Nur fließendes Wasser ist sauber
Wer in eine Regentonne oder einen Tümpel hineinblickt, kann sehen, dass sich im Wasser Lebewesen tummeln, dass Algen wachsen. Das kommt daher, dass das Wasser steht und nicht fließt. Auch in der Wasserleitung kommt dieses Phänomen vor. Dort bilden sich Legionellen und Ablagerungen, die durchaus gesundheitsgefährdend sein können. Spülen beugt dem vor.
Zudem wird mit dem Spülen vor Inbetriebnahme der Wasserleitung der Schmutz vom Bauen entfernt.
Spülmethoden
Zum Spülen können zwei Methoden eingesetzt werden:
- Spülen mit Wasser
- Spülen mit einem Wasser-Druckluft-Gemisch
Spülen mit Wasser
Das Spülen mit Wasser ist die weniger aufwändige Methode. Dieses Verfahren bietet sich an, wenn die Armaturen schon installiert wurden, also vor der Inbetriebnahme oder nach einer längeren Abwesenheit, in der die Wasserleitungen ungenutzt waren.
Vor der Inbetriebnahme wird erst eine Dichtheitsprüfung mit Wasser oder Luft durchgeführt. Wurde die Dichtheit mit Wasser geprüft, muss das stehende Wasser komplett ausgespült werden. Nach einer Dichtheitsprüfung mit Luft bleiben die Leitungen bis zur Inbetriebnahme trocken, werden dann gefüllt und entlüftet und anschließend Entnahmestelle für Entnahmestelle mit filtriertem Wasser gespült.
Spülen mit einem Wasser-Druckluft-Gemisch
Einen Spülkompressor, der dem Wasser Luft zufügt, setzen Sie nach DIN 1988-2 ein, wenn Sie davon ausgehen, dass das Spülen mit Wasser nicht ausreicht. Dafür dürfen keine Armaturen vorhanden sein. Warmwasserbereiter werden überbrückt, sie spülen Sie nicht, außerdem müssen Sie Eckventile und Armaturen ausbauen. Stattdessen installieren Sie Absperrorgane mit Schlauchanschlüssen. Letztere fixieren Sie an einem Abfluss.
Dann kommt der Kompressor zum Einsatz. Sie füllen zuerst die Leitungen und entlüften an den Entnahmestellen. Anschließend schließen Sie die Entnahmestellen und schalten den Kompressor an. Der Luftdruck wird so eingestellt, dass er etwa 1 Bar über dem Wasserdruck liegt.
Nun wird abschnittsweise gespült, eine Steigleitung nach der anderen. Dabei spülen Sie pro Meter mindestens 15 Sekunden. Anschließend öffnen Sie nacheinander die Entnahmestellen. Sie beginnen mit der Entnahmestelle, die am weitesten vom Kompressor entfernt ist im untersten Stockwerk. Die Entnahmestellen müssen mindestens 2 Minuten gespült werden.