Warum riecht mein WC-Abfluss?
Wenn es in Ihrem Badezimmer nach Kanalisation riecht, kann das auf mehrere Ursachen hindeuten:
- Austrockneter oder verschmutzter Siphon: Der Siphon, ein wesentlicher Bestandteil der Abflussinstallation, dient als Geruchssperre. Er ist normalerweise mit Wasser gefüllt, das verhindert, dass Kanalisationsgase in Ihre Wohnräume aufsteigen. Wenn die Toilette längere Zeit nicht benutzt wurde, kann das Wasser im Siphon verdunsten, wodurch die Sperre entfällt. Durch regelmäßiges Spülen können Sie dies einfach beheben.
- Verstopftes oder defektes Entlüftungsrohr: Das Entlüftungsrohr sorgt dafür, dass Gase aus dem Abwassersystem entweichen können, ohne in den Wohnbereich zu gelangen. Wenn dieses Rohr verstopft oder undicht ist, kann es zu Gerüchen kommen. Eine Überprüfung und eventuelle Reparatur durch eine Fachkraft ist hier notwendig.
- Undichte Abflussrohre oder Dichtungen: Risse im Abflussrohr oder beschädigte Dichtungen können ebenfalls verantwortlich für unangenehme Gerüche sein. Wenn das Abwasser nicht korrekt abfließt, kann es verdunsten und Gase freisetzen. Auch hier sollten Sie fachkundig Hilfe in Anspruch nehmen.
Solche Probleme behindern nicht nur die Abwasserentsorgung, sondern können auch gesundheitsschädlich sein. Es ist daher ratsam, zügig die Ursache zu identifizieren und notwendige Schritte zur Beseitigung zu unternehmen, um einen hygienisch sauberen und angenehm riechenden WC-Bereich zu gewährleisten.
Reinigung mit heißem Wasser
Entfernen Sie zunächst stehendes Wasser aus dem Abfluss. Nutzen Sie dazu einen Becher oder ein Handtuch, um so viel Wasser wie möglich aufzusaugen. Anschließend gießen Sie etwa zwei bis drei Liter heißes, jedoch nicht kochendes Wasser aus einer Höhe von ca. einem Meter direkt in den Abfluss. Die Fallhöhe und die Hitze helfen dabei, Ablagerungen zu lösen. Lassen Sie das Wasser einige Minuten einwirken. Um die Reinigungswirkung zu verstärken, können Sie dem heißen Wasser auch eine kleine Menge Spülmittel hinzufügen und mit einer Klobürste nacharbeiten.
Vorgehensweise
- Vorbereitung: Ziehen Sie Schutzhandschuhe an. Stellen Sie sicher, dass der Abfluss frei von herumliegenden Fremdkörpern ist und der Bereich gut zugänglich ist.
- Einführung: Führen Sie die Rohrspirale vorsichtig in den Abfluss ein. Achten Sie darauf, dass die Spirale dicht an der Rohrwand bleibt, um Beschädigungen zu vermeiden.
- Kurbeln: Sobald Sie einen Widerstand spüren, beginnen Sie, die Kurbel der Spirale zu drehen. Dies hilft dabei, die Verstopfung zu durchbrechen. Arbeiten Sie dabei mit nur leichtem Druck, um das Rohr nicht zu beschädigen.
- Entfernung: Ziehen Sie die Spirale heraus, um gelöste Ablagerungen herauszubefördern. Sollten größere Stücke von der Spirale mitgezogen werden, entfernen Sie diese manuell.
- Nachspülen: Spülen Sie anschließend das Rohr großzügig mit Wasser, um restliche Verstopfungsstücke wegzuspülen und die Durchgängigkeit zu überprüfen.
Die Verwendung der Rohrspirale bietet eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Reinigern und ermöglicht eine tiefergehende Reinigung des Abflusses. Sollten Sie während des Gebrauchs auf Schwierigkeiten stoßen oder Festsitzungen bemerken, drehen Sie die Spirale vorsichtig in die entgegengesetzte Richtung, um ein Verkanten zu verhindern.
Reinigung mit Hausmitteln
Mehrere Hausmittel eignen sich hervorragend zur Reinigung des Geruchsverschlusses und sind zudem umweltfreundlich.
Backpulver und Essig
Diese Kombination löst zuverlässig Ablagerungen. Geben Sie zwei bis drei Esslöffel Backpulver in den Abfluss. Nach etwa zehn Minuten füllen Sie eine halbe Tasse Essig hinzu. Die aufschäumende Reaktion hilft dabei, Verschmutzungen zu entfernen. Lassen Sie die Mischung etwa 15 Minuten einwirken und spülen Sie anschließend mit warmem Wasser nach.
Zitronensäure
Zitronensäure ist besonders effektiv gegen Kalk und Urinstein. Geben Sie drei bis vier Esslöffel Zitronensäure in den Abfluss und lassen Sie diese mehrere Stunden oder am besten über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen reinigen Sie den Abfluss gründlich mit einer Klobürste und spülen mit heißem Wasser nach.
Cola
Cola besitzt eine schwache Säure, die beispielsweise Kalk lösen kann. Schütten Sie einen Liter Cola in den Abfluss und lassen Sie sie mehrere Stunden einwirken. Abschließend spülen Sie den Abfluss gut mit heißem Wasser durch.
Salz
Salz kann Feuchtigkeit binden und hilft, Ablagerungen durch physikalische Reaktionen zu lösen. Geben Sie zwei bis drei Esslöffel Salz in den Abfluss und lassen Sie es über Nacht einwirken. Am folgenden Morgen spülen Sie mit heißem Wasser nach.
Diese Hausmittel bieten eine schonende Alternative zu chemischen Reinigern und tragen zu einem sauberen und geruchsfreien WC-Abfluss bei.
Reinigung mit chemischen Reinigern
Chemische Reiniger können besonders hartnäckige Ablagerungen und leichte Verstopfungen effektiv beseitigen. Achten Sie jedoch darauf, diese Mittel mit Vorsicht zu verwenden, da sie sowohl die Umwelt als auch Ihre Gesundheit beeinträchtigen können. Schützen Sie stets Ihre Hände mit Schutzhandschuhen und sorgen Sie für eine gute Belüftung während der Anwendung.
Reinigung mit der Saugglocke
Die Saugglocke, oft auch als Pümpel bezeichnet, ist ein effektives Werkzeug zur Beseitigung von Verstopfungen im Siphon. Beginnen Sie damit, etwas warmes Wasser und Spülmittel in den Abfluss zu geben, um eventuelle Fettablagerungen aufzulockern. Falls vorhanden, verschließen Sie den Überlauf des Beckens mit einem nassen Waschlappen, um die Wirkung zu verstärken.
Reinigung mit der Rohrspirale
Eine Rohrspirale stellt ein effektives Mittel dar, um tiefer gelegene Verstopfungen zu beseitigen, an die andere Werkzeuge nicht herankommen. Die Spirale, bestehend aus flexiblem Stahl, wird langsam in den Abfluss eingeführt, bis Sie auf Widerstand stoßen.
Vorbeugung von Geruchsbildung
Um unangenehme Gerüche in Ihrem WC zu vermeiden, sollten Sie regelmäßige Reinigungs- und Wartungsmaßnahmen umsetzen. Hier sind einige effektive Tipps zur Vorbeugung:
- Hausmittel regelmäßig anwenden: Nutzen Sie Hausmittel wie Essig und Backpulver oder Zitronensäure in regelmäßigen Abständen, um Ablagerungen vorzubeugen. Diese umweltfreundlichen Optionen sind nicht nur kostengünstig, sondern helfen auch, den Abfluss sauber und geruchsfrei zu halten.
- Abflusssiebe benutzen: Installieren Sie Abflusssiebe oder Kammeinsätze in Ihrem Waschbecken oder in der Dusche, um das Eindringen von Haaren und grobem Schmutz in den Abfluss zu verhindern. Diese Siebe können leicht gereinigt werden und tragen erheblich dazu bei, Verstopfungen und damit verbundene Gerüche zu vermeiden.
- Wasserspülung bei längerer Abwesenheit: Wenn die Toilette längere Zeit nicht benutzt wird, wie beispielsweise während eines Urlaubs, sollten Sie darüber nachdenken, alle paar Tage etwas Wasser nachzuspülen, um das Austrocknen des Siphons zu verhindern.
- Vorsicht bei der Entsorgung: Achten Sie darauf, keine Essensreste, Fette, Öle, oder andere Fremdkörper in die Toilette zu werfen, die zu Verstopfungen und unangenehmen Gerüchen führen können.
- Saugkraft der Toilettenspülung maximieren: Eine starke Spülung hilft dabei, eventuelle Ablagerungen direkt wegzuspülen. Stellen Sie sicher, dass der Wasserstand im Spülkasten korrekt eingestellt ist, um eine ordnungsgemäße Spülleistung zu gewährleisten.
- Anwendung von WC-Steinen: WC-Steine oder spezielle Reinigungswürfel können dabei helfen, die Toilette bei jeder Spülung zu reinigen und einen angenehmen Duft zu verbreiten. Diese Hilfsmittel sind besonders nützlich, um kalk- und urinsteinbedingten Gerüchen vorzubeugen.
Indem Sie diese vorbeugenden Maßnahmen regelmäßig durchführen, sorgen Sie für ein hygienisches und geruchsfreies WC-Umfeld. Sollten die Geruchsprobleme dennoch weiterhin bestehen, ist es ratsam, die Expertise einer Fachkraft in Anspruch zu nehmen.