Wespen sind nützlicher als ihr Ruf suggeriert
Wespen sind an sich sehr nützliche Tiere. Der schlechte Ruf, der ihnen anhängt, ist teilweise unbegründet. Ein durchschnittliches Wespenvolk vertilgt rund ein halbes Kilogramm schädlicher und nicht willkommener Insekten wie beispielsweise Stechmücken oder Blattläuse. Das aber an einem Tag, wohlgemerkt. Ob das Nest also unbedingt entfernt werden sollte, ist durchaus ein Abwägen wert.
Wenn es sich einrichten lässt, Wespennester möglichst nicht entfernen
So sollte der Abstand zu Bereichen, an denen sich Menschen aufhalten, mindestens sechs Meter betragen. Ist das Nest also direkt neben Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse, wird es problematisch. Darüber hinaus ist auch wichtig, ob Sie den Rollladen tatsächlich so oft betätigen oder dieses Fenster regelmäßig öffnen und schließen.
Wollen Sie beispielsweise ein Bad- oder Toilettenfenster den ganzen Sommer über gekippt geöffnet halten, könnte auch ein Fliegengitter eine gute Alternative sein. Im Hausjournal finden Sie zahlreiche weiterführende Infos zu Fliegengittern. Beispielsweise auch, wie Sie ein Moskitonetz selber bauen.
Insektennetze
Es gibt Insektennetze, die Sie direkt für das Fenster spannen können, aber auch Aufsätze für gekippte Fenster sind verfügbar. Das Entfernen eines Hornissen- oder Wespennestes muss also nicht immer erfolgen. Allerdings liegt diese Entscheidung bei Ihnen. Es besteht die weitverbreitete Annahme, dass Wespen geschützte Tiere seien. Das stimmt so nur bedingt. Vielmehr ist zutreffend, dass Behausungen und Nester frei lebender Tiere nicht grundlos zerstört oder beseitigt werden dürfen.
Was tun, wenn das Nest doch entfernt werden muss?
Die Nester dürfen dann entfernt werden, wenn Gefahr für Menschen besteht. Wespen- und Hornissennester im direkten Wohnumfeld gehören dazu. Doch bevor es an das Entfernen geht, stellen sich viele weitere Fragen. Wer kann oder soll ein Wespen- oder Hornissennest entfernen? Hier etliche Optionen:
- gegebenenfalls der Hausmeister
- Schädlingsbekämpfer
- Naturschutzorganisationen wie der B.U.N.D.
- Notfalls auch die Feuerwehr
Wohnen Sie zur Miete, ist es jedenfalls nicht Ihre Aufgabe. Dann informieren Sie Ihren Vermieter, der ist dazu verpflichtet, wenn Sie Ihr Mietobjekt nur noch eingeschränkt nutzen können, also Fenster nicht mehr öffnen, auf Balkon oder Terrasse nicht mehr sitzen können.
Entfernen durch Hausmeister oder Vermieter
Im Falle, dass Ihr Haus oder Ihre Wohnung angemietet ist, informieren Sie den zuständigen Hausmeister, Verwalter oder Vermieter. Dieser ist letztendlich dazu verpflichtet, das Wespen- oder Hornissennest innerhalb einer angemessenen Frist zu entfernen.
Schädlingsbekämpfer oder Naturschutzorganisation ein Nest entfernen lassen?
Entfernen eines Wespennestes durch eine Naturschutzorganisation
Die meisten Menschen werden wohl erfahrungsgemäß den Schädlingsbekämpfer als erste Wahl im Kopf haben. Doch Naturschutzorganisationen übernehmen diese Arbeit ebenso gründlich. Das betreffende Nest wird zunächst vorbereitet. Dazu werden mit einer Saugvorrichtung, die die Tiere nicht verletzen kann, zunächst die ausschwärmenden Arbeiterinnen eingesammelt und in einen entsprechenden Käfig geleitet.
Dieser Vorgang dauert bei herkömmlich großen Wespennestern 20 bis 30 Minuten. Innerhalb dieser Zeit sind in der Regel sämtliche Arbeiterinnen wieder auf dem Rückweg ins Nest. Bei größeren Nestern sollte dagegen eine Stunde einkalkuliert werden. Dann wird das Nest mit der Königin behutsam abgenommen, damit es möglichst unbeschädigt bleibt. Die Mitarbeiter bringen das Netz dann an einen geeigneten Ort, der mindestens vier Kilometer entfernt ist. Andernfalls würden die Tiere wieder zum alten Platz fliegen.
Nestbeseitigung durch den Schädlingsbekämpfer
Die Vorgehensweise des Schädlingsbekämpfers unterscheidet sich dagegen erheblich. Gut erreichbare Nester in Rollladenkästen werden mit einem entsprechenden Gift eingesprüht, das binnen Sekunden wirkt. So wird verhindert, dass die Tiere noch ausschwärmen und angreifen könnten. Ist das Nest jedoch schwer zu erreichen, verwenden Schädlingsbekämpfer Kontaktgift. Dieses wird an den Ein- und Ausflugpunkten aufgestreut. So tragen die Tiere es ins Innere des Nestes zu ihrer Königin.
Wer zahlt das Entfernen eines Wespen- oder Hornissennestes?
Das ist natürlich eine Frage, die immer interessiert. Denn gerade das Entfernen gut versteckter oder sehr hoch liegender Nester ist aufwendig. Für die Kosten hat grundsätzlich der Vermieter bzw. Hausbesitzer aufzukommen. Vorausgesetzt allerdings, dass die Mietsache dadurch eingeschränkt wird. In diesem Zusammenhang ist auch wichtig zu wissen, dass, wie bereits zuvor geschrieben, die Nestentfernung innerhalb einer zeitnahen Frist, nicht aber sofort erfolgen muss.
Mehrkosten bei umgehender Entfernung
Will ein Mieter das Nest sofort entfernt haben, muss der diese Mehrkosten selber tragen. Solche Zusatzkosten kommen übrigens auch auf Hausbesitzer zu, die das Nest am liebsten sofort entfernt wissen wollen. Meist sind die Schädlingsbekämpfer entsprechend ausgelastet und Termine müssen innerhalb von ein bis zwei Wochen vereinbart werden. Die Kosten selbst liegen natürlich regional etwas unterschiedlich. Auch die Entfernung zwischen Ihrem Anwesen und dem Sitz der Schädlingsbekämpfungsfirma ist ausschlaggebend.
Kosten eines Schädlingsbekämpfers
Im Schnitt lässt sich jedoch ein mittlerer Preis um die 150 Euro für eine durchschnittliche, nicht aufwendige Entfernung festlegen. In schwierigen Fällen, beispielsweise, wenn eine Arbeitsbühne benötigt wird, können die Kosten jedoch noch einmal deutlich nach oben gehen. Die Grenzen liegen hier bei rund 250 bis maximal 300 Euro.
An den Kosten mithilfe einer Naturschutzorganisation sparen
Das wäre übrigens auch ein weiterer Grund, Naturschutzorganisationen den Vorzug zu geben. Diese offerieren ihre Dienstleistungen ab circa 50 bis 100 Euro. Auch in schwierigen Fällen liegen die Kosten meist deutlich unter denen des professionellen Schädlingsbekämpfers. Es spricht also nicht nur dafür, das Leben der Wespen oder Hornissen zu erhalten, wenn Sie vorzugsweise auf eine Naturschutzorganisation zurückgreifen. Auch Ihr Geldbeutel bleibt geschont, wenn Sie selbst dafür aufkommen müssen.
Viele Menschen unterschätzen die Tiere dabei, denn es kann vorkommen, dass die Tiere Botenstoffe aussenden, die andere Artgenossen von der Gefahr in Kenntnis setzen. Sogar die Gefahr oder der Eindringling kann von einigen Wespen markiert werden. Dann geht das ganze Volk auf einen Menschen los. Dass dabei Lebensgefahr besteht, sollte bekannt sein.
Daher nie ein Wespen- oder Hornissennest auf eigene Faust entfernen. Ist das Nest einigermaßen auf Distanz, können Sie es von Ihrer Terrasse mit einigen Hausmitteln fernhalten. Weder Wespen noch Hornissen mögen die Inhaltsstoffe ätherischer Öle, die man verdampfen kann.
Auch eine Wespenfalle oder ein Stücken Kochschinken, ausgelegt mit genügend Abstand zu Terrasse oder Balkon, hält die Tiere fern. Sollte sich das Entfernen des Nests verhindern lassen: am Jahresende kann das Nest in der kalten Zeit mühelos entfernt werden. Bei einer Trichterfalle muss neben einer Zuckerlösung aber auch Bier in die Falle. Bienen fühlen sich dann nicht angezogen. Damit können die Nutztiere entsprechend geschützt werden, aber auch Fleischwaren wie Schinken interessieren Bienen nicht.