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Wasserleitung

Wasserleitung erneuern: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Von Rafael di Silva | 6. September 2024
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In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Wasserleitungen fachgerecht erneuern. Von der Planung und Materialauswahl bis zum Anschluss und der Inbetriebnahme werden alle wichtigen Aspekte beleuchtet.

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Eine Kompletterneuerung der Wasserleitungen ist teuer und aufwändig

Planung und Materialauswahl

Eine sorgfältige Planung ist unerlässlich, um Ihre Wasserleitung erfolgreich zu erneuern:

1. Projektumfang festlegen: Bestimmen Sie den Umfang der Erneuerung. Erfassen Sie alle Bereiche, die betroffen sind, und erstellen Sie eine detaillierte Skizze der Leitungsführung.

2. Material und Kosten kalkulieren: Überlegen Sie, welche Materialien für Ihr Projekt am besten geeignet sind. Edelstahl, Kupfer und Kunststoff bieten jeweils spezifische Vorteile:

  • Edelstahlrohre: Besonders robust und korrosionsbeständig, aber auch kostspielig.
  • Kupferrohre: Langlebig und ideal für Trinkwasser, jedoch kostenintensiver und empfindlich gegenüber Wasser mit niedrigen pH-Werten.
  • Kunststoffrohre (z.B. PE): Flexibel und einfach zu verlegen, dennoch nicht so langlebig wie Metallrohre.

Berücksichtigen Sie auch die nötigen Kleinteile wie Fittings, Ventile und Dämmschalen und planen Sie entsprechend.

3. Genehmigungen und Vorschriften: Informieren Sie sich über örtliche Bauvorschriften und stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Genehmigungen vorliegen. Dies ist besonders wichtig, wenn es um Anschlussarbeiten an der Hauptwasserleitung geht.

4. Fachgerechte Durchführung: Überlegen Sie, ob Sie die Arbeiten selbst durchführen oder einen Fachbetrieb beauftragen möchten. Ein Fachbetrieb kann sicherstellen, dass alle Arbeiten den aktuellen Standards und Sicherheitsvorschriften entsprechen.

5. Verteilersystem einplanen: Bei größeren Projekten kann die Integration eines Wasserverteilers sinnvoll sein. Ein Etagenverteiler sorgt für eine klare Leitungsführung und erleichtert bei notwendigen Reparaturen die Absperrung einzelner Leitungen.

6. Zukünftige Wartung und Zugänglichkeit: Planen Sie die Leitungsführung so, dass die Rohre für Wartungsarbeiten leicht zugänglich bleiben. Eine sorgfältige Isolierung, insbesondere bei Warmwasserleitungen, trägt zur Energieeffizienz bei und reduziert Wärmeverluste.

Demontage der alten Leitungen

Die Entfernung der alten Wasserleitungen ist ein entscheidender Schritt, bevor Sie neue Leitungen verlegen können. Gehen Sie wie folgt vor, um eine sachgemäße Demontage sicherzustellen:

  1. Wasserzufuhr abstellen: Schließen Sie zunächst die Hauptwasserzufuhr. Der Hauptwasserhahn befindet sich in der Regel im Keller. So verhindern Sie Wasserschäden während der Arbeiten.
  2. Leitungen entleeren: Öffnen Sie sämtliche Wasserhähne im Haus und lassen Sie das restliche Wasser komplett aus den Leitungen abfließen.
  3. Alte Rohre abklemmen: Lösen und entfernen Sie die alten Rohrverbindungen an den notwendigen Stellen. Bei der Demontage von fest verbauten Systemen, wie Bleirohren, ist besondere Vorsicht geboten.
  4. Blindstopfen anbringen: Versiegeln Sie unbenutzte Anschlussstellen mit Blindstopfen. Diese Maßnahme stellt die Integrität des noch verbleibenden Systems sicher und verhindert das Eindringen von Schmutz.
  5. Rohre vorsichtig entfernen: Nutzen Sie geeignetes Werkzeug, wie Fäustel und Stemmeisen, um die alten Rohre vorsichtig zu entfernen und Beschädigungen an der Bausubstanz zu vermeiden. Bei an der Wand verlaufenden Leitungen kann das Freistemmen von Schlitzen erforderlich sein, wenn eine Unterputz-Installation vorliegt.
  6. Bauschutt fachgerecht entsorgen: Sammeln Sie die abmontierten Rohre und den anfallenden Bauschutt und entsorgen Sie diesen gemäß den lokal geltenden Vorschriften. Besonders bei Bleirohren ist eine umweltgerechte Entsorgung notwendig.

Verlegung der neuen Leitungen

Der nächste Schritt ist die sorgfältige Verlegung der neuen Wasserleitungen. Gehen Sie dabei schrittweise vor, um ein zuverlässiges und langlebiges System zu gewährleisten.

  1. Rohrverlauf sicherstellen: Untersuchen Sie die geplanten Leitungswege gründlich. Achten Sie darauf, dass die Leitungen leicht zugänglich bleiben und eine spätere Wartung nicht beeinträchtigt wird.
  2. Materialgerecht verbinden: Setzen Sie auf die richtigen Verbindungstechniken für Ihr gewähltes Material. Abhängig von der Rohrart kommen Methoden wie Schrauben, Löten, Kleben, Klemmen, Stecken oder Pressen zum Einsatz.
  3. Gefälle einhalten: Achten Sie beim Verlegen auf ein korrektes Gefälle, um Stauungen und Spannungen im System zu vermeiden. Diese Maßnahme optimiert die Wasserflussdynamik.
  4. Befestigung der Rohre: Bringen Sie geeignete Befestigungsschellen an, um die Leitungen fest und stabil an Wänden oder am Boden zu montieren. Die Schellen sollten gleichmäßig verteilt sein, um eine sichere Installation zu gewährleisten.
  5. Wärmedämmung: Isolieren Sie besonders die Warmwasserleitungen sorgfältig, um Energieverluste zu verringern und die Effizienz des Systems sicherzustellen. Nutzen Sie hierfür geeignete Dämmschalen.
  6. Dichtheitsprüfung: Nach Abschluss der Verlegung ist eine Druckprüfung unerlässlich. Diese dient dazu, die Dichtheit des gesamten Systems zu überprüfen. Steigern Sie den Wasserdruck schrittweise und kontrollieren Sie alle Verbindungen auf Lecks und Druckbeständigkeit.

Anschluss und Inbetriebnahme

Sobald die neuen Wasserleitungen erfolgreich verlegt und auf Dichtigkeit geprüft wurden, erfolgt der finale Anschluss an die Wasserversorgung.

  1. Anschluss der Hauptleitung: Verbinden Sie die neuen Leitungsabschnitte mit der Hauptwasserversorgung. Achten Sie darauf, dass sämtliche Verbindungen fest sitzen und vollständig abgedichtet sind.
  2. Installationen der Anschlüsse: Montieren Sie die notwendigen Armaturen und Wasserentnahmestellen. Dazu zählen Wasserhähne, Duschköpfe und andere Abnahmestellen. Stellen Sie sicher, dass alle Anschlüsse ordnungsgemäß befestigt und abgedichtet sind.
  3. Druckprüfung und Entlüftung: Bevor Sie die Wasserzufuhr vollständig öffnen, führen Sie eine schrittweise Druckprüfung durch. Dies verhindert plötzliche Druckspitzen, die das System beschädigen könnten. Entlüften Sie das komplette System, um Luftblasen zu entfernen, die den Wasserfluss beeinträchtigen könnten.
  4. Hauptwasserzufuhr aktivieren: Öffnen Sie die Hauptwasserzufuhr langsam und kontrolliert. Überprüfen Sie dabei kontinuierlich die Leitungen auf eventuelle Undichtigkeiten oder ungewöhnliche Geräusche.
  5. Funktionstests: Testen Sie jede Entnahmestelle im Haus auf korrekte Funktion und Dichtigkeit. Lassen Sie Wasser durch alle neuen Leitungen fließen und prüfen Sie, ob der Wasserdruck konstant bleibt und keine Lecks auftreten.

Durch einen sorgfältigen Anschluss und eine kontrollierte Inbetriebnahme stellen Sie sicher, dass Ihre neuen Wasserleitungen zuverlässig funktionieren und eine sichere Wasserversorgung gewährleisten.

Artikelbild: Pawel Michalowski/Shutterstock