Weinfarbe, Geschmack und Herkunft
Leider muss es so deutlich gesagt werden: Wer eine „falsche“ Flasche Wein verschenkt, hätte lieber Blumen mitgebracht. Abgesehen von Zeitgenossen, denen es in erster Linie um den Alkoholgehalt eines Getränks geht, sollten zumindest einige grobe Parameter in Erfahrung gebracht werden.
Zuerst stellt sich die Frage nach der Weinfarbe. Als grobe Richtlinie kann gelten:
- Rotwein als Geschenk erfordert wahrscheinlich das größte Geschick, da Geschmacksfeinheiten entscheidendes Kriterium sind
- Weißwein als Geschenk kann auch hohe Auswahlansprüche stellen, darf aber durch gewöhnlicherweise kalt bis kühle Genussweise eher etwas vom Ideal abweichen
- Roséwein als Geschenk kann, wenn der Beschenkte nicht als Liebhaber bekannt ist, schnell zu vollkommenen Misserfolg werden
Anschließend sollte die Geschmacksrichtung eingegrenzt werden.
- Trocken führt bei Kennern und Liebhabern am wahrscheinlichsten zum Erfolg
- Halbtrocken kann ein Kompromiss sein, der bei entsprechender Qualität ankommt
- Lieblich ist meist den Gaumen am liebsten, die auch Schaumweine schätzen
- Süße Cocktail- und Eisweine sind Spezialitäten, die fast immer ankommen
Die Herkunft ist meist eine Frage der Überzeugung
Auch wenn die Herkunft des Weins nicht immer tatsächlichen Geschmacks- und Qualitätskriterien entspricht, gibt es bei vielen Weintrinkern Vorlieben. Als grobe Erstauswahl sollten die Herkunftsländer beachtet werden. Deutsche, französische, italienische und spanische Weine bieten die größte Auswahl. Hier ist immer der „passende“ Tropfen für den Beschenkten zu finden.
Österreichische, ungarische und Balkanweine sind meist sehr individuell und sollten nur verschenkt werden, wenn der Empfänger nachweislich diese Herkunftsländer schätzt.
Chilenische, südafrikanische und US-amerikanische Weine sind in Deutschland stark vertreten. Die guten Tropfen aus tausenden von Kilometern entfernten Anbaulagen sind oft zu niedrigeren Preisen erhältlich als vergleichbare europäische Produkte.
So sammeln Sie Informationen, um die richtige Weinflasche zu verschenken
- Beobachten Sie, welchen Wein der Beschenkte zu Hause oder im Restaurant trinkt
- Beurteilen Sie den Habitus beim Weintrinken wie Dekantieren, Mimik, Verkostung und Geruchsprobe. (Je ausführlicher, desto anspruchsvoller)
- Fragen Sie Familienmitglieder oder Freunde über die Gewohnheiten der Zielperson
- Investieren Sie nie unter zehn Euro für eine Weinflasche, die Sie verschenken