Welches Holz ist das Beste für Fachwerk?
Mit großer Mehrheit ist beim Fachwerk bauen das Eichenholz die erste Wahl. Eiche ist eines der härtesten heimischen Gehölze, was zu hoher Stabilität, bester Tragfähigkeit und ausgeprägten Resistenz gegen Schädlinge und Schimmel führt. Insbesondere Stiel- und Traubeneiche werden gerne gewählt. Auch langsam gewachsene Gebirgseiche ist beliebt, dass eine geringere Quell- und Schwindneigung aufweist. Für Deckenbalken bietet sich auch Douglasie und das Nadelholz der Fichte an. Kernholz der Lärche kommt fast an Eicheneigenschaften heran.
Welches Holz für Fachwerk hat welche Dauerhaftigkeit?
Die DIN EN 350 klassifiziert die Dauerhaftigkeit (früher Resistenz) in Klassen und gibt eine gute Orientierung. Im Fachwerk sollten nur Gehölze der Klassen eins und zwei tragend eingesetzt werden:
Klasse 1: Tropische Gehölze aus Afrika und Asien (Bangkirai, Teak und und andere)
Klasse 1-2: Robinie, weitere tropische Gehölze
Klasse 2: Europäische Eiche, Edelkastanie, Western Red Cedar (Riesen-Lebensbaum)
Durch Hitzebehandlung entstehen sogenannte Thermogehölz. Mit dieser Methode können beispielsweise auch Esche und Kiefer in die Dauerhaftigkeitsklasse zwei „aufsteigen“.
Welches Holz muss für Fachwerk in welchem Zustand sein?
Die restliche Holzfeuchte muss nach der Trocknung weniger als zwanzig Prozent betragen. Viele erfahrene Zimmerleute verbauen kein Bauholz mit einer Restfeuchte über 15 Prozent. Im Zweifelsfall sollte mit einem Messgerät der Dar-Zustand an mehreren Stellen festgestellt werden. Als Faustregel gilt, dass Holz für jeden Zentimeter Substanzstärke ein Jahr Freilufttrocknung hinter sich haben sollte. In einer Trockenkammer kann dieser Zeitraum verkürzt werden. Es gibt allerdings Untergrenzen, da zu „brutal“ getrocknete Holzzellen kollabieren können.
Welches Holz für Fachwerk wurde früher verwendet?
Eiche führt mit großem Abstand die historischen Fachwerkkonstruktionen an. Wenn in der Umgebung des Bauorts viel Tannenbewuchs zu finden war, kam auch dieses Nadelholz häufiger zum Einsatz. Eine in der Vergangenheit in vielen Regionen gängige Praxis war das Abflammen des Holzes, um Konservierung erweiterten Oberflächenschutz zu erreichen. Die schon in Pompeji angewandte Methode ist nicht unumstritten. Manche Fachleute bemängeln in erster Linie die Anfälligkeit des Holzes für Rissigkeit.
Welches Holz für die Reparatur von Fachwerk?
Wenn im Fachwerk Holz zu erneuern ist, kommt es auf die Kompabilität mit dem Bestandsholz an. Gleiche Gehölze im gleichen Feuchtigkeitsstadium entwicklen nahezu identisches Quell- und Schwindverhalten. Am idealsten ist Austauschholz, das von einer anderen Stelle desselben Fachwerks stammt.