Die Jungkönigin arbeitet an der Entstehung die ersten vier Wochen alleine
Wenn im Oktober ein altes Wespennest verlassen wird, nachdem die Wespenkönigin gestorben ist, machen sich auch einige Jungköniginnen auf die Suche nach einem Platz zum Überwintern. An einem kalten Ort erstarren sie zu einer Puppe und bleiben bis zum Frühjahr unbeweglich an ihrem Domizil. Wenn im April die Temperaturen steigen, wacht die Jungkönigin auf und sucht sich einen Nistplatz.
Anschließend beginnt sie, verrottetes Holz zusammenzutragen. Daraus formt sie mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, mit denen sie eine erste Nestschicht mit Waben formt. In die ersten Waben legt sie Eier. Sie füttert die Larven etwa zwei Wochen. Nach dem Schlüpfen verpuppen diese sich in einem Kokon und beginnen sich zu Arbeiterinnen zu verwandeln. Nach weiteren zwei Wochen schlüpfen sie und übernehmen den Nestbau und das Füttern der nächsten Larven.
Im August erreicht das Nest seinen Höhepunkt
Am Wespennest werden die weiteren Wabenschichten von unten an die Ausgangsschicht angeklebt. Gleichzeitig entstehen Außenwände aus mehreren Schichten der Modelliermasse. Die Königin legt nur noch Eier, alles andere erledigen die geschlechtslosen Arbeiterinnen. Das Nest verändert sich ständig und wächst je nach Wespenart rasant manchmal bis auf die Größe eines Fußballs und darüber hinaus.
Im August beginnen die Arbeiterinnen, größere Waben für die Geschlechtstiere zu bauen. Aus unbefruchteten Eiern schlüpfen männliche Drohnen, aus befruchteten Eiern Weibchen einschließlich Jungköniginnen. Die alte Wespenkönigin und Gründerin des Nests stirbt Mitte bis Ende August, während die Geschlechtstiere ausfliegen. Nach und nach stirbt das ganze Wespenvolk und der Zyklus ist abgeschlossen, bis eine Jungkönigin im Folgejahr ein neues Nest gründet.