Ursachensuche: Wo könnte das Problem liegen?
Ein schwach laufender Wasserhahn kann viele Ursachen haben, die nicht immer sofort ersichtlich sind. Um das Problem genau zu diagnostizieren, sollten Sie folgende Aspekte überprüfen:
1. Versorgungsdruck:
Stellen Sie sicher, dass der Versorgungsdruck in Ihrer Gegend zwischen 2 und 8 bar liegt. Falls er deutlich niedriger ist, wenden Sie sich an Ihren örtlichen Wasserversorger. Ereignisse wie Bauarbeiten oder ein Pumpenausfall können den Druck verringern.
2. Verstopfte Filter am Hausanschluss:
Überprüfen Sie den Hauptwasserzähler und den Feinfilter auf Verstopfungen durch Sand, Eisen oder Kalkpartikel. Säubern oder ersetzen Sie die Filter, um den Wasserfluss zu verbessern.
3. Verstopfte oder beschädigte Leitungen:
Ablagerungen wie Kalk oder andere Partikel können die Leitungen verengen oder blockieren. Lassen Sie die Leitungen professionell inspizieren und eventuell reinigen oder austauschen.
4. Rohrbelüftung:
Kontrollieren Sie die Rohrbelüftung. Verstopfte oder verkalkte Rohrbelüfter können den Druckausgleich behindern und sollten gereinigt oder ersetzt werden.
Indem Sie diese Punkte systematisch prüfen, können Sie die Ursache des schwachen Wasserstrahls eingrenzen und geeignete Maßnahmen ergreifen.
Lösung 1: Perlator reinigen
Ein häufiges Problem bei einem schwach laufenden Wasserhahn ist ein verstopfter Perlator. Dieses kleine Sieb am Auslauf des Wasserhahns kann sich mit der Zeit durch Kalk und Schmutz zusetzen und den Wasserfluss beeinträchtigen.
So reinigen Sie den Perlator:
1. Perlator abschrauben:
Schrauben Sie den Perlator mit der Hand oder einer Zange ab. Wickeln Sie ihn zuvor in ein weiches Tuch, um Kratzer zu vermeiden.
2. Einweichen in Essig:
Legen Sie den abgeschraubten Perlator in eine Schüssel mit Essig, sodass er komplett bedeckt ist. Lassen Sie ihn mindestens vier Stunden oder über Nacht einweichen. Bewahren Sie den Dichtungsring separat auf.
3. Reinigung der Kalkreste:
Entfernen Sie die gelösten Kalkreste mit einer alten Zahnbürste oder kleinen Bürste. Spülen Sie den Perlator anschließend gründlich unter fließendem Wasser ab.
4. Perlator wieder anbringen:
Schrauben Sie den Perlator vorsichtig auf den Wasserhahn und achten Sie darauf, dass der Dichtungsring richtig sitzt, um Lecks zu vermeiden.
Mit diesen Schritten sollte der Wasserhahn wieder einen kräftigen, gleichmäßigen Wasserstrahl erzeugen. Reinigen Sie den Perlator regelmäßig, um erneuten Verstopfungen vorzubeugen.
Lösung 2: Eckventile überprüfen
Eckventile regulieren den Wasserzufluss und können durch Ablagerungen und Kalk verstopft werden. Dies kann den Wasserfluss erheblich beeinträchtigen.
So überprüfen und reinigen Sie die Eckventile:
1. Wasserversorgung abstellen:
Schließen Sie den Hauptwasserhahn, um sicherzustellen, dass kein Wasser fließt, während Sie arbeiten.
2. Leitungsdruck abbauen:
Öffnen Sie den betroffenen Wasserhahn, um den verbleibenden Druck aus der Leitung abzulassen.
3. Eckventile betätigen:
Drehen Sie die Eckventile unter dem Waschbecken vollständig zu und dann wieder auf. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals.
4. Ventile inspizieren:
Prüfen Sie, ob die Ventile leichtgängig sind. Falls sie schwer zu drehen sind, ist möglicherweise eine detailliertere Reinigung notwendig.
5. Ventile reinigen:
Schrauben Sie die Eckventile vorsichtig ab und legen Sie sie in eine Lösung aus Essig oder Entkalker. Spülen Sie die Ventile nach einigen Stunden gründlich ab.
6. Dichtungen prüfen:
Stellen Sie sicher, dass die Dichtungen intakt sind, um spätere Lecks zu vermeiden.
7. Wasserversorgung wiederherstellen:
Montieren Sie die Ventile wieder und drehen Sie den Hauptwasserhahn auf. Testen Sie den Wasserfluss, um sicherzustellen, dass das Problem behoben ist.
Wenn das Problem nach diesen Schritten weiterhin besteht, könnte es an einer verstopften oder beschädigten Leitung liegen, die eine Untersuchung durch einen Fachmann erfordert.
Lösung 3: Verstopfungen in der Armatur beheben
Verstopfungen innerhalb der Armatur selbst können ebenfalls den Wasserfluss beeinträchtigen. Meistens sind Kalkablagerungen oder andere Partikel die Ursache.
So gehen Sie vor:
1. Hauptwasserhahn abdrehen:
Stellen Sie sicher, dass der Hauptwasserhahn im Haus geschlossen ist.
2. Vorbereitungen treffen:
Schließen Sie den Abfluss des Waschbeckens, um zu vermeiden, dass Kleinteile hineinfallen.
3. Armatur demontieren:
Entfernen Sie die Armatur, indem Sie die entsprechenden Schrauben lösen. Lösen Sie die Verbindungselemente vorsichtig, um Beschädigungen zu vermeiden.
4. Armatur reinigen:
Entfernen Sie sichtbare Ablagerungen oder Fremdkörper mit einer kleinen Bürste oder einem Zahnstocher.
5. Intensive Reinigung:
Legen Sie die demontierte Armatur in eine Mischung aus Essig und Wasser und lassen Sie diese einige Stunden einwirken. Spülen Sie die Armatur danach gründlich ab.
6. Zusammenbau:
Montieren Sie die Armatur wieder und achten Sie darauf, dass alle Dichtungen korrekt sitzen.
7. Wasserversorgung wiederherstellen:
Drehen Sie den Hauptwasserhahn auf und testen Sie den Wasserhahn auf einen gleichmäßigen Wasserfluss.
Sollten die beschriebenen Maßnahmen das Problem nicht beheben, könnten tiefergehende Ursachen vorliegen, die eine professionelle Diagnose und Behandlung erfordern.
Wenn diese Lösungen nicht helfen…
Sollten die beschriebenen Maßnahmen den schwachen Wasserstrahl nicht beheben, könnte eine ernsthaftere Ursache vorliegen. In solchen Fällen ist eine professionelle Hilfe oft unvermeidlich. Hier einige mögliche Ursachen:
- Verstopfte Hauptwasserzuleitung: Ablagerungen wie Kalk, Sand oder Eisen können die Hauptwasserleitungen verstopfen und den Wasserdruck stark reduzieren. Ein Fachmann kann hier mit Methoden wie dem Sandstrahlverfahren Abhilfe schaffen.
- Feinfilter am Hausanschluss: Der Feinfilter am Hauptwasserzähler kann durch eingeschwemmte Partikel verstopft sein und sollte gereinigt oder ersetzt werden.
- Defekter Druckminderer: Ein zu niedriger Wasserdruck kann auf einen defekten Druckminderer hinweisen, der ebenfalls überprüft und bei Bedarf ersetzt werden sollte.
Ist der Wasserdruck im gesamten Haus betroffen, ist es ratsam, einen Installateur zu beauftragen, der den Druck analysiert und die genaue Ursache ermittelt.