Wer zahlt welchen Wasserschaden
Drei Versicherungen regulieren einen Wasserschaden vollständig oder teilweise. Die Bedingungen für den Umfang des Versicherungsschutzes entstehen aus dem Vertragsinhalt. Am klarsten geregelt sind Haftpflichtfälle und Leitungswasserschäden. Alle anderen Schadensregulierungen variieren und hängen stark von der Versicherungspolice ab.
Gründe für die Zahlungsverweigerung
Es gibt eine Reihe von Gründen, die dazu führen können, das eine Versicherung den Schaden nicht oder nur teilweise reguliert:
- Vorsatz schließt bei allen Versicherungstypen den Schutz aus
- Nichtzuständigkeit im vorliegenden Schadensfall, die allerdings die Regulierung im Normalfall auf eine andere Versicherung überträgt
- (Grobe) Fahrlässigkeit, die von der Haftpflichtversicherung gedeckt wird und bei anderen Versicherungstypen interpretierbar und ausschließbar sind
- Verletzte Sorgfaltspflicht, die wie eine vorauseilende Fahrlässigkeit bewertet wird
- Unvollständige oder fehlende technische Kontrolle und Unterhaltung
- Formale Fehler beim Melden, Dokumentieren oder fristgerechten Reagieren
- Unterdeckung der maximalen Versicherungssumme, die nur eine Teilzahlung ermöglicht
Haftpflichtversicherung
Die private Haftpflichtversicherung des Mieters reguliert Schäden, die Vermieter oder Nachbarn entstanden sind. Sie zahlt auch bei grober Fahrlässigkeit. Die Gebäudehaftpflichtversicherung des Vermieters oder Eigentümers springt ein, wenn die Gebäudeversicherung nicht haftpflichtig ist oder ein Versäumnis des Eigentümers vorliegt. Haftpflichtversicherungen zahlen immer nur den Zeitwert.
Gebäudeversicherung
Die Gebäudeversicherung deckt in der Standardausführung alle Schäden zum Zeitwert ab, die durch Leitungswasser am Gebäude entstehen. Je nach Versicherungsvertrag sind weitere Ursachen eingeschlossen. Für Grundwasserschäden, Kanalrückstau, Überschwemmungen oder Hochwasser muss eine (noch) freiwillige Elementarschadenversicherung abgeschlossen worden sein.
Hausratversicherung
Die Hausratversicherung ist sehr individuell auszugestalten. Die Variabilität in den Versicherungsbedingungen erfordert ein exakt definiertes regelkonformes Vorgehen, um den Versicherungsschutz nicht zu riskieren.
Typische Fälle von Zahlungsverweigerung
Bei einem Wasserschaden durch die Waschmaschine entstehen meist Regulierungsansprüche an alle drei Versicherungsarten. Bei Nichterfüllung der Vertragsvorgaben und/oder einer Fahrlässigkeitsausschlussklausel in der Hausratversicherung erlischt der Versicherungsschutz.