Wellplatten montieren: Die wichtigsten Schritte
Das fachgerechte Montieren von Wellplatten, unabhängig von deren Material, erfordert sorgfältige Planung und präzise Ausführung. Hier sind die wichtigsten Schritte:
1. Vorbereitung der Unterkonstruktion:
- Die Unterkonstruktion muss den spezifischen statischen Erfordernissen standhalten. Verwenden Sie hochwertiges Holz oder Metall, um eine dauerhafte Stabilität zu gewährleisten.
- Achten Sie darauf, dass die Oberseite der Unterkonstruktion hell gestrichen oder mit reflektierendem Material abgedeckt ist, um Hitzestaus zu vermeiden.
2. Zuschnitt der Wellplatten:
- Verwenden Sie für den Zuschnitt ein hochtouriges, hartmetallbestücktes Vielzahnsägeblatt oder eine Stichsäge ohne Pendelhub. Arbeiten Sie stets auf einem festen Untergrund.
- Um Verkantungen zu vermeiden, sollte ein Seitenanschlag genutzt werden.
3. Bohrlöcher einfügen:
- Bohren Sie die Löcher mit einem Kegel- oder Stufenbohrer vor. Die Bohrlöcher sollten mindestens 4 mm größer als der Schraubenschaftdurchmesser sein, um die Wärmeausdehnung der Platten zu berücksichtigen.
- Unterstützen Sie die Platte beim Bohren, um Vibrationen zu vermeiden.
4. Wellplatten befestigen:
- Im Dachbereich erfolgt die Befestigung auf dem Wellenberg, bei Wandverkleidungen im Wellental.
- Wählen Sie geeignete Schrauben und Abstandhalter oder Kalotten entsprechend dem Material der Wellplatten. Ziehen Sie die Schrauben gleichmäßig an, um Spannungen zu vermeiden.
- Halten Sie genügend Abstand zu angrenzenden Bauteilen, um Platz für die thermische Ausdehnung der Platten zu lassen.
5. Überlappung und Windrichtung:
Verlegen Sie die Platten in der Seitenüberlappung entgegen der Hauptwindrichtung. Achten Sie auf eine Überdeckung von mindestens 150 mm, die je nach Dachneigung angepasst werden kann.
Verlegemethoden für verschiedene Wellplatten
Die Wahl der Verlegemethode richtet sich nach dem Material der Wellplatten. Hier finden Sie detaillierte Anleitungen für die gängigsten Materialien:
Wellplatten aus Polycarbonat und PVC
- Ausrichtung und Platzierung: Die UV-geschützte Seite muss nach außen zeigen. Bei strukturierten Platten zeigt die strukturierte Seite nach innen.
- Abstandhalter: Nutzen Sie Abstandhalter, um die nötige Luftzirkulation zu gewährleisten und Hitzestau zu vermeiden.
- Befestigung: Verwenden Sie passende Schrauben und achten Sie darauf, diese nicht zu fest anzuziehen, um Spannungen im Material zu vermeiden.
Wellplatten aus Acryl und GFK
- Ausrichtung: Die glatte Seite der Platten zeigt nach außen.
- Schneiden und Dehnung: Schneiden Sie bei kombinierter Seiten- und Höhenüberlappung einen Eckenschnitt, um eine vierfache Überlappung zu verhindern, und lassen Sie etwa 10 mm Spielraum.
- Kalotten und Bohrlöcher: Verwenden Sie Kalotten zur Befestigung. Bohrlöcher sollten mindestens 4 mm größer als der Schraubenschaftdurchmesser sein.
- Wärmedehnung: Achten Sie auf die Wärmedehnung von Acrylplatten. Die maximale Plattenlänge sollte 4000 mm nicht überschreiten. Bei größeren Dachlängen sind mehrere Platten mit Höhenüberdeckung zu verlegen.
Allgemeine Hinweise
- Temperatur und Verformung: Wellplatten sollten keinem direkten Wärmestau ausgesetzt werden, um Verformungen zu vermeiden. Lagern Sie die Platten trocken, staubfrei und vor Sonneneinstrahlung geschützt.
- Seitliche Überlappung: Achten Sie darauf, dass die Seitenüberlappung entgegen der Hauptwindrichtung erfolgt, um die Konstruktion vor Wind und Wasser zu schützen.
- Hinterlüftung: Bei geschlossenen Konstruktionen muss für ausreichende Hinterlüftung gesorgt werden, um Kondensatbildung zu verhindern und die Lebensdauer der Platten zu erhöhen.
Überlappung und Windrichtung
Die seitliche Überlappung muss der Hauptwindrichtung entgegengesetzt sein, um zu verhindern, dass Wind und Regen unter die Platten gelangen.
Überlappungsmaße nach Dachneigung
- Dachneigung von 5 bis 17 Grad: Planen Sie eine Längsüberlappung von 200 mm ein.
- Dachneigung über 17 Grad: Eine Überlappung von 150 mm ist ausreichend.
Höhenüberlappung
- Allgemein: Mindestens 150 mm.
- Dachneigung unter 10 Grad: Erhöhen Sie die Überlappung auf 200 mm und sichern Sie die Fugen eventuell zusätzlich mit Silikon.
Seitliche Überlappung
- Standard: Eine Welle wird überdeckt.
- Besondere Bedingungen (geringe Dachneigung oder hohe Schneelasten): Überdecken Sie zwei Wellen.
Indem Sie diese Richtlinien beachten, sichern Sie eine stabile und wetterfeste Ausführung Ihres Projekts.