Erste Hilfe: Was ist zu tun?
Sobald Sie einen Wasserschaden am Parkett bemerken, müssen Sie umgehend Maßnahmen ergreifen, um den Schaden zu begrenzen. Hier sind die essenziellen Schritte:
- Stromversorgung unterbrechen: Schalten Sie zunächst die Stromzufuhr ab, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig, wenn Wasser in die Nähe von Elektroinstallationen gelangt ist.
- Wasserfluss stoppen: Unterbrechen Sie die Wasserquelle, indem Sie beispielsweise die Hauptwasserleitung schließen, falls ein Rohrbruch oder ein anderes Leck vorliegt.
- Wasser absaugen: Entfernen Sie stehendes Wasser so schnell wie möglich mit saugfähigen Tüchern, einem Mopp oder einem Nasssauger. Achten Sie darauf, auch Wasser, das in Ecken und Ritzen geflossen ist, gründlich aufzuwischen.
- Möbel und Gegenstände entfernen: Räumen Sie Möbel und andere Gegenstände aus dem betroffenen Bereich, um eine ungehinderte Trocknung zu ermöglichen und weitere Schäden zu vermeiden.
- Betroffenen Bereich trockenlegen: Trocknen Sie den Parkettboden gründlich. Öffnen Sie Fenster und Türen, um für eine gute Belüftung zu sorgen. Nutzen Sie Ventilatoren oder zusätzliche Heizgeräte, um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen, jedoch ohne das Holz zu überhitzen.
- Feuchtigkeit überwachen: Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum. Sie sollte optimalerweise unter 60 % liegen, um die Trocknung des Holzes zu unterstützen und Schimmelbildung zu verhindern.
Oberflächliche Wasserschäden beheben
Bei oberflächlichen Wasserschäden am Parkett können Sie oft mit geringem Aufwand selbst für Abhilfe sorgen:
- Restfeuchtigkeit entfernen: Wischen Sie das Wasser zügig und gründlich mit saugfähigen Tüchern oder einem Nasssauger auf, um weiteren Schaden zu verhindern.
- Trocknen unterstützen: Nutzen Sie einen dezent aufgestellten Heizlüfter, um die betroffene Stelle behutsam zu trocknen. Achten Sie dabei darauf, keine übermäßige Hitze zu erzeugen.
- Lüften: Sorgen Sie durch Stoßlüften für eine ausreichende Frischluftzufuhr, um die Trocknung zu beschleunigen.
- Schleifen und Pflegen: Falls das Parkett helle Flecken aufweist, können diese behutsam abgeschliffen werden. Anschließend sollten Sie die betroffene Stelle mit einem passenden Holzöl nachbehandeln, um das Holz zu schützen und zu versiegeln.
- Größere Feuchtigkeit: Bei ausgedehnteren Schäden oder wenn das Parkett längere Zeit feucht war, sollten Sie gegebenenfalls Spezialtrockner einsetzen, um die Raumluft und das Holz gründlich zu entfeuchten. Diese Geräte können gemietet oder von Fachfirmen bereitgestellt werden.
Tiefere Wasserschäden beseitigen
Wenn Wasser tiefer in das Parkett eingedrungen ist und möglicherweise auch den Unterboden erreicht hat, sind intensivere Strategien erforderlich:
- Ursachenklärung: Stellen Sie sicher, dass die Quelle des Wasserschadens beseitigt ist. Das Wasser kann durch defekte Rohre, undichte Fenster oder andere Gründe eingedrungen sein. Nur wenn die Ursache behoben ist, kann ein erneuter Schaden vermieden werden.
- Professionelle Trocknung einleiten: Setzen Sie spezialisierte Bautrockner ein, um die Feuchtigkeit gründlich aus dem Holz und dem Untergrund zu entfernen. Diese Geräte sollten so lange betrieben werden, bis der Untergrund vollständig trocken ist. Es ist wichtig, während der Trocknung Fenster und Türen geschlossen zu halten, um die Effizienz zu maximieren.
- Belüftungsbohrungen: Falls tiefer eingedrungene Feuchtigkeit nicht ausreichend durch die Bautrockner entfernt wird, können kleine Bohrlöcher in das Parkett gebohrt werden. Diese ermöglichen eine gezielte Belüftung und Absaugung von Feuchtigkeit aus Hohlräumen.
- Schadensermittlung durch Sachverständigen: Lassen Sie den Schaden von einer Fachkraft begutachten, um das genaue Ausmaß festzustellen und weitere Maßnahmen zu planen. Ein Sachverständiger kann auch erkennen, ob sich Schimmel gebildet hat und welche spezifischen Sanierungsschritte notwendig sind.
- Erneuerung betroffener Parkettelemente: Sind bestimmte Bereiche des Parketts irreparabel beschädigt, müssen diese entfernt und durch neue Elemente ersetzt werden. Eventuelle Farbunterschiede in den neuen Parketteilen können durch Nachbearbeitung mit passenden Lacken oder Ölen ausgeglichen werden.
Wasserschäden unter dem Parkett
Wasserschäden unter dem Parkett sind häufig besonders tückisch, da sie oft erst spät entdeckt werden und die Reparatur daher kompliziert ist. Um solche Schäden effektiv zu beheben, ist ein strukturiertes Vorgehen erforderlich:
- Schadensermittlung und Ursachenfindung: Identifizieren Sie die Ursache des Wasserschadens, um künftige Wasserschäden zu vermeiden. Dazu muss das Parkett an der betroffenen Stelle entfernt werden.
- Räumung und Trocknung: Entfernen Sie das betroffene Parkett, um den Unterboden freizulegen. Um die darunter liegende Feuchtigkeit vollständig zu beseitigen, sollten spezielle Bautrockner eingesetzt werden. Lassen Sie Fenster und Türen möglichst geschlossen, um die Effizienz der Trocknungsgeräte zu maximieren. Der Unterboden muss vollständig trocken sein, um Schimmelbildung vorzubeugen.
- Sanierung und Reparatur: Sobald der Unterboden getrocknet ist, können beschädigte Parkettelemente ausgetauscht werden. Achten Sie darauf, eventuelle Farbunterschiede durch passende Lacke oder Öle auszugleichen.
- Vorbeugende Maßnahmen: Überprüfen Sie regelmäßig die Abdichtungen und Rohre, besonders bei älteren Häusern oder Installationen. Wenn der Wasserschaden durch Baufehler verursacht wurde, beachten Sie beim nächsten Bau- oder Renovierungsprojekt die erforderlichen Trocknungszeiten für Estrich und andere Materialien.
Schimmelbildung vermeiden
Nach einem Wasserschaden ist die Gefahr der Schimmelbildung hoch, besonders bei nicht sofort sichtbaren Schäden. Um Schimmel effizient vorzubeugen, sollten Sie sorgfältig und schnell handeln:
- Ursache finden und beheben: Bevor Sie mit der Trocknung beginnen, ermitteln Sie die Ursache des Wasserschadens. Nur durch die Beseitigung der Ursache können Sie eine erneute Feuchtigkeitsansammlung verhindern.
- Schnelle Trocknung: Beginnen Sie sofort mit der Trocknung des betroffenen Bereichs. Hierzu eignen sich besonders professionelle Bautrockner, die Sie leihen können. Lassen Sie die Geräte so lange laufen, bis der Untergrund vollständig trocken ist.
- Gleichmäßige Beheizung: Um die Feuchtigkeit abzutransportieren, sollten alle betroffenen Räume gleichmäßig beheizt werden. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kondenswasser und damit verbundener Schimmel bildet.
- Luftzirkulation fördern: Öffnen Sie Fenster und Türen regelmäßig, um die Luftzirkulation zu erhöhen. Ventilatoren können hierbei unterstützend wirken und die Trocknung beschleunigen.
- Feuchtigkeit überwachen: Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum mit einem Hygrometer. Der Wert sollte unter 60 % liegen, um Schimmelwachstum zu vermeiden.
- Oberflächen behandeln: Holzoberflächen sollten lackiert oder geölt werden, um eine Barriere gegen eindringende Feuchtigkeit zu schaffen.
- Ansammlung von Feuchtigkeit vermeiden: Vermeiden Sie langfristig Feuchtigkeit in Ihren Räumen durch eine gute Isolierung und dichte Fenster.
Denken Sie daran, dass Schimmel nicht nur unschön aussieht, sondern auch gesundheitsschädlich sein kann. Im Zweifel sollten Sie bei sichtbarem oder vermutetem Schimmelbefall stets eine Fachkraft hinzuziehen, um die betroffenen Bereiche sicher und gründlich zu sanieren.