vom Betreiber des Leitungswassernetzes
Welche Techniken gibt es?
1. Wasserhärte mit Teststreifen messen
Die Wasserhärte wird in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben und in die drei Stufen „weich“, „mittelhart“ und „hart“ eingeteilt. Diese Messwerte geben einen Aufschluss darüber, wie hoch der Kalkanteil im Leitungswasser ist – je mehr Kalk darin zu finden ist, desto härter ist das Wasser. In privaten Haushalten kann es durchaus sinnvoll sein, diesen Wert zu bestimmen. Er nimmt beispielsweise einen Einfluss auf die Lebensdauer und die Entkalkungsintervalle von Geräten wie Kaffeemaschinen, Waschmaschinen und Co.
Die wohl einfachste und kostengünstigste Messmethode sind Teststreifen. Dabei handelt es sich um kleine Papierstreifen, die einfach in das Leitungswasser gehalten werden und sich dann farblich verändern. Sie werden mit passenden Farbtabellen geliefert, an denen sich die Wasserhärte dann ablesen lässt.
2. Wasserhärte mit einem TDS-Messgerät messen
Wer hingegen ein genaues Ergebnis benötigt oder viele schnelle Tests durchführen möchte, kann die Wasserhärte elektronisch messen und in ein sogenanntes TDS-Messgerät investieren. TDS steht dabei für „Total Dissolved Solids“ und beschreibt die Anzahl der gelösten Feststoffe von Wasser.
Im Gegensatz zu Teststreifen und Titrierlösungen geben diese Messgeräte den genauen Grad deutscher Härte (samt Nachkommastelle) an. Gleichzeitig sind sie besonders verlässlich. Obwohl TDS-Geräte in der Anschaffung zumeist teurer als andere Varianten sind, liegen sie mit rund 20 Euro noch auf der günstigen Seite und können vielfach wiederverwendet werden – wird das Gerät häufig verwendet, ist es dadurch sogar günstiger als vergleichsweise Vorgehensweisen.
3. Wasserhärte mit einer Titrierlösung messen
Nach einem ganz ähnlichen Prinzip wie die Teststreifen funktionieren auch Titrierlösungen. Sie bestehen aus einer chemischen Flüssigkeit, die mit dem Kalk im Leitungswasser reagiert und das Wasser verfärbt, sobald ein Schwellenwert erreicht wurde. Zumeist wird die Titrierlösung dann grün, aber auch andere Farbvarianten sind möglich – daher ist die Anleitung des jeweiligen Herstellers maßgeblich.
Tröpfeln Sie die Titrierlösung mit einer Pipette in das Wasserglas und warten Sie nach jedem Durchgang einige Sekunden, ob sich das Wasser bereits anfärbt. Je härter das Wasser ist, desto mehr Lösung ist für einen Farbumschlag notwendig. Allerdings kann es mitunter passieren, dass der „richtige Zeitpunkt“ verpasst wird, sodass der gesamte Versuch wiederholt werden muss.
4. Beim Wasserversorger über die Wasserhärte informieren
Wer keinen tagesakutellen Wert (beispielsweise für die Herstellung von Flaschennahrung), sondern nur einen Richtwert der Wasserhärte benötigt, kann sich beim zuständigen Netzbetreiber informieren. Das geht üblicherweise telefonisch oder über deren Website. Dabei müssen Sie lediglich Ihre Region angeben – der genaue Ort lässt sich aber nur ungefähr bestimmen, weshalb der tatsächliche Wert leicht abweichen kann.
Allgemeine Informationen zum Härtegrad des Wassers finden Sie außerdem auf Websites wie [URL=“www.wasserhaerte.de“]wasserhärte.de[/URL]. Prinzipiell gilt, dass Bundesländer wie Bayern einen hohen Härtegrad haben, während das Wasser rund um die Nordsee eher weich ist. Im Internet sind auch Karten zu finden, die die Wasserhärte in farblich markierte Regionen einteilt.
Produktempfehlungen
Teststreifen
Zur Bestimmung der Wasserhärte werden oftmals Teststreifen verwendet, die in Packungen mit mehreren Stück angeboten werden und für ein schnelles Ergebnis sorgen. Achten Sie bei der Auswahl auf die Empfindlichkeit der Teststreifen und auf die Anzahl pro Verpackung. Auch die Anwendungshinweise des Herstellers sollten kurz überprüft werden.
Titrierlösung
Alternativ kommt eine Titrierlösung infrage, die von vielen verschiedenen Herstellern angeboten wird – die Auswahl ist also groß. Entscheiden Sie sich am besten für ein Produkt, das genügend Volumen für mehrere Härtemessungen enthält, und prüfen Sie die Herstellerangaben. Oftmals lohnt sich der Kauf eines Sets mit Anleitung und Behälter für ein genaues Abmessen des Leitungswassers.
TDS-Messgerät
Wollen Sie nicht nur die Wasserhärte, sondern auch die Leitungswasserqualität bestimmen, kann sich der Kauf eines TDS-Messgeräts lohnen. Zu den wichtigsten Kaufkriterien zählen die Empfindlichkeit, die verschiedenen Messbereiche (wie Leitfähigkeit und Teile pro Millionen), die mögliche Testbereich-Temperaturen und die Abmessungen des Geräts. Zusätzlich können Funktionen wie ein automatisches Abschalten oder Signale nützlich sein.
Anleitung: Wasserhärte in 2 Schritten mit einer Titrierlösung messen
Wie wird die Wasserhärte gemessen?
1. Füllen Sie die geforderte Menge Leitungswasser in ein Glas
2. Tröpfeln Sie die Titrierlösung in das Wasser, bis sich diese verfärbt
3. Je mehr Tropfen benötigt werden, desto härter ist das Wasser
- Leitungswasser
- Titrierlösung
- Glas oder Behälter
1. Wasser in ein Glas füllen
Die meisten Titrierlösungen werden in einem Set mit Glas bzw. Behälter geliefert, sodass Sie die benötigte Wassermenge direkt abmessen können. Füllen Sie dieses Glas in einem ersten Schritt bis zur Markierung mit Leitungswasser. Die Menge sollte auf jeden Fall der Anleitung des Tests entsprechen, da Sie ansonsten ein verfälschtes Ergebnis erhalten würden.
2. Titrierlösung hinzugeben
Tröpfeln Sie danach die Titrierlösung nach und nach in das Leitungswasser, bis es zu einem Farbumschlag kommt – sobald sich das Wasser verfärbt, ist also keine Titrierlösung mehr notwendig. Je mehr Tropfen Sie dafür benötigen, desto größer ist der Grad deutscher Härte. Prüfen Sie dann anhand der Anleitung, was der zugehörige Härtegrad zu Ihrem „Versuchsergebnis“ ist.
Mögliche Probleme & Lösungen
Wenn Sie den Härtegrad des Wassers regelmäßig oder besonders genau bestimmen müssen, können sich mehrere Techniken lohnen – im Zweifelsfall auch direkt hintereinander. Vor allem Teststreifen können eine falsche Wasserhärte anzeigen und sind nicht immer verlässlich, sodass eine Überprüfung mit Titrierlösung und TDS-Messgerät „im Ernstfall“ sinnvoll sein kann.
FAQ
Wie hängen Wasserhärte und pH-Wert zusammen?
Die Wasserhärte und der pH-Wert von Leitungswasser hängen voneinander ab, weshalb der eine Wert bereits Aufschluss über den anderen liefern kann. Stark kalkhaltiges Wasser besitzt viele gebundene Calcium- und Magnesiumionen, was es wiederum alkalisch macht. Daher deutet ein erhöhter pH-Wert über 7 auf hartes Wasser hin.
Was ist eine gute Wasserhärte?
Als gute oder auch optimale Wasserhärte gelten Bereiche zwischen 8,3 und 8,4 °dH. Dann wird auch gerne von mittelhartem Wasser gesprochen. Dieses besitzt ausreichend Mineralien, um als Trinkwasser infrage zu kommen, und verkalkt gleichzeitig Ihre Geräte nicht allzu sehr. Auch sind Kalkflecken auf Kleidung seltener.
In welcher Einheit wird Wasserhärte angegeben?
Die Wasserhärte wird hierzulande in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben. Werte zwischen 1 und 7 °dH gelten als weich, zwischen 7 und 14 °dH wird von mittelhartem Wasser gesprochen. Liegt die Wasserhärte zwischen 14 und 21 °dH, handelt es sich um hartes Wasser – darüber sogar um sehr hartes Wasser.
Wie kann man die Wasserhärte messen?
Die Wasserhärte lässt sich auf verschiedene Arten bestimmen. Dazu gehört beispielsweise die Verwendung von Teststreifen und von speziellen Titrierlösungen. Alternativ können Sie sich für ein TDS-Messgerät entscheiden oder einfach beim zuständigen Betreiber für Leitungswasser in Ihrer Region nachfragen.