Wo verlaufen Wasserleitungen in der Wand?
Vor dem Bohren sollten Sie unbedingt den Verlauf der Wasserleitungen in Ihrer Wand kennen, um unbeabsichtigte Schäden zu vermeiden. Wasserleitungen sind oft an bestimmten Stellen und in definierten Abständen verlegt:
- Nähe von Wasseranschlüssen: Wasserleitungen verlaufen häufig vertikal unterhalb und oberhalb von Waschbecken, Spülen oder Duschen.
- Horizontale Verlegung: Oft finden Sie Wasserleitungen in einem Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern zur Decke oder zum Boden.
- Bauweise beachten: Besonders in Altbauten können die Leitungen erratisch verlegt sein. Prüfen Sie daher immer individuell.
Für eine genaue Bestimmung können Baupläne herangezogen werden. Sollten diese nicht verfügbar sein, empfiehlt sich der Einsatz eines Multidetektors, der sowohl metallische als auch nicht-metallische Leitungen erkennt. Wenn Unsicherheiten bestehen, ziehen Sie am besten eine Fachkraft zu Rate.
Methoden zur Ortung von Wasserleitungen
Um Schäden an Wasserleitungen beim Bohren zu vermeiden, stehen Ihnen verschiedene präzise Methoden zur Verfügung:
- Mechanische Ortung mit digitalen Ortungsgeräten: Digitale Ortungsgeräte erkennen sowohl metallische als auch nichtmetallische Leitungen zuverlässig. Sie arbeiten mit verschiedenen Sensoren und warnen visuell und akustisch, wenn eine Leitung erkannt wird. Besonders in Altbauten sind sie sehr nützlich, da dort Leitungen oft unstrukturiert verlegt sind.
- Thermografische Verfahren: Thermografiekameras sind besonders effektiv für die Ortung von Warmwasserleitungen. Das Gerät misst die Temperaturunterschiede an der Wandoberfläche und zeigt so den genauen Verlauf der Rohre an. Diese Methode eignet sich auch hervorragend zur Kontrolle von Fußbodenheizungen.
- Akustische Ortung: Bei der Lokalisierung von Lecks in Wasserleitungen bieten sich akustische Methoden an. Leckortungsgeräte, die auf Geräuschempfindlichkeit basieren, können durch spezifische Fließgeräusche die undichte Stelle der Leitung aufspüren. Diese Technik wird häufig bei schwer zugänglichen Leitungen genutzt.
- Kamerainspektion: Für die Untersuchung von Verstopfungen oder Leckagen in Abwasserleitungen kann eine Kamera in die Rohrleitungen eingeführt werden. Diese Methode erlaubt es, das Innere der Leitungen visuell zu inspizieren und präzise Stellen zu identifizieren, an denen Reparaturen notwendig sind.
- Lecksuchgeräte: Lecksuchgeräte kombinieren oft mehrere der oben genannten Technologien und bieten eine umfassende Lösung zur Ortung von Wasserleitungen und Lecks. Diese Geräte können sowohl in Haushaltsinstallationen als auch in großen Wasserversorgungsnetzen eingesetzt werden.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Beim Bohren in Wände sollten Sie immer äußerst vorsichtig vorgehen, um schwerwiegende Schäden zu vermeiden. Selbst wenn Sie sich gut vorbereitet haben, bleibt ein Risiko, auf eine Wasserleitung zu treffen. Hier sind einige konkrete Maßnahmen, um dieses Risiko zu minimieren:
- Zur Sicherheit eine Fachkraft konsultieren: Sollten Sie sich unsicher sein oder keinen genauen Verlauf der Leitungen kennen, beauftragen Sie eine Fachkraft. Durch ihre Erfahrung und geeignete Werkzeuge kann sie potenzielle Gefahrenstellen zuverlässig identifizieren.
- Gefahrenbereiche meiden: Vermeiden Sie es, in unmittelbarer Nähe von Wasseranschlüssen wie Waschbecken, Duschen oder Spülen zu bohren, da dort oft Leitungen verlaufen. Halten Sie einen ausreichenden Abstand zu diesen Bereichen ein.
- Multidetektor verwenden: Nutzen Sie einen Multidetektor, um sowohl metallische als auch nichtmetallische Leitungen zu orten. So können Sie sicherstellen, dass sich keine Leitungen hinter der geplanten Bohrstelle befinden.
- Definierte Abstände beachten: In modernen Gebäuden wird generell in einem Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern zur Decke oder zum Boden keine Wasserleitung verlegt. Diese Bereiche sind in der Regel sicherer zum Bohren.
- Sofortmaßnahmen im Schadensfall: Falls Sie versehentlich eine Wasserleitung anbohren, schließen Sie unverzüglich das nächstgelegene Absperrventil oder den Haupthahn, und informieren Sie sofort eine Fachkraft, um den Schaden professionell beheben zu lassen.
Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen beachten, reduzieren Sie das Risiko von Wasserschäden erheblich und können Ihre Heimwerkerprojekte sicher durchführen.