Welche Schwierigkeiten treten beim Biegen von Wellblechen auf?
Das Biegen von Wellblechen parallel zur Wellenrichtung ist unproblematisch und erfolgt wie bei normalen Blechen. Beim Biegen quer zur Wellenrichtung werden, ähnlich wie bei Trapezblechen, die Vertiefungen und Erhöhungen sehr unterschiedlich belastet, weil sie unterschiedliche Abstände überbrücken müssen. Praktisch werden die Bleche dadurch in regelmäßigen Abständen gedehnt und gestaucht. Bei starker Biegung übersteigen die auftretenden Kräfte die Belastbarkeit des Metalls, so dass es reißt und Löcher entstehen. Ob und wie stark Wellbleche gebogen werden können, hängt von mehreren Faktoren ab.
Welche Kriterien entscheiden, ob sich ein Wellblech biegen lässt?
Bei der Biegung sind in erster Linie die Krümmung und die Höhe des Wellenmusters ausschlaggebend dafür, ob ein Bruch oder ein Riss ensteht. Leichte Biegungen sind meist unproblematisch und sollten möglichst über eine längere Strecke verteilt werden. Starke Krümmungen bis hin zu Knicken oder Falten sind komplizierter. Dabei hängt es auch vom Material ab, wie stark sich ein Blech verformen lässt, ohne Schaden zu nehmen. So hat Stahl eine wesentlich höhere Zugfestigkeit als Aluminium und lässt sich daher stärker biegen.
Wie gehe ich beim Biegen von Wellblech vor?
Die Biegung kann im einfachsten Fall über eine gerade Kante erfolgen. Soll das Wellenmuster jedoch vollständig erhalten bleiben, muss es auf der Biegelinie nachgebildet werden, indem zum Beispiel Rollen, Rohre oder Kugeln in die Vertiefungen gelegt und gegen Verrutschen gesichert werden. Kleinere Krümmungen können durch dicke, quer zum Wellenmuster liegende Rohre erzeugt werden. Bei verzinkten oder beschichteten Wellblechen ist in der Regel mit einer Beschädigung der Oberfläche zu rechnen, die durch geeignete Maßnahmen wie zum Beispiel Lackieren ausgeglichen werden muss.