Leitungswasser contra Flaschenwasser
Die in Deutschland verbrauchten rund 10 Milliarden Liter Flaschenwasser haben tatsächlich eine katastrophale Ökobilanz. Die Transportwege zu den Läden, vom Laden zum Kunden und der Transport des Leerguts haben eine enorme CO2-Belastung zur Folge.
Dazu kommen die zur Reinigung und Wiederaufbereitung der Flaschen notwendigen Chemikalien und die dafür eingesetzte Energie. Nicht alle Getränkeflaschen kommt als Leergut verwertbar wieder zurück, es muss also auch laufend nachproduziert werden.
Bei Leitungswasser entfällt diese Umweltbelastung vollständig. Ein Verzicht auf den Kauf von Flaschenwasser und das Trinken von Leitungswasser ist aus ökologischen Gründen also sicher sehr empfehlenswert.
Notwendigkeit zur Wasserreinigung
In Deutschland besteht wegen der hohen Qualität des Trinkwassers keine unbedingte Notwendigkeit, Leitungswasser zu reinigen oder abzukochen. Es enthält winzigste Mengen an Verunreinigungen, die in jedem Fall aber gesundheitlich unbedenklich sind. Dafür sorgen die strengen und sehr konservativ ausgelegten Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung.
Angebotene Wasserreinigung
Im Handel wird eine Vielzahl von Geräten zur Wasserreinigung für den Haushalt angeboten. Mit der suggerierten Notwendigkeit, dass Leitungswasser vor dem Trinken unbedingt noch gereinigt werden muss, wird viel Geld verdient.
Wasserfilter
Wasserfilter enthalten in den meisten Fällen ein Aktivkohle-Element, das Schwermetalle, im Wasser gelöste, ungeladene Stoffe und Schweb- und Trübstoffe herausfiltern kann. Es funktioniert aber nur so lange, wie das Filterelement noch nicht völlig zugesetzt ist. Danach muss es unbedingt ausgetauscht werden.
Bei Wasserfiltern besteht auch das Risiko der Verkeimung des Filters und dadurch eine plötzliche, sehr hohe Bakterien-Belastung im Trinkwasser.
Umkehrosmose-Anlage
Eine Umkehrosmose-Anlage erzeugt sehr reines Wasser, beinahe vom Reinheitsgrad von destilliertem Wasser. Dabei wird aber auch die natürliche Mineralisierung des Wassers entfernt, was gesundheitlich nicht unbedenklich ist. Das Trinken von destilliertem Wasser, Osmosewasser und VE-Wasser kann aus gesundheitlicher Sicht nicht empfohlen werden.
Zudem verbrauchen diese Anlagen sehr viel Strom und verschwenden für die Herstellung eines Liters an gereinigtem Wasser bis zu 10 Liter Trinkwasser. Das treibt auch die Wasserkosten in die Höhe.
Trinkwasserdesinfektion
UV-Desinfektion des Trinkwassers macht prinzipiell nur bei tatsächlich schwer verkeimtem Wasser Sinn. Als Vorsorge ist es in den meisten Fällen überflüssig, außer die Hausinstallation weist bereits eine schwere Verkeimung auf. Es führt aber zu keinen nachteiligen chemischen Veränderungen am Wasser, es macht das Leitungswasser nur steril.