Die Wahl des richtigen Dachziegels: Faktoren und Optionen
Bei der Wahl der passenden Dachziegel für Ihr Dach gibt es einige wesentliche Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:
1. Dachneigung und Regeldachneigung:
Überprüfen Sie die Neigung Ihres Daches, da nicht alle Dachziegel für jede Neigung geeignet sind. Die Regeldachneigung gibt an, bis zu welchem Neigungswinkel der Ziegel als regensicher gilt.
2. Materialwahl:
- Tonziegel: Traditionell, langlebig und häufig bei denkmalgeschützten Bauten verwendet.
- Betondachsteine: Widerstandsfähig, frostsicher und günstig mit guter Schall- und Wärmedämmung.
3. Ästhetik und persönliche Präferenzen:
Die Auswahl umfasst verschiedene Farben und Oberflächen wie naturrot, engobiert oder glasiert. Je nach gewünschter Optik können Dachziegel flach, geschwungen oder wellenlos sein.
4. Kosten:
Berücksichtigen Sie Ihr Budget für Material und Arbeitskosten. Flachdachziegel sind oft kostengünstiger, während historisch anmutende Ziegel wie Mönch- und Nonnenziegel teurer sind.
5. Regionale Bauvorschriften:
Stellen Sie sicher, dass die gewählte Ziegelfarbe und -form den örtlichen Bauvorschriften entsprechen. Ein Besuch bei der Baubehörde kann Aufschluss über zulässige Varianten geben.
6. Zusätzliche Anforderungen:
Überlegen Sie, ob besondere Anforderungen vorliegen, wie z.B. die Integration von Solardachziegeln oder spezielle Dämmeigenschaften.
Es empfiehlt sich, sich von einer Fachkraft beraten zu lassen, um die optimale Wahl zu treffen.
Dachziegel und Dachsteine: Die wichtigsten Arten im Überblick
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der gängigsten Dachziegel- und Dachsteinarten sowie deren Eigenschaften und Einsatzbereiche.
Frankfurter Pfanne
Die Frankfurter Pfanne zeichnet sich durch ihre doppelte Wellung und hohe Funktionalität aus. Sie ist pflegeleicht und reflektiert Sonnenstrahlen gut, was das Dach im Sommer kühler hält. Geeignet ist sie für Dachneigungen zwischen 22 und 30 Grad.
Harzer Pfanne
Ähnlich wie die Frankfurter Pfanne, aber kostengünstiger. Ihre glatte Oberfläche bietet weniger Haftung für Schmutz und Moos. Geeignet für Dachneigungen von 22 bis 30 Grad, besticht sie durch ihre harmonische Wellung.
Sigma-Pfanne
Die Sigma-Pfanne hat eine lebendige Wellenform und eine porenarme Oberfläche, die sie länger sauber hält. Sie wird bevorzugt bei Neubauten ab einer Dachneigung von etwa 22 Grad eingesetzt.
S-Pfanne
Mit ihrer s-förmigen Wellenform verleiht die S-Pfanne dem Dach ein weiches, fließendes Aussehen. Sie ist robust und in verschiedenen Designs verfügbar, geeignet für Neigungen ab etwa 22 Grad.
Biberschwanzziegel
Ein Klassiker, häufig bei älteren Gebäuden genutzt. Mit ihrer flachen Form und runden Unterkante sind sie für Dachneigungen von 30 bis 45 Grad geeignet. Sie bieten eine traditionelle und robuste Optik.
Reformziegel
Reformziegel zeichnen sich durch ihre flache Mulde und ruhige Optik aus. Geeignet für Neigungen ab 30 Grad, bieten sie durch ihre Verfalzung gute Wasserableitung.
Hohlziegel
Hohlziegel haben eine stark ausgeprägte Wölbung und keinen Falz, geeignet für Dachneigungen von über 40 Grad. Sie werden häufig bei denkmalgeschützten Gebäuden verwendet.
Flachdachziegel
Ideal für gering geneigte Dächer ab etwa 10 Grad. Ihre leicht geschwungene Form ermöglicht schnelles Verlegen und sorgt für ein modernes, harmonisches Dachbild.
Glattziegel
Diese haben eine besonders glatte, wellenlose Oberfläche, geeignet für Dachneigungen von 25 bis 35 Grad. Sie bieten hohe Sturmsicherheit und reflektieren Infrarotstrahlen, was die Erwärmung des Daches reduziert.
Mönch- und Nonnenziegel
Traditionelle Ziegel, hauptsächlich bei der Sanierung historischer Gebäude verwendet. Diese Ziegel bestehen aus zwei ineinander verkeilten Hohlzylindern, geeignet für Dachneigungen von 19 bis 24 Grad.
Zusätzliche Dachziegel-Varianten und Farben
Neben den gängigen Dachziegelarten gibt es noch viele weitere Varianten, die spezielle Anforderungen oder ästhetische Vorlieben erfüllen können.
Variationen der Oberflächen
1. Naturfarben:
Naturrote Ziegel, die ohne zusätzliche Oberflächenbehandlung gebrannt werden, behalten die natürliche Farbe des Tons bei und passen gut zu traditionellen Bauumgebungen.
2. Engobiert:
Engobierte Ziegel erhalten vor dem Brennvorgang eine matte Beschichtung in verschiedenen Farbtönen. Diese schützt zusätzlich gegen Witterungseinflüsse.
3. Glasiert:
Glasierte Ziegel haben eine glasartige Oberfläche, die in nahezu jeder Farbe erhältlich ist und zusätzlichen Schutz vor Umwelteinflüssen bietet.
4. Gedämpft:
Gedämpfte Ziegel entstehen durch ein spezielles Verfahren unter Sauerstoffreduktion, was zu einer silbrig-graublauen Färbung führt.
Farbvielfalt
Die Farbpalette bei Dachziegeln ist groß und erstreckt sich von klassischen Tönen wie Naturrot und Dunkelbraun bis hin zu modernen Farben wie Schwarz und Anthrazit. Es sind auch seltenere Farben wie Malachitgrün oder Kupferrot erhältlich.
Hinweise zur Auswahl
Bei der Auswahl der Dachziegel sollten Sie neben ästhetischen und technischen Eigenschaften auch die regionalen Bauvorschriften beachten. Lassen Sie sich von einer Fachkraft beraten, um die optimale Kombination aus Funktionalität und Design für Ihr Dach zu finden. Die richtige Wahl des Dachziegels beeinflusst nicht nur die Langlebigkeit, sondern auch das ästhetische Gesamtbild Ihres Hauses.