Besondere Problematik bei Säuglingen
Anders als bei Erwachsenen ist bei Säuglingen der Stoffwechsel noch nicht vollständig ausgebildet. Sie können viele Stoffe nicht ausscheiden, die wir Erwachsene problemlos auch in höheren Konzentrationen wieder loswerden. Das führt zu einer Kumulation im kindlichen Organismus, in einzelnen Geweben können dadurch Schäden auftreten. Diese Schäden können auch die Entwicklung von ganzen Organen, wie etwa des Gehirns, negativ beeinflussen.
Bei der Zubereitung von Babynahrung sollte man auch daran denken, dass Milchpulver eine hervorragende Nahrungsumgebung für alle möglichen Bakterien und Keime darstellt. Sie vermehren sich in der warmen Milch explosiv und können dann schnell gefährliche Konzentrationen annehmen.
Aus diesem Grund ist es ratsam, Wasser für die Zubereitung von Babynahrung möglichst abzukochen. Das Abkochen sollte mindestens 4 – 5 Minuten stattfinden, das Wasser muss dabei sprudelnd kochen, damit alle Mikroorganismen zuverlässig abgetötet werden.
Nach dem Abkochen muss das Wasser erst auf Trinktemperatur abgekühlt werden, bevor das Milchpulver eingerührt wird, da sonst durch die Hitze wertvolle Proteine und Nährstoffe in der Babymilch zerstört werden. Ab etwa einem Alter von 6 Monaten, wenn die kindliche Verdauung mit den Keimen umgehen kann, braucht das Wasser nicht mehr abgekocht zu werden.
Einige Experten sprechen sich gegen ein Abkochen von Anfang an aus, allerdings sollte man hier lieber Vorsicht walten lassen.
Natürliches Mineralwasser
Natürliches Mineralwasser sollte man nicht für die Babynahrung verwenden. Es enthält eine hohe Menge von Mineralien. Das ist für Erwachsene zwar sehr vorteilhaft, der Organismus des Babys, vor allem die kindliche Niere, ist aber mit dem hohen Mineralienangebot überfordert und kann dadurch Schaden nehmen.
Besonders gefährlich sind hohe Natriumgehalte, die die Nieren schnell an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bringen können. Im Babywasser sollten nicht mehr als 20 mg/l Natrium enthalten sein.
Gefährliche Stoffe im Trinkwasser für Babies
Neben den hohen Natriumgehalten sind auch einige andere Stoffe für Babies gefährlich. Auf Pestizidrückstände und Hormone im Trinkwasser reagieren Säuglinge auf ein Vielfaches empfindlicher als Erwachsene.
Bei den Verschmutzungen sind zudem noch die Radium-Gehalte zu bedenken. Gerade Heilwässer und Wässer aus natürlichen Quellen haben oft einen hohen Radiumgehalt. Besonders Radium-226 und Radium-228 sind für das Baby gefährlich. Die Aktivitätsniveaus sollten hier bei höchstens 125 mBq/l beziehungsweise 20 mBq/l liegen. Am besten gibt man aber ohnehin kein natürliches Wasser, wegen des hohen Mineraliengehalts.
Einige Maximalkonzentrationen sollten darüber hinaus nicht überschritten werden:
- Nitrat: 10 mg/l und Nitrit: 0,02 mg/l,
- Fluorid: 0,7 mg/l,
- Sulfat: 240 mg/l,
- Arsen: 0,005 mg/l,
- Mangan: 0,05 mg/l,
- Uran 0,02 mg/l.
Wenn man Leitungswasser verwendet, sollte man eine Trinkwasserprüfung ins Auge fassen, um in Bezug auf die oben angegebenen Werte sicher sein zu können.