Was sind Stegplatten?
Es handelt sich bei diesem Werkstoff um lichtdurchlässige Kunststoffplatten aus Polycarbonat oder Acrylglas. Sie bestehen aus zwei oder mehr übereinander liegenden Platten, die durch Stege miteinander verbunden sind. Bedingt durch diese Konstruktionsweise entstehen zwischen den Platten Kammern (=Hohlkammerplatten), welche für die wärmedämmenden Eigenschaften verantwortlich sind. Praktisch unzerbrechlich und mit hoher Schlagzähigkeit können Niederschläge wie Hagel, Starkregen oder aufliegender Schnee diesem Material nichts anhaben.
Welche Stegplatte eignet sich für welchen Einsatzzweck?
Hier kommt es darauf an, wie stark die Platten belastet werden, wie groß die Dachfläche ist und welche Wärmedämmung gewünscht ist. Einen ersten Überblick verschafft nachfolgende Tabelle:
Einsatzzweck | Stärke |
---|---|
Gewächshäuser | 6, 8 oder 10 mm starke Platten aus Polycarbonat |
Terrassendächer, Carports, ungeheizte Wintergärten | 16 mm starke Stegplatten aus Polycarbonat |
Beheizte Wintergärten | 25 oder 32 mm starke Stegplatten aus Polycarbonat |
Terrassendächer, Carports, ungeheizte Wintergärten | 16 mm Acrylglas |
Welche Stegplatten eignen sich für das Gewächshaus?
In früheren Zeiten blieb, mangels leichter und stabiler Alternativen, nur Glas als lichtdurchlässige Eindeckung für das Gewächshaus. Aufgrund des Eigengewichts stellte dieses Material besondere Anforderungen an die Statik und Stabilität der Konstruktion, sodass ein Selbstbau schwierig war.
Stegplatten aus Polycarbonat bieten hier bei hoher Transparenz viele Vorteile gegenüber Glas:
Sie sind
- bei gleichen Isolationswerten etwa fünf mal leichter,
- UV-beständig,
- lichtdurchlässig,
- bruchfest,
- leicht und
- einfacher zu verarbeiten.
Gleichzeitig wird die Verletzungsgefahr, die bei splitterndem Glas recht hoch ist, deutlich minimiert.
Stegplatten aus Polycarbonat weisen unterschiedliche Isolationswerte auf, die meist als k- oder u-Wert angegeben werden. Welche Stärke Sie benötigen, ist vom späteren Einsatzzweck des Gewächshauses abhängig. Für ein Treibhaus empfehlen sich 10 Millimeter starke Platten, welche die Wärme im Haus halten. Nutzen Sie das Gewächshaus hingegen, um Obst und Gemüse im Frühjahr vorzuziehen und im Sommer vor kühlen Temperaturen zu schützen, genügt eine Plattenstärke von 6 Millimeter.
Stegplatten für Terrassendächer, Carports und ungeheizte Wintergärten
Polycarbonat-Hohlkammerplatten, die als Bedachung eingesetzt werden, müssen hohen Belastungen standhalten. Die Eindeckung sollte nicht nur Starkregen und Hagel unbeschadet wegstecken können, selbst bei aufliegendem Schnee dürfen die Platten nicht brechen. Deshalb sollten hier stabile Doppel- oder Dreifachstegplatten mit einer Stärke von 16 Millimeter zum Einsatz kommen.
Als Terrassen- und Carportüberdachung ausgesprochen beliebt sind blickdichte Stegplatten. Durch die braune oder mattweiße Tönung fällt noch ausreichend viel Licht durch das Dach, Sie sind jedoch vor neugierigen Blicken geschützt. Häufig verfügen diese zusätzlich über einen speziellen UV-Schutz, damit es bei starker Sonneneinstrahlung nicht zu unschönen Verfärbungen, Ausbleichen oder Schäden an den Platten kommt. Neu sind Stegplatten mit in das Material eingebrachten Pigmenten, welche die Sonnenstrahlen reflektieren. Dadurch bleibt es unter dem Dach auch in den heißen Sommermonaten angenehm kühl.
Welche Stegplatten kommen bei beheizten Wintergärten zum Einsatz?
Für Bereiche, in denen es auf gute Wärmedämmung ankommt, werden bevorzugt Stegplatten aus Polycarbonat mit einer Stärke von 25 oder 32 Millimeter verwendet. Diese isolieren durch ihre übereinander liegenden Hohlkammern in X- oder M-Struktur, sehr gut. Diese Konstruktionsweise sorgt gleichzeitig für optimale Isolation und Stabilität. Diese Platten sind hagelsicher, was insbesondere in Regionen mit häufigen Unwettern wichtig ist. Trotz der Stärke ändert sich die Lichtdurchlässigkeit nur geringfügig, sodass den Pflanzen auch in er dunklen Jahreszeit ausreichend Helligkeit zur Verfügung steht.
Acrylglas als Eindeckung für Terrasse, Carport und ungeheizten Wintergarten
Als ebenfalls lichtdurchlässige Alternative zu Stegplatten bieten sich Acrylglasplatten an. Durch bis zu nahezu 10 Zentimeter breite Kammerabstände bieten sie eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit, die beinahe an jene von Glas herankommt. Sie bieten weiterhin nachfolgende Vorteile:
- gute Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung,
- hohe Tragfähigkeit,
- hervorragende Witterungsbeständigkeit,
- versehen mit einer Oberflächenbeschichtung läuft Regenwasser ab, ohne unschöne Flecken zu hinterlassen.
Allerdings ist dieses Material schwerer als Polycarbonat, woraus auch eine höhere Bruchempfindlichkeit resultiert. Zudem ist Acrylglas nicht so widerstandsfähig gegenüber Kratzern.