Auswahlkriterien funktionell und situativ anwenden
Bei der Auswahl eines Streichmittels auf Holz sollte die Aufgabe, Funktion und Wirksamkeit einer Holzlasur mit anderen Optionen wie Farbe, Lack, Öl oder Wachs verglichen werden.
Dabei spielen folgende Auswahlkriterien eine Rolle:
- Welche Menge an Lösemitteln dürfen und können wie lange ausdünsten?
- Welche Farbintensität soll erzielt werden?
- Wie effektiv und intensiv muss Holzschutz gegen Nässe ausgeprägt sein?
- Welcher Erneuerungsintervall beziehungsweise Pflegeaufwand ist gewünscht?
- Handelt es sich um ein hartes, schwach oder stark saugendes oder weiches Gehölz?
Innen herrschen andere Voraussetzungen als außen
Erstes wichtiges Auswahlkriterium betrifft gesundheitliche Aspekte. Zwischen Holzlasur auf Wasserbasis und Lösungsmitteln besteht der wichtigste Unterschied im Anteil und der Menge enthaltener Lösemittel.
Während wasserbasierte Holzlasuren einige Tage bis wenige Wochen ausdünsten, können lösemittelhaltige Holzlasuren Wochen bis Monate flüchtige organische Verbindungen (VOC) abgeben. Daher gilt generell, dass im Innenbereich nur wasserbasierte Holzlasuren angewendet werden sollten.
Zweites wichtiges Kriterium ist die bauphysikalische Wirkung im Holz. Je flüssiger die Holzlasur ist, desto raumfüllender und tiefer dringt sie ein. Das befördert das Quellen und Schwinden des Holzes, was bei maßhaltigen Bauteilen sehr nachteilig ist.
Wenn Fenster, Möbel und Türen lasiert werden, können Abmaß, Dichtigkeit und Schließvermögen behindern. Gewählt werden sollte immer eine Dickschichtlasur, die weniger tief eindringt. Ihre zähflüssige Konsistenz und filmbildende Eigenschaft reicht am nächsten an eine Farbe oder einen Lack heran. In der Folge trocknet sei auch schneller und das Ausdünsten von Lösemitteln endet früher als bei den flüssigeren Mittel- und Dünnschichtlasuren.
Effektiver Witterungsschutz außen
Im Außenbereich an Fassaden, Holzbalken und Zäunen sind Dauer und Grad der Ausdünstungen von Lösemitteln und die Maßhaltigkeit weniger wichtig. Die beste Wahl ist eine Mittelschichtlasur mit der Tendenz zur Dünnschichtlasur. Je heller die Holzlasur ausfallen soll, desto dicker sollte sie sein.