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Wasserschaden

Wasserschaden: Zahlt Versicherung bei undichter Silikonfuge?

Von Rafael di Silva | 4. November 2024
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Undichte Silikonfugen im Badezimmer sind ärgerlich und können kostspielige Wasserschäden verursachen. Dieser Artikel klärt über den Versicherungsschutz bei solchen Schäden auf und gibt praktische Tipps zur Vorbeugung sowie zur fachgerechten Reparatur.

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Sind die Fugen nicht dicht, kann es zu schweren Schäden kommen

Zahlt Versicherung bei Wasserschaden durch Silikonfuge?

Ob Ihre Versicherung für Wasserschäden durch undichte Silikonfugen aufkommt, hängt von Ihrer individuellen Versicherungspolice ab. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 20. Oktober 2021 stellt klar, dass Gebäudeversicherer nicht verpflichtet sind, diese Schäden zu übernehmen, da Silikonfugen nicht direkt mit dem Rohrleitungssystem verbunden sind.

Um Ihren konkreten Versicherungsschutz zu klären, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Versicherungsbedingungen prüfen: Lesen Sie die Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) Ihrer Wohngebäudeversicherung gründlich durch, um festzustellen, ob solcher Art Schäden abgedeckt sind.
  2. Versicherer kontaktieren: Stellen Sie schriftlich eine Anfrage an Ihre Versicherung, wie sie mit der aktuellen Rechtslage umgeht. Einige Versicherer bieten weiterhin Deckung, allerdings oft gegen Aufpreis.
  3. Regelmäßige Wartung durchführen: Überprüfen und dokumentieren Sie die Silikonfugen regelmäßig, um mögliche Streitigkeiten im Schadensfall zu vermeiden.

Dokumentieren Sie den Schaden mit Fotos und einer detaillierten Beschreibung, um bei einem Schadensfall eine fundierte Basis zu haben. Gründliche Vorbereitung kann unnötige Kosten und rechtliche Probleme verhindern.

Silikonfugen regelmäßig kontrollieren und Schäden vermeiden

Eine regelmäßige Kontrolle Ihrer Silikonfugen ist entscheidend, um Wasserschäden zu vermeiden. Hier sind einige Maßnahmen zur Pflege und Erhaltung der Dichtheit:

Sichtprüfung und Belastungstest

Führen Sie ein- bis zweimal jährlich eine gründliche Sichtprüfung durch. Eine einfache Methode ist es, sich in die Badewanne oder Dusche zu stellen und die Fugen unter Belastung zu kontrollieren. Dabei sollten Sie beachten:

  • Belastung der Duschwanne: Lassen Sie Wasser ein, um eine Belastungssituation zu simulieren. Achten Sie darauf, ob sich die Fugen bei Belastung öffnen und nach dem Ablassen des Wassers wieder schließen.
  • Sichtbare Mängel: Prüfen Sie die Fugen auf Risse, Löcher oder bröckelige Stellen sowie auf Ablösungen. Schimmelbildung oder Verfärbungen sind ebenfalls Warnzeichen.

Reinigung und Trocknung

Regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer der Fugen. Verwenden Sie milde Reinigungsmittel und vermeiden Sie aggressive Chemikalien. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Gründliches Abtrocknen: Trocknen Sie die Fugen nach jeder Nutzung gut ab, um Schimmelbildung und Feuchteschäden zu verhindern.
  • Schonende Reinigung: Vermeiden Sie scheuernde Reiniger, die die Oberfläche der Dichtungen beschädigen könnten.

Reparaturen dokumentieren

Dokumentieren Sie alle Kontrollen und Reparaturen, um im Schadensfall Nachweise erbringen zu können.

Foto- und Notizdokumentation: Fotografieren Sie die Fugen nach jeder Kontrolle und vermerken Sie das Datum sowie alle durchgeführten Reparaturen.

Fachkundige Hilfe bei Unsicherheiten

Sollten Sie unsicher sein, ob ein Schaden vorliegt oder wie umfangreich die Reparatur sein muss, ziehen Sie eine Fachkraft zu Rate.

Fachgerechte Erneuerung: Lassen Sie beschädigte Fugen von einem Fachbetrieb erneuern. Profis kennen die Anforderungen an die Dichtstoffe und können die Arbeiten schnell und effizient durchführen.

Durch regelmäßige Kontrollen, Pflege und rechtzeitige Reparaturen können Sie das Risiko von Wasserschäden erheblich minimieren.

Undichte Silikonfuge selbst reparieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Mit etwas handwerklichem Geschick und den richtigen Materialien können Sie eine undichte Silikonfuge selbst reparieren. Folgen Sie dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die Fugen wieder in einwandfreien Zustand zu bringen.

Benötigte Materialien und Werkzeuge

  • Kartuschenpistole
  • Reinigungsmittel und Tuch
  • Silikonlöser
  • Fugenglätter oder nasser Finger
  • Alkohol zum Reinigen
  • Schneidewerkzeug wie Cuttermesser
  • Silikon für Nassbereiche
  • Spülmittel

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Alte Fuge entfernen:

  • Tragen Sie den Silikonentferner auf die alte Fuge auf und lassen Sie ihn gemäß den Herstellerangaben einwirken.
  • Entfernen Sie die alte Fuge mit einem Fugenmesser oder Cuttermesser, ohne die benachbarten Oberflächen zu beschädigen.

2. Oberfläche gründlich reinigen:

  • Reinigen Sie die freigelegte Fläche von Silikonresten, Staub, Schmutz und Seifenablagerungen.
  • Entfetten Sie die Oberfläche mit Alkohol, um eine optimale Haftung zu gewährleisten und lassen Sie sie vollständig trocknen.

3. Neue Silikonfuge auftragen:

  • Setzen Sie die Silikonkartusche in die Kartuschenpistole ein und schneiden Sie die Spitze schräg ab.
  • Tragen Sie das Silikon gleichmäßig in die Fuge auf, sodass diese vollständig gefüllt ist.

4. Fuge glätten:

Glätten Sie die Fuge sofort nach dem Auftragen mit einem Fugenglätter oder einem mit Spülmittel angefeuchteten Finger. Achten Sie darauf, dass die Fuge glatt und gleichmäßig ist.

5. Aushärtungszeit beachten:

Lassen Sie das Silikon gemäß den Herstellerangaben aushärten. Vermeiden Sie während dieser Zeit jeglichen Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit.

Durch regelmäßige Kontrollen und sofortige Reparaturen kleinerer Beschädigungen können Sie größere Wasserschäden vermeiden. Ziehen Sie bei Unsicherheiten oder größeren Schäden immer eine Fachkraft hinzu.

Artikelbild: Heiko Barth/Shutterstock