Der Tod beginnt mit dem Leben
Mit dem Entkorken und dem Öffnen einer Weinflasche steht der geschmackliche „Tod“ des Inhalts fest. Die entscheidende chemische Reaktion ist die Sauerstoffzufuhr. Wenn der Wein zu „atmen“ beginnt, verändert die Oxidation den Geschmack. Je mehr Sauerstoff wirkt, desto schneller kippt der Geschmack.
Das Atmen des Weins ist direkt nach dem Öffnen ein erwünschter und entscheidender Effekt. In den ersten Momenten in „Freiheit“ entfaltet der Tropfen seine Aromen und Geschmacksnoten. Beim Dekantieren wird die offene Oberfläche des Weins vergrößert, um diese Wirkung zu beschleunigen. Bis zu etwa einer Stunde dauert die Entfaltung, in deren Anschluss der perfekte Trinkzeitpunkt folgt. Nach diesem Höhepunkt beginnt bereits das „Ableben“ des Weins, das je nach Restmenge und Aufbewahrung mit dem Tod nach einigen Tagen endet.
So üben Sie guten Einfluss auf Reste nach dem Verschließen der Weinflasche aus
Luftdicht verschließen
Die Sauerstoffzufuhr kann im Prinzip mit jeder luftdichten Verschlussart unterbrochen werden. Ob Sie den gebrauchten Korken umgedreht wieder in die Öffnung stecken, einen Glas-, Gummi- oder Metallstopfen benutzen oder sonstige Deckel, ist egal, solange die Luftzufuhr unterbrochen ist.
Umfüllen
Der in der Flasche gefangene Sauerstoff arbeitet weiter. Je geringer die Weinrestmenge ist, desto schneller stirbt er. Den Effekt verlangsamen Sie, wenn Sie den Wein in eine kleinere Flasche umfüllen.
Kühlen
Gekühlt verlangsamt sich die Oxidation. Stellen Sie auch angebrochenen Wein in den Kühlschrank. Lassen Sie Rotwein vor dem Austrinken wieder auf Normaltemperatur kommen.
Aufrecht lagern
Je kleiner die Weinoberfläche ist, die mit Sauerstoff in Verbindung kommt, desto geringer ist die Oxidationsaktivität.
Vakuum erzeugen
Unter Weinliebhabern umstritten ist die Wirkung, die durch eine Vakuumpumpe erzeugt wird. Für hochwertige Tropfen kann sich das Einleiten von Schutzgas, beispielsweise Argon, lohnen. Es verdrängt den Sauerstoff und verlängert die Geschmackslebenszeit.