Funktionsweise einer Wasseruhr
Die Wasseruhr, auch bekannt als Wasserzähler, erfasst den Wasserverbrauch in Haushalten und gewerblichen Einrichtungen. Sie wird üblicherweise direkt in die Wasserleitung integriert und misst das Volumen des durchfließenden Wassers in Kubikmetern (m³).
Beim Durchfluss des Wassers treibt der erzeugte Wasserdruck eine bewegliche Komponente, wie ein Flügelrad oder eine Turbine, an. Jede Umdrehung wird von einem mechanischen oder elektronischen Zählwerk erfasst und in den entsprechenden Wasserverbrauchswert umgerechnet. Moderne digitale Modelle nutzen oft Ultraschallmessungen für noch präzisere Ergebnisse und ermöglichen die drahtlose Datenübertragung.
Eine Wasseruhr besteht aus zwei Hauptelementen:
- Messwerk: Erfasst die durchströmende Wassermenge.
- Zählwerk: Wandelt den kumulierten Verbrauch in elektronische oder mechanische Zählerstände um und zeigt diesen an.
Es ist entscheidend, regelmäßig den Zählerstand abzulesen, um den Wasserverbrauch zu überprüfen und Unregelmäßigkeiten frühzeitig festzustellen.
Arten von Wasseruhren
Die Auswahl des geeigneten Wasserzählermodells hängt von den spezifischen Anforderungen ab. Hier sind die gängigsten Typen:
- Einstrahl-Flügelradzähler: Ideal für Haushalte, da sie zuverlässig kleine Durchflussmengen erfassen. Ein einzelner Wasserstrahl treibt das Flügelrad an.
- Mehrstrahl-Flügelradzähler: Diese Zähler nutzen mehrere Wasserstrahlen, was die Genauigkeit erhöht und sie unempfindlicher gegen Schmutzpartikel macht. Sie sind geeignet für größere Verbrauchsmengen wie in Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetrieben.
- Woltmanzähler: Entwickelt für höhere Durchflussraten, wird ein Turbinenrad durch den Wasserstrom angetrieben. Diese Zähler werden in der Industrie und in großen Anlagen verwendet, die hohe Wassermengen verbrauchen.
- Ringkolbenzähler: Arbeiten nach dem Verdrängungsprinzip. Ein Kolben bewegt sich durch die Kammern des Zählwerks und misst das Volumen. Diese sind ideal für haushaltsnahe Anwendungen und niedrigere Durchflussmengen.
- Verbundzähler: Kombinieren einen großen Zähler mit einem Nebenzähler für kleine Mengen. Sie schalten entsprechend der Durchflussmenge um und ermöglichen präzise Messungen über ein breites Spektrum.
- Digitale Funkwasserzähler: Verwenden Ultraschalltechnik und übertragen die Daten drahtlos. Geeignet für private und gewerbliche Nutzung, bieten sie oft Funktionen zur Echtzeitüberwachung und Datenauswertung.
Durch die Wahl des passenden Wasserzählers wird eine präzise Erfassung des Wasserverbrauchs sichergestellt. Achten Sie auch auf die regelmäßige Eichung zur Gewährleistung der Messgenauigkeit.
Eichung und Austausch
In Deutschland ist die Eichung von Wasseruhren gesetzlich vorgeschrieben. Nach dem Mess- und Eichgesetz (MessEG) müssen Kaltwasserzähler alle sechs Jahre und Warmwasserzähler alle fünf Jahre geeicht werden. Nach Ablauf der Eichfrist ist normalerweise ein Austausch erforderlich, da dies wirtschaftlicher ist als eine Nacheichung. Ihr örtlicher Wasserversorger übernimmt den Austausch und installiert neue, bereits geeichte Zähler, um die kontinuierliche Messgenauigkeit sicherzustellen.
Ein regelmäßiger Zähleraustausch ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern schützt auch Verbraucher und Versorgungsbetriebe durch korrekte und faire Abrechnungen.
Den Wasserzähler ablesen
Zum korrekten Ablesen Ihres Wasserzählers benötigen Sie die Zählernummer und den Zählerstand. Diese finden Sie direkt auf dem Zähler, meist in der Nähe des Wasseranschlusses im Keller oder Erdgeschoss. Beachten Sie folgende Schritte:
1. Zählernummer identifizieren: Diese eingestanzte oder abgedruckte Nummer sollte mit der Angabe auf Ihrer Wasserrechnung übereinstimmen.
2. Wert ablesen:
- Mechanische Zähler: Notieren Sie die Zahlen links neben der Einheit Kubikmeter (m³). Nachkommastellen sind für die Abrechnung irrelevant.
- Elektronische Zähler: Aktivieren Sie das Display bei Bedarf und lesen Sie den Wasserverbrauch ab. Auch hier werden die Nachkommastellen nicht berücksichtigt.
3. Zählerstand dokumentieren: Notieren Sie den Zählerstand in Kubikmetern und geben Sie nur die Zahlen vor dem Komma an.
4. Zählerstand übermitteln: Senden Sie den Zählerstand zusammen mit der Zählernummer an Ihren Wasserversorger. Onlineformulare und mobile Apps erleichtern den Prozess.
Falls der Zähler schwer zugänglich ist, können Sie mit einem Smartphone oder einer Digitalkamera ein Foto machen und den Stand bequem ablesen.
Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass Ihr Wasserverbrauch korrekt erfasst und fair abgerechnet wird. Regelmäßiges Ablesen hilft Ihnen, den Überblick zu behalten und Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen.