Wie funktioniert ein Gewächshaus?
Das Gewächshaus hat schon eine ziemlich lange Tradition. Schon in der römischen Antike sind Glashäuser für den gezielten Pflanzenanbau nachgewiesenermaßen genutzt worden. Ziel dabei war es, wie Schriftsteller Lucius Iunius Moderatus Columella in ‚De re rustica‘ beschreibt, den Pflanzen Sonnenlicht bei gleichzeitigem Schutz vor Kälte zu verschaffen.
Damit ist die zentrale Funktion umrissen, die ein Gewächshaus ausmacht: der Treibhauseffekt. Er sorgt für das unvergleichlich günstige Pfanzengedeih-Klima, das sich professionelle und Hobbygärtner seit Jahrhunderten zunutze machen. Der Treibhauseffekt funktioniert folgendermaßen:
- Sonnenlicht trifft durch transparente Glas- oder Kunststoffeindeckung ins Gewächshausinnere
- dadurch wärmen sich Boden, Pflanzen, Einrichtungsgegenstände und Gebäudeteile auf
- die Gegenstände strahlen die Wärme ab, die Eindeckung hält sie aber im Gewächshausinneren
- dadurch wird gedeihfördernde Wärme gesammelt
Durch den Treibhauseffekt wird also mehr Sonnenenergie gesammelt, als wieder verloren geht. Die Energie aus Licht und Wärme können die Pflanzen bei der Photosynthese mithilfe des in ihren Blättern vorhandenen Chlorophylls in Glukose umwandeln, die sie als Bau- und Energiestoff nutzen.
Weitere Funktionsprinzipien des Gewächshauses
In erster Linie ist es also die Bereitstellung von Licht und Wärme, die das Gewächshaus für eine erfolgreiche, effektive Pflanzenzucht leistet. Gleichzeitig schützt es aber auch vor einigen Widrigkeiten, die das raue Freiland so mit sich bringt:
- Wind
- Niederschlag
- Schädlinge
Wer gern in kühlen, windreichen Gebieten lebt, aber trotzdem gern exotische Gewächse heranziehen möchte, kann ihnen im Glashaus ein warmes, helles und auch vor ruppigem Wind, Regen und Hagel geschütztes Plätzchen bieten.
Vor allem Pflanzen, die aus tropischen oder subtropischen Unterholzgefilden stammen und von Haus aus weder mit starkem Wind, noch mit kaltem, peitschendem Hagelschlag zu kämpfen haben, schätzen natürlich den Schutz unter dem Glasdach. Für die Kultivierung ausschließlich tropischer Gewächse lässt sich in dem begrenzten Gewächshausraum natürlich auch ein Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten.
Weiterhin lassen sich im Gewächshaus auch Schädlinge von den Pflanzen fernhalten. Auch wenn Gewächshausbesitzer durchaus mit den üblichen Bekannten wie Blattläusen, Spinnmilben oder Weißen Fliegen zu tun haben – vor allem größere Plagegeister wie Wühlmäuse, Schnecken oder Vögel werden von der festen Eindeckung weitgehend abgehalten.