Deckend oder transparent
Wahrscheinlich ist es die Einfachheit, die Weinkisten zu so einem beliebten Werkstück für Konstruktionen aller Art machen. Die Holzkisten aus meist drei bis vier Lattenreihen sind schon für sich attraktive und stapelbare Aufbewahrungsboxen. Zusammengesetzt und aneinander befestigt lassen sich kleine Tische und Regale bis hin zu Raumteilern und Schreibtischen bauen.
Je nach Einsatzart und Geschmack kann beim Streichen nur die Form genutzt werden. Deckende Anstriche in allen Farben und Glanzstufen machen Designideen von der ursprünglichen Bedeutung und Funktion unabhängig. Viele Weinkisten besitzen eingebrannte, aufgestempelte oder anders aufgebrachte Logos, Namen und Schriftzüge, die eine eigene antike Qualität mitbringen. Um diese Authentizität zu bewahren, sind Klarlacke, Lasuren und Öle eine gute Alternative.
A- und B-Ware, authentisch oder imitiert
Die große Nachfrage nach Weinkisten hat einen schwunghaften Handel begründet. Die Gelegenheit beim Winzer vor Ort oder das Sammeln nach eigenem Verzehr sind dem Kauf bei Händlern gewichen.
Die Frage nach Imitat oder Original ist bezüglich des Streichens weniger wichtig als die Frage nach A- oder B-Ware. Als B-Ware werden Weinkisten mit kleinen Makeln angeboten, die aber oft bei der Gestaltung keine Rolle spielen. Unbedingt auf den Zustand egal welcher Ware ist bei den Vernagelungen zu achten. Korrodierte und rostige Nägel beeinträchtigen früher oder später jeden Anstrich und schlagen durch.
Folgende Faktoren sollten beim Kauf beziehungsweise Aufbereiten der Weinkisten beachtet werden:
- Splitterfreiheit (gegebenenfalls hobeln und/oder schleifen)
- Moderfreie Holzsubstanz
- Durchgedrungene beziehungsweise durchgeschlagene Nagelspitzen
- Eventuelle Vorbehandlung (Gebeizt, geflammt, thermisch behandelt)
- Dekor für das Streichen in Shabby geeignet
- Astlöcher und Einschlüsse fest und stabil
- Harzvorkommen und Harznasen vorhanden