Warum ist einfrierendes Wasser in Leitungen problematisch?
Einfrierendes Wasser stellt für Wasserleitungen eine erhebliche Gefahr dar, da es durch die physikalischen Eigenschaften von Wasser zu Druckaufbau und Rohrbrüchen führen kann. Wenn Wasser gefriert, dehnt es sich um etwa 9% aus. In einem geschlossenen System, wie einer Wasserleitung, führt diese Ausdehnung zu einem enormen Druck auf die Rohrwände. Die Leitungen, besonders solche aus Metall oder Kunststoff, sind oft nicht darauf ausgelegt, diesen Druck auszuhalten.
Für ungeschützte oder schlecht isolierte Wasserleitungen, die Minustemperaturen ausgesetzt sind, besteht ein erhöhtes Risiko, zu gefrieren und zu platzen. Besonders gefährdet sind:
- Freiliegende Leitungen: Diese sind direkt der kalten Außenluft ausgesetzt.
- Leitungen in unbeheizten Bereichen: Kellerräume, Garagen oder Außenwände, wo die Temperaturen besonders tief sinken können.
- Nicht isolierte Leitungen: Altbauten oder mangelhaft gedämmte Neubauten, wo die Isolierung unzureichend ist.
Im schlimmsten Fall führt ein solches Einfrieren nicht nur zu einem Rohrbruch, sondern nach dem Schmelzen des Eises zu großflächigen Wasserschäden. Diese können Wände, Böden und das Mauerwerk betreffen und umfangreiche Reparaturen notwendig machen. Daher ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz der Wasserleitungen im Winter sicherzustellen.
Außenwasserhahn: Offen lassen oder lieber schließen?
Die richtige Handhabung des Außenwasserhahns im Winter ist wesentlich, um Frostschäden zu vermeiden. Hierbei spielt die Bauart des Wasserhahns eine entscheidende Rolle.
Herkömmlicher Außenwasserhahn
Bei herkömmlichen Außenwasserhähnen befindet sich das Absperrventil typischerweise im Hausinneren. Die Leitung verläuft ungeschützt durch die Außenwand, was sie anfällig für Frost macht. In diesem Fall sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Absperrventil schließen: Drehen Sie das innenliegende Absperrventil im Uhrzeigersinn, um den Wasserfluss zu unterbrechen.
- Außenwasserhahn öffnen: Lassen Sie das Wasser vollständig ablaufen.
- Leitung entleeren: Öffnen Sie das Entwässerungsventil in der Nähe des Absperrventils und lassen Sie das restliche Wasser abfließen. Optional können Sie die Leitung auch mit Druckluft durchpusten, um sicherzustellen, dass kein Wasser zurückbleibt.
Frostsicherer Außenwasserhahn
Frostsichere Außenwasserhähne sind mit einem speziellen Ventil ausgestattet, das sich im Hausinneren befindet. Diese Konstruktion ermöglicht eine automatische Entleerung der Leitung nach Gebrauch, sodass kein Wasser im frostanfälligen Bereich verbleibt. In diesem Fall können Sie den Wasserhahn im Winter geöffnet lassen, ohne Schäden zu befürchten.
Wichtige Hinweise
- Bei herkömmlichen Hähnen: Stellen Sie sicher, dass sowohl das Absperrventil als auch der Außenwasserhahn bis zum Frühling geschlossen bleiben.
- Bei frostsicheren Modellen: Es sind keine zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen notwendig, da sie sich selbst entleeren.
Durch die richtige Vorbereitung können Sie Frostschäden effektiv vermeiden und sicherstellen, dass Ihre Wasserleitungen unbeschädigt durch den Winter kommen.
Außenwasserhahn winterfest machen – so geht’s
Bevor der Frost einsetzt, sollten Sie den Außenwasserhahn winterfest machen. Hierzu müssen Sie einige wichtige Schritte befolgen, um Frostschäden an Ihren Wasserleitungen zu vermeiden:
- Absperrventil im Haus schließen: Drehen Sie das im Haus befindliche Absperrventil für den Außenwasserhahn im Uhrzeigersinn zu, um den Wasserzufluss zu unterbrechen.
- Wasserhahn öffnen und Wasser ablaufen lassen: Gehen Sie anschließend nach draußen und öffnen Sie den Außenwasserhahn vollständig, bis kein Wasser mehr herauskommt.
- Entwässerungsventil öffnen: Im Haus, oft in der Nähe des Absperrventils, befindet sich ein Entwässerungsventil. Stellen Sie einen Eimer darunter und öffnen Sie das Ventil, um das Restwasser aus der Leitung abzulassen. Schließen Sie das Entwässerungsventil danach wieder.
- Abnehmbare Teile demontieren: Entfernen Sie weitere abnehmbare Teile des Außenwasserhahns, falls vorhanden. Bewahren Sie diese trocken und geschützt auf. Streichen Sie Dichtungen mit Vaseline ein, um sie geschmeidig zu halten und Rissen vorzubeugen.
Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass kein Wasser in der Leitung verbleibt, das bei Frost gefrieren könnte. Somit verringern Sie das Risiko von Rohrbrüchen und Rissen in der Wasserleitung und können beruhigt den Winter abwarten.
Zusätzliche Tipps
- Schützen Sie selten genutzte Wasserhähne: Lassen Sie gelegentlich Wasser durch selten genutzte Hähne fließen, um sicherzustellen, dass die Leitungen nicht einfrieren. Falls Sie längere Zeit nicht zuhause sind, entleeren Sie auch diese Leitungen vollständig.
- Isolieren Sie Ihre Wasserleitungen: Isolieren Sie nicht nur freiliegende, sondern auch unterirdisch verlegte Leitungen mit speziellen Schaumstoff- oder Polyethylenhüllen. Dies verringert das Risiko, dass Frost eindringt und Schaden verursacht.
- Verwenden Sie Druckluft: Nach dem Abstellen des Wassers und dem Öffnen der Entwässerungsventile kann verbliebenes Wasser in den Leitungen durch leichte Luftdruckstöße entfernt werden.
- Richtiges Auftauen eingefrorener Leitungen: Falls eine Leitung einfriert, drehen Sie den Haupthahn ab und tauen Sie die Leitung langsam mit einem Heizlüfter oder heißen Lappen auf. Vermeiden Sie den Gebrauch von offenen Flammen oder industriellen Geräten, um Schäden an den Rohren zu verhindern.
- Frostfeste Armaturen: Der Einbau von frostsicheren Wasserhähnen bietet einen erheblichen Schutz. Diese Modelle verfügen über ein automatisches Entleeren, wodurch das Wasser bei Frostgefahr nicht einfrieren kann.
Durch die Beachtung dieser zusätzlichen Maßnahmen können Sie entscheidend dazu beitragen, dass Ihre Wasserleitungen und Außenwasserhähne gut durch den Winter kommen.