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Wasserhahn

Wasserhahn knallt beim Schließen: Ursachen & Lösungen

Von Torsten Eckert | 27. August 2024
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Hämmerndes Geräusch beim Schließen des Wasserhahns? Dieses Phänomen, der sogenannte Wasserschlag, kann auf Dauer die Leitungen schädigen. Erfahren Sie, wie Sie die Ursache für den Wasserschlag in Ihren Leitungen finden und welche Maßnahmen effektiv helfen.

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Ein hoher Wasserdruck kann zu knallenden Geräuschen beim Schließen führen

Wasserschlag – der Übeltäter hinter dem Knallen

Das laute Knallen in Ihrer Wasserleitung wird durch den Effekt des Wasserschlags verursacht. Dieser tritt auf, wenn der Wasserfluss plötzlich gestoppt oder abrupt beschleunigt wird, beispielsweise durch schnelles Schließen eines Wasserhahns oder eines Magnetventils an Geräten wie der Waschmaschine. Eine dabei entstehende Druckwelle breitet sich mit hoher Geschwindigkeit in der Leitung aus und bewirkt erhebliche Energieumwandlungen, die enorme Kräfte auf die Rohrleitungen ausüben können.

Solche Wasserschläge sind nicht nur störend, sondern belasten das Rohrsystem erheblich, was langfristig zu Schäden führen kann. Druckwellen erzeugen Vibrationen, die sich durch das gesamte Rohrnetz ausbreiten und Schwachstellen belasten. Der entstehende Druck kann in extremen Fällen das Hundertfache der normalen Strömungsgeschwindigkeit erreichen und zu Brüchen oder Lecks führen. Besonders Rohre aus spröden Materialien wie Gusseisen sind gefährdet.

Um das Risiko von Wasserschlägen und entsprechenden Schäden zu minimieren, ist es wichtig, die Ursachen zu identifizieren und passenden Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Berücksichtigen Sie das Material Ihrer Rohrleitungen sowie deren Alter und Zustand, um die besten Maßnahmen auszuwählen. Überwachen Sie das System sorgfältig und ziehen Sie bei anhaltenden Problemen professionelle Hilfe hinzu.

Den Wasserschlag effektiv bekämpfen – die besten Methoden im Überblick

Um Wasserschläge zu mildern oder zu verhindern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, die je nach Ursache und Umfang des Problems gewählt werden sollten:

  1. Ventile langsam schließen oder entsprechende Armaturen verwenden: Rasches Schließen von Wasserhähnen kann zu einem plötzlichen Druckanstieg führen. Verwenden Sie langsam schließende Armaturen oder hydraulisch unterstützte Ventile, um Wasserschläge zu vermeiden.
  2. Anpassung der Rohrdimensionen: Die korrekte Dimensionierung der Rohre verhindert hohe Fließgeschwindigkeiten. Prüfen Sie die Rohrdurchmesser auf ihre Eignung und passen Sie sie bei Bedarf an.
  3. Einbau von Rückschlagklappen oder Überdruckventilen: Diese Vorrichtungen verhindern unkontrollierte Druckerhöhungen und fangen Druckspitzen ab, wodurch sie das System schützen.
  4. Frequenzumrichter und Softstarter für Pumpen: Eine gesteuerte Pumpendrehzahl verhindert heftige Druckspitzen. Sanft an- und ausschaltende Pumpen verringern das Risiko von Wasserschlägen erheblich.
  5. Regelmäßige Wartung und Prüfung der Rohrleitungsbefestigungen: Lockere Befestigungen können Vibrationen und dadurch Wasserschläge verstärken. Stellen Sie sicher, dass alle Rohre fest und stabil verankert sind.
  6. Anlage eines Ausgleichsgefäßes: Ein richtig dimensioniertes Ausgleichsgefäß kann Druckschwankungen effektiv aufnehmen und somit das Risiko von Wasserschlägen vermindern.

Falls Sie sich unsicher fühlen oder das Problem weiterhin besteht, ist es ratsam, eine Fachkraft zurate zu ziehen, um die Ursache gezielt zu identifizieren und eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.

Mit Ruhe und Bedacht zum Ziel – So gehen Sie vor

Um das Problem des knallenden Wasserhahns effizient zu beheben, sollten Sie systematisch und schrittweise vorgehen. Beginnen Sie mit einfachen Maßnahmen und erhöhen Sie die Komplexität nur bei Bedarf:

  1. Systematisches Vorgehen: Schließen Sie den Wasserhahn stets langsam und gleichmäßig, um den Wasserschlag zu verhindern.
  2. Überprüfung der Befestigungen: Kontrollieren Sie die Rohrleitungsbefestigungen. Lockere oder unzureichend befestigte Rohre können laute Geräusche verursachen. Stellen Sie sicher, dass alle Befestigungen korrekt angebracht und Schrauben fest angezogen sind.
  3. Dichtungen und Ventile inspizieren: Überprüfen Sie alle relevanten Dichtungen und Ventile. Tauschen Sie defekte Teile aus, da auch diese Wasserschläge verursachen können.
  4. Druck in den Leitungen überprüfen: Installieren Sie bei zu hohem Druck in den Leitungen einen Druckminderer, um die Druckverhältnisse zu regulieren und Wasserschläge zu vermeiden.
  5. Einbau eines Wasserschlagdämpfers: Sollte keine der zuvor genannten Maßnahmen erfolgreich sein, kann der Einbau eines Wasserschlagdämpfers sinnvoll sein. Diese Geräte sind darauf ausgelegt, plötzliche Druckstöße zu absorbieren.

Falls diese Schritte keine ausreichende Lösung bieten oder zu kompliziert für Ihre eigenen handwerklichen Fähigkeiten erscheinen, empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine erfahrene Sanitärinstallateurin kann das Problem genau diagnostizieren und gezielte Maßnahmen ergreifen, um Ihr Rohrleitungssystem langfristig zu schützen und Schäden zu vermeiden.

Artikelbild: BlurryMe/Shutterstock