So entsteht Bodenfeuchtigkeit und damit nasse Keller
Das Erdreich wirkt wie ein Schwamm. Es speichert Wasser in Form von Bodenfeuchtigkeit. Gleichzeitig fließt aber immer neues Wasser als Sickerwasser durch Regen und Schneeschmelze in den Boden ein. Dort trifft es auf unserer wichtigstes Trinkwasserreservoir, das Grundwasser. Demnach spielen die nachfolgenden Begriffe beim Kellerbau eine zentrale Rolle.
- Bodenfeuchte
- Sickerwasser
- Grundwasser
Das Wasser im Boden – ein komplexes Zusammenspiel
Nun ist es aber nicht so, dass das Grundwasser ab einer Tiefe von beispielsweise 20 Metern zu finden wäre und das Sickerwasser im Handumdrehen dorthin abfließt. Vielmehr ist das Grundwasser in vielen Regionen in deutlich geringerer Tiefe zu finden.
Außerdem steigen die Grundwasserpegel durch unterschiedliche Gründe immer weiter an. Dazu kommen verschiedene Bodenzusammensetzungen, die Sickerwasser schnell, weniger schnell oder nur sehr zaghaft abfließen lassen.
Der Kellerbau richtet sich nach den lokalen Gegebenheiten
Sickerwasser kann so stauende oder nicht stauende Eigenschaften haben, während das Grundwasser auch Druckwasser sein kann, also gegen die Kellerwände drückt. Das kann dauerhaft der Fall sein, bei einem gewöhnlichen Regenguss aber nach extremen Wetterspitzen.
Aus diesem komplizierten Zusammenspiel von Grundwasser, Sickerwasser, Schichtenwasser (schlecht abfließendes Sickerwasser), Bodenkonsistenz und klimatischen Verhältnissen ergeben sich regional und selbst sehr lokal völlig unterschiedliche Voraussetzungen beim Kellerbau.
Von der Teerabdichtung zur weißen Wanne
Nach diesen Anforderungen werden unterschiedlich abgedichtete Keller unterschieden.
- schwarze Wanne
- weiße Wanne
- braune Wanne
Die schwarze Wanne
Die schwarze Wanne ist dabei quasi der erste einigermaßen erfolgreiche Versuch der Kellerabdichtung, die aber einer starken zeitlichen Limitierung unterlag. Aus der seitlichen Abdichtung mit Teer wurde heute eine komplexe Kellerabdichtung mit hochwertig vergütetem Bitumen, einer Perimeterdämmung, Schwitzwasser-Drainagen sowie einer Verfüllung mit guten Sickereigenschaften rund um das Gebäude.
Der Aufbau des Kellers ist bei der schwarzen Wanne noch recht einfach.
- Bodenplatte aus Beton
- gemauerte Kellerwände
Die weiße Wanne
Der Aufbau der weißen Wanne ist zwar ähnlich, dennoch aber völlig unterschiedlich. So lässt sich die weiße Wanne als monolithisches Konstrukt aus einem Guss bezeichnen. Abdichtungen und Betonteile bilden eine Einheit. Eine Besonderheit ist die Verwendung von WU-Beton, von wasserundurchlässigem Beton. Nachfolgend die Lebensdauer der verschiedenen Keller Abdichtungen, um ein Gefühl für die hohe Qualität der weißen Wanne zu erlangen.
- Teeranstrich ohne Schutz gegen mechanische Einflüsse und Wasser: 20 bis maximal 30 Jahre
- schwarze Wanne auf Bitumenbasis (inkl. Perimeterdämmung etc.): 40 bis 50 Jahre
- weiße Wanne (richtig konstruiert): 40 bis 80 Jahre
Eine weiße Wanne ist anspruchsvoll
Der Zusatz „richtig konstruiert“ wurde nicht zufällig von uns eingefügt. Hintergrund sind die komplexen Berechnungen als auch die anspruchsvollen Arbeiten beim Erstellen einer weißen Wanne. Zunächst muss ein Gutachten des Bodens erstellt werden. Anhand dieses Gutachtens werden Betonstärken, Bewehrungen und deren Lage, Zusatzstoffe für den Beton usw. berechnet.
Berechnung und Bauausführung
Die Mischung des Betons muss dann im Anschluss bei der Bauausführung ebenso akkurat sein wie die vorgeschriebene Art der Positionierung von Bewehrungen (Baustählen), Betonadditiven oder selbst das Verdichten des Betons. Obwohl es eine ausgereifte Technik mit erstklassigen Produkten ist, werden noch immer viele Fehler bei der Ausführung von weißen Wannen gemacht.
Die weiße Wanne – Kellerabdichtung in Perfektion
Der Stand der Technik ist heute sogar so weit, dass an sich sämtliche Kellerbauten unabhängig von den Bodeneigenschaften als weiße Wanne gebaut werden sollten. Viele Baufirmen ziehen aber traditionell die schwarze Wanne vor. Selbst bei den Preisen sind die Unterschiede nur noch geringfügig. Entsprechend sollten Sie bei Ihrer Bauausführung auch eine weiße Wanne als Keller in Betracht ziehen.
Darauf müssen Sie bei einer Entscheidung pro der weißen Wanne achten
Jedoch sollten Sie dann auf jeden Fall eine vom ausführenden Unternehmen als auch vom berechnenden Büro unabhängige Bauaufsicht mit der ordnungsgemäßen Ausführung der weißen Wanne beauftragen. Nur so können Sie sicherstellen, dass die weiße Wanne tatsächlich den bei Ihnen gegebenen lokalen Anforderungen entspricht und wirklich so gebaut wird. Unterm Strich spart Ihnen das eine enorme Summe Geld.
- auf Lebzeiten keine feuchten Keller mehr
- Bauausführung nur wenig teurer als schwarze Wanne bei deutlich geringeren Folgekosten
- effizientere Dämmeigenschaften
- Wertsteigerung und Werterhalt