Das generelle Löten von Kupfer
Das Löten ist ein typisches Verfahren zum Fügen von Metallen und auch Kunststoffen. Beim Löten von Metallen wird nach den folgenden Löttechniken unterschieden:
- das Weichlöten bis maximal 450 Grad Celsius
- das Hartlöten ab 450 Grad
- das Hochtemperaturlöten zwischen 900 und 1.200 Grad Celsius
Kupfer nach gegebener Form weichlöten bzw. löten
Beim Löten von Kupfer müssen Sie zudem nach der vorliegenden Form des Kupfers unterscheiden:
- Kupferdraht löten
- Kupferblech löten
- Kupferrohre löten
Kupferdraht löten
Das Löten von Kupferdraht unterscheidet sich maßgeblich von den anderen Techniken. Heute wird vorzugsweise Lötzinn verwendet, welches als Fülldraht konzeptioniert ist. Das heißt, das Lötzinn ist innen hohl und mit Flussmittel gefüllt.
Nachdem der Kupferdraht zum Löten vorbereitet wurde und der Lötkolben die richtige Temperatur aufweist, wird mit der Lötspitze der Draht an der zu lötenden Stelle berührt. Direkt an dieser Stelle wird sofort das Lötzinn zugegeben. Erfahrene Handwerker und Heimwerker löten nun in einem Zug.
Unerfahrene Löter sollten schrittweise immer etwas Lot aufbringen. Es wird so viel Lötzinn aufgebracht, bis sich eine gleichmäßig ausgedehnte Lötnaht ergibt. Diese muss leicht nach innen gewölbt sein wie eine Kehlnaht. Außerdem muss das Lötzinn glänzen.
Ist die Lötnaht nach außen gewölbt, wurde zu viel Lötzinn verwendet oder es handelt sich um eine kalte Lötstelle, da der Draht das Lötzinn nicht angenommen hat. Folgen Sie dem bereits angegebenen Link und erhalten eine ausführliche Anleitung zum Löten von Kupferdraht.
Kupferblech und Kupferrohre weichlöten
Kupferrohre weichlöten
Beim Weichlöten von Blechen oder Rohren aus Kupfer wird der Kapillareffekt genutzt. Der Spalt zwischen den beiden Blechen bzw. zwischen den beiden ineinander gesteckten Rohren muss zwischen 0,1 und 0,2 mm betragen. Insbesondere beim Weichlöten von Kupferrohren kann es beispielsweise durch das Ablängen der Kupferrohre zu Verformungen kommen, sodass das Spaltmaß nicht mehr stimmt.
Das passende Spaltmaß muss eingehalten werden
Daher müssen Kupferrohre nach dem Schneiden und vor dem Löten (auch beim Hartlöten von Kupferrohren) entgratet und kalibriert werden. Zum Kalibrieren von Kupferrohren erfahren Sie hier mehr. Gerade bei Installationen der Haustechnik muss gewährleistet werden, dass die verlöteten Rohre absolut dicht sind. Zudem kann ein innen nicht entfernter Grat zu Verwirbelungen und Erosionskorrosion führen.
Nicht immer darf ein Kupferrohr weichgelötet werden
Darüber hinaus ist das Weichlöten nicht bei jeder Anwendung gestattet. Das gilt beispielsweise für Gasleitungen oder Wasserleitungen, die über 110 Grad Celsius erreichen. Insgesamt ist das Weichlöten von Kupferrohren anspruchsvoll, weil man auch nicht sieht, wann das Kupfer die optimale Temperatur erreicht hat. Erschwerend kommt die gute Wärmeleitfähigkeit von Kupfer hinzu. Dadurch kann das Kupfer schnell abkühlen, wenn die Wärme schnell abtransportiert wird.
Das Weichlöten von Kupferblechen
Das ist auch der Grund, weshalb das Löten von Kupferblechen nur eingeschränkt möglich ist. Je stärker das Material (oder eines der beiden zu verlötenden Werkstücke) ist, desto schneller wird die (benötigte) Wärme abtransportiert. Daher ist sogar das Schweißen von Kupfer problematisch.