Kostenbeispiel: Wasserzähler einbauen
Beispielsituation:
- Wohnungswasserzähler (Kaltwasserzähler)
- Mehrfamilienhaus mit 5 Wohneinheiten
- Zählermiete ohne Ablesung, inkl. Austausch (Eichung)
Posten | Preis |
---|---|
Zählermiete | 54 EUR |
Ablesekosten | 0 EUR |
Gesamtkosten/Jahr | 54 EUR |
Kostenbestandteile
- Zählermiete / Zählerkosten
- Eichkosten
- Ablesekosten #kostenfaktoren
Zählermiete / Zählerkosten
Bei Wasserzählern muss man zunächst einmal unterscheiden zwischen:
- Hauptwasserzählern (HWZ)
- Privatwasserzählern (auch Sprengwasserzähler, Gartenwasserzähler)
- Wohnungswasserzählern bei Mehrfamilienhäusern
Hauptwasserzähler. Hauptwasserzähler werden von den zuständigen Wasserversorgern immer kostenlos zur Verfügung gestellt und gewartet.
Privatwasserzähler. Wer den Wasserverbrauch in bestimmten Teilbereichen des Hauses getrennt erfassen möchte, muss einen entsprechenden Zähler beschaffen. Gewöhnlich lohnt sich die Anschaffung, die Kosten für einfache Zähler liegen gewöhnlich zwischen 20 und 60 EUR. Ein typischer Fall ist etwa der Einbau eines Gartenwasserzählers.
Zusätzlich können vom Wasserversorger aber Gebühren für eine zusätzliche Nebenmessstelle verlangt werden. Diese Gebühren bewegen sich gewöhnlich zwischen 15 und 40 EUR pro Jahr.
Wohnungswasserzähler. Eine separate Verbrauchszählung für einzelne Wohneinheiten in einem Mehrfamilienhaus ist in den meisten Bundesländern nach der geltenden Landesbauordnung mittlerweile beim Neubau Pflicht (nur Kaltwasserzähler). Eine Ausnahme bilden hier Bayern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Eine Nachrüstung bei Bestandsgebäuden ist außer in Hamburg und Schleswig-Holstein nicht verpflichtend.
Ohne Wohnungszähler muss bei der Nebenkostenabrechnung ein anderer Weg gefunden werden, die anfallenden Wasserkosten auf die einzelnen Mieter aufzuteilen – etwa eine Verteilung nach Anzahl der Bewohner in einer Wohnung oder nach Wohnflächengröße. Eine Pflicht, verbrauchsabhängig abzurechnen, besteht nach § 556a BGB nur dann, wenn ausnahmslos alle Wohnungen mit einem eigenen Wasserzähler ausgestattet sind. Hat nur eine einzige Wohnung keinen eigenen Wasserzähler, gilt diese Pflicht nicht.
Wohnungswasserzähler sind grundsätzlich Sache des Vermieters. Er hat die Möglichkeit, entweder Wasserzähler zu kaufen oder zu mieten. Beim Mieten der Zähler fällt eine Zählermiete an, die der einzelne Mieter dann auf seiner Nebenkostenabrechnung sieht.
Eichkosten
Pflicht zum regelmäßigen Eichen. Wasserzähler unterliegen der Eichpflicht. Da ein Nacheichen des Zählers in eingebautem Zustand nicht möglich ist, werden die Zähler grundsätzlich ausgetauscht.
Für Kaltwasserzähler muss das mindestens alle 6 Jahre, für Warmwasserzähler mindestens alle 5 Jahre erfolgen. Die Pflicht zum Nacheichen (also Austauschen) des Wasserzählers gilt grundsätzlich auch für Gartenwasserzähler, als Kaltwasserzähler ist ein Austausch alle 6 Jahre erforderlich.
Die ausgebauten Zähler werden dann nachgeeicht und nach einer Funktionsprüfung später bei anderen Häusern wieder weiterverwendet. Damit hat man als Hausbesitzer aber nichts zu tun.
Austauschkosten. Je nach Art des Zählers (z. B. Kapselzähler, Funkmesszähler) und dem individuellen Einbauaufwand bewegen sich die Austauschkosten gewöhnlich zwischen 60 und 250 EUR je Zähler.
Bei gemieteten Zählern sind die Austauschkosten gewöhnlich in den Mietkosten enthalten, wenn der Vertrag über den vorgesehenen Austauschzeitraum hinaus besteht.
Ablesekosten
In einigen Fällen wird bei Miete von Wasserzählern auch eine automatischen (Fern-)Ablesung und die Erstellung von Abrechnungen für die einzelnen Mieter als zusätzliche Leistung angeboten. Diese Leistung ist nicht an allen Orten und bei jedem Unternehmen möglich.
Wird eine Ablesung und Abrechnung durch einen zusätzlichen Dienstleister in Anspruch genommen, ist mit zusätzlichen Kosten zu rechnen. Wie hoch diese Kosten im Einzelfall ausfallen, ist immer abhängig von der Zahl der Zähler und dem beauftragten Dienstleister.
- Kostenbeispiel //aufwändig//
Beispielsituation:
- Wohnungswasserzähler (Kaltwasserzähler)
- Mehrfamilienhaus mit 5 Wohneinheiten
- Austausch des Wasserzählers nach 5 Jahren, Kauf
- Arbeitskosten inkl. Kleinmaterial
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 42 EUR |
Zählerkosten | 48,40 EUR |
Arbeitskosten | 81 EUR |
Gesamtkosten | 171,40 EUR |
Kosten jährlich damit | 28,57 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- als Vermieter auf Mietzähler setzen
- Kostenersparnis durch Gartenwasserzähler prüfen
Als Vermieter auf Mietzähler setzen
Mietkosten beim Wohnungszähler sind umlegbar. Sowohl die Kosten für die Zählermiete als auch die Kosten für die Ablesung und Abrechnungserstellung durch einen Dienstleister lassen sich über die Nebenkostenabrechnung einfach auf die einzelnen Mieter umlegen. Dadurch erspart man sich als Vermieter selbst Arbeit, ohne dafür Kosten tragen zu müssen.
Anschaffungskosten für Zähler sind kaum umsetzbar. Die Anschaffungskosten für Zähler beim Ersteinbau können nur auf Umwegen als Modernisierungsmaßnahme auf Mieter umgelegt werden, indem 11 % der Anschaffungs- und Einbaukosten auf die Jahresmiete aufgeschlagen werden. Für die Austauschkosten einer defekten Wasseruhr muss man als Vermieter in voller Höhe selbst aufkommen. Bei gemieteten Zählern erspart man sich in beiden Fällen den Aufwand und es fallen keine eigenen Kosten an.
Warmwasserkosten. Die Warmwasserkosten müssen nach der Heizkostenverordnung mindestens zu 50 % verbrauchsabhängig (nach dem Verbrauch des einzelnen Mieters) abgerechnet werden, wenn die Warmwasserbereitstellung über eine zentrale Anlage erfolgt. Maximal dürfen nur bis zu 70 % verbrauchsabhängig abgerechnet werden, eine 100 %ig verbrauchsabhängige Abrechnung muss im Mietvertrag vereinbart werden.
Dafür muss jede Wohnung über einen eigenen, geeichten Warmwasserzähler verfügen. Die Warmwasserkosten werden dann über eine Abrechnungsfirma berechnet und nach dem geltenden Verteilungsschlüssel wie die Heizkosten auf die einzelnen Mieter umgelegt.
Kostenersparnis durch Gartenwasserzähler prüfen
Gartenwasserzähler lohnen sich häufig nicht – auch wenn sie oft als Möglichkeit zum Kostensparen beworben werden. Den Anschaffungs- und Einbaukosten für den Zähler und den jährlichen Gebühren für den Betrieb der Nebenmessstelle stehen nur sehr geringe Einsparungen bei den Abwassergebühren (gewöhnlich 1 – 2 EUR pro m³ genutztem Wasser, also 1 – 2 EUR pro 1.000 l Wasser) gegenüber.
Der Einbau einer Zisterne lohnt sich hier schon viel eher, da auch die Trinkwasserkosten für die Gartenbewässerung komplett wegfallen. Auch die Planung einer Regenwasserversickerung auf dem Grundstück eignen sich als Maßnahme zum Kostensparen hier deutlich besser.
FAQ
Welche Kosten verursachen Wasserzähler?
In unserem Beispiel fallen für den Wasserzähler Kosten von 54,40 EUR jährlich an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Zählermiete, die regelmäßigen Eichkosten (Austauschkosten) und gegebenenfalls die Kosten für die Abrechnung durch einen Dienstleister (bei Wohnungswasserzählern). Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Vermieter können die Kosten (und ihren Aufwand) senken, indem sie Wohnungswasserzähler mieten. Hausbesitzer sollten vor der Anschaffung eines Gartenwasserzählers prüfen, ob sich diese Anschaffung überhaupt lohnt (in den meisten Fällen nicht). Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.